Mit Bakary Soumaré kehrte beim Karlsruher SC Sicherheit in der Defensive ein. Seit der Mann aus Mali neben Ionut Rada in der Innvereidigung agiert, mussten die Badener in zwei Partien lediglich einen Gegentreffer hinnehmen.

Beim Auftritt bei der Braunschweiger Eintracht blieben die Karlsruher sogar ohne Gegentor. Eine Rarität, die es in der laufenden Spielrunde erst drei Mal gab. Es scheint, als ob der 26-jährige Soumaré helfen könnte, dass die Schießbude der Liga geschlossen wird.

Mit Soumaré sprach Peter Putzing

Herr Soumaré, Gratulation. Zwei Spiele ohne Niederlage, vier Punkte geholt. Das kann sich sehen lassen. Die Fans sind happy.
Nicht nur die Fans - auch wir. Obwohl es mit etwas Glück sogar sechs Zähler hätten sein können.

Woran liegt’s, dass die Schießbude der Liga jetzt geschlossen wurde?
Wir wussten, unsere Offensive ist richtig gut besetzt. Aber mit über 40 Toren in der Vorrunde haben wir zu viele Treffer hinnehmen müssen. Darüber haben wir gleich zu Beginn des Trainingslagers in Belek geredet und dann haben wir uns in der Trainingsarbeit voll darauf konzentriert, dass wir defensiv besser stehen. In jedem Training haben wir das Hauptaugenmerk drauf gelegt, dass wir uns defensiv besser präsentieren. Dass sich das gelohnt hat, hat man gegen Aue und in Braunschweig gesehen. Da haben wir hinten einen guten Job gemacht.

Sie erklärten, dass Sie an diese Mannschaft glauben, dass Sie die Zukunft positiv sehen. Soll heißen. Sie glauben an den Klassenerhalt?
Als ich erstmals mit dem KSC sprach, mit Trainer Andersen und Manager Oliver Kreuzer, und mich genauer erkundigte, wurde mir klar: Dieses Team hat Substanz. Es hat mir Mut gemacht, wie der Trainer, der Manager - der ganze Club sich hier engagieren, wie alle den Erfolg wollen. Daher glaube ich an das Team - an den Verein. Als ich dann auf dem Feld stand und als ich mit den Jungs redete, wurde mir klar: Der KSC hat die Qualität, sich in der zweiten Liga zu halten. Inzwischen sehe ich, dass hier alle Mitspieler und die Verantwortlichen an den Klassenerhalt glauben.

Apropos Mitspieler. Egal mit wem man redet, alle loben Bakary Soumaré. Er sei ein netter Kerl, ein cooler Typ, sei immer gut gelaunt und ein toller Abwehrspieler.
Schön zu hören. Ich fühle mich hier sehr wohl. Und wenn Du Dich wohl fühlst, dann lächelst Du immer. Der KSC ist für mich, auch nach so kurzer Zeit schon, wie eine Familie. Dieses Gefühl haben alle und das sieht man auch, denn es kämpfen hier alle füreinander. Jeder hilft dem anderen - und so etwas brauche ich, um mich richtig wohl zu fühlen. Da das so ist, lächle ich eben...

Aber als der Schiedsrichter in Braunschweig nach einer Attacke von Ihnen auf Elfmeter entschied, da sah man kein Lächeln...
Auf dem Platz sieht man mich eh selten lächeln. Die Entscheidung war hart, sehr hart. Aber egal, wir haben ja einen sehr guten Torhüter. Als Dirk den Elfmeter gehalten hatte - da habe ich dann doch wieder gelächelt...

"Die Sprache des Fußballs ist international"

Sie verstehen sich mit Ihrem Mitspieler Ionat Rada im Abwehrzentrum hervorragend...
Das liegt auch daran, dass er sehr gut Englisch spricht. Wie auch Timo Staffeldt oder Elias Charalambous. Im Grunde ist es aber nicht so wichtig, denn die Sprache des Fußballs ist international. Im Fußball muss man nicht zu viel reden.

Wer ist eigentlich der Abwehrchef, wer gibt die Kommandos?
Jeder. Wir haben keinen Chef. Wer den besseren Überblick hat, der gibt die Zeichen. Ionat, Timo, Elias Charalambous oder ich - egal. Wir haben alle viel Erfahrung, das ist wichtig.

Ihr Trainer Jörn Andersen hält es für eine ganz wichtige Tatsache, dass Sie über große internationale Erfahrung verfügen.
Es ist hilfreich, wenn man schon einiges erlebt hat. Und das ist ein Vorteil, wenn man einen Mannschaftsteil neu zusammenstellt.
"Ich habe zu allen Teamkollegen gute Kontakte"

Als Sie zum KSC wechselten, wussten Sie da irgendetwas über die zweite Liga, die Stadt Karlsruhe oder die Spieler des KSC?
Ja, ich kannte Alexander Iashvili und auch Delron Buckley, der Nationalspieler von Südafrika war und an einer WM teilnahm.

Sie kennen Frankreichs zweite Liga, die Major Soccer League in den USA. Wie fällt der Vergleich mit der zweiten deutschen Bundesliga aus?
In den USA wird körperlicher gespielt, hier ist es schneller.

Hatten Sie schon Zeit, etwas vom schönen Badnerland oder der Stadt Karlsruhe zu erkunden? Gibt es schon private Kontakte?
Ich habe zu allen Teamkollegen gute Kontakte. Ab dem Moment, als ich ankam, haben sich alle um mich gekümmert. Egal ob Timo Staffeldt oder Alexander Iashvili. Durch "Iashi" kenne ich zum Beispiel schon viele gute Restaurants in Karlsruhe.

Abschlussfrage: Warum gewinnt der KSC gegen Energie Cottbus?
Ob wir gewinnen, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass wir alles dafür tun werden. Es ist uns allen klar, dass es um sehr, sehr viel geht. Wir werden versuchen gut zu spielen und uns, wie den Fans, so am Ende einen Dreier zu schenken.

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