Ex-Kapitän Engelhardt vor Rückkehr in den Wildpark

Er war Kapitän beim Karlsruher SC, seiner ersten Station im Bundesligageschäft. Dann verließ Marco Engelhardt den Wildpark, ging erst nach Kaiserslautern, dann zum 1. FC Nürnberg und wurde auch Nationalspieler, ehe er zurück zum KSC kam. Jetzt ist er wieder seiner Heimat, lebt in Erfurt und schnürt für Rot-Weiß die Fußballschuhe.

Vor der Partie des KSC am Mittwoch gegen Erfurt sprach Peter Putzing mit Marco Engelhardt, der am Ende seiner fünf Jahre beim KSC von einigen Fans zum Buhmann gemacht wurde. Auch daher löste das KSC-Präsidium Engelhardts Vertrag auf und bezahlte ihm eine hohe Abfindung.

Herr Engelhardt, freuen Sie sich darauf, die KSC Fans wieder zu sehen?
Ich freue mich auf dieses Spiel und konzentriere mich auf das, was auf dem Rasen geschieht.

Was für einen Empfang erwarten Sie denn im Wildparkstadion?
Das sind Dinge, über die ich mir überhaupt keine Gedanken mache...

Aber zum Spiel machen Sie sich Gedanken. Kennen Sie diese, wieder einmal völlig neu formierte KSC-Mannschaft?
Ein komplettes KSC-Spiel habe ich noch nicht gesehen. Ein paar Zusammenfassungen schon. Der KSC hat einen sehr namhaften Kader für die dritte Liga. Natürlich kenne ich den einen oder anderen Spieler, der schon höher gespielt hat.

Zuletzt verlor der KSC das Heimspiel gegen Burghausen. Ist das ein Vorteil für Erfurt, weil die Verunsicherung der Wildpark-Akteure dadurch sicherlich größer geworden ist?
Das ist mit Sicherheit kein Nachteil. Wie gesagt: Der KSC hat einen für die dritte Liga top besetzten Kader. Da will man aufsteigen, das ist ja kein Geheimnis. Da hat man andere Erwartungen. Da will man gegen Burghausen gewinnen. Die Punkte, die der KSC hat, sind für die Erwartungen die dort herrschen, natürlich zu wenig. Da steigt der Druck, das kann für uns natürlich eine Möglichkeit für einen Erfolg sein.

Bei Erfurt wurde Stefan Emmerling als Cheftrainer entlassen. Seither ist Rot-Weiß ungeschlagen. Jetzt übernahm Alois Schwartz, der von den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern kam, den Cheftrainerposten.
Die Trendwende lag nicht am Trainerwechsel. Uns hat einfach das Erfolgserlebnis gefehlt, um wieder Vertrauen in unsere Stärken zu haben. Es wurde eigentlich gar nicht viel verändert.

Da RWE Selbstbewusstsein hat, wird wohl Ihr Team mit breiter Brust antreten?
Wir sind mit Sicherheit in diesem Spiel nicht der Favorit, aber wir haben aus den vergangenen vier Spielen acht Punkte geholt, haben sehr ordentliche Leistungen gezeigt und daran wollen wir beim KSC anknüpfen und die schwierige Situation des KSC ausnutzen.

Und der Chef im Erfurter Team ist Marco Engelhardt?
Es gibt neben mir noch zwei, drei andere erfahrene Spieler. Wir haben auf dem Platz mehrere Häuptlinge.

Was zeichnet die Erfurter Mannschaft aus?
Wir stehen defensiv kompakt und spielen schnell nach vorne. KSC-Beobachter Lothar Strehlau hat uns in Saarbrücken gesehen. Er war von dem Tempo, das wir im Spiel nach vorne entwickeln, angetan.

Aber ein komisches Gefühl ist es doch, beim KSC anzutreten - denn Karlsruhe ist doch so etwas wie Ihre zweite Heimat?
Absolut. Ich habe viele Jahre beim KSC gespielt. Es war eine schöne Zeit. Jetzt in die andere Kabine zu gehen – schon ein komisches Gefühl. Gegen den KSC habe ich selten gespielt. Einmal mit Erfurt - da war noch Clemens Fritz mit dabei und wir haben 3:0 gewonnen. Daran erinnere ich mich natürlich gerne.

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