KSC-Fan-Ausflug zum "Wasen": Öl ins Feuer zwischen Polizei und Fans

Fan-Krawalle, Polizeieinsätze, Zoff an allen Enden: Mit der Stimmung zwischen KSC-Anhängern und Ordnungshütern steht es zur Zeit nicht zum Besten. Die Fans fühlen sich von der "Polizei-Herrschaft" überwacht, die Beamten sehen Anlass zu verstärkter Kontrolle - aus Sorge vor eskalierender Gewalt. Ein Streich der KSC-Fans hat diese Bemühungen nun jedoch karikiert. Auf Kosten des Steuerzahlers und frei von guten Umgangsformen - dabei hätte die Aktion eigentlich zum Schmunzeln anregen können.

Die KSC-Fans sind frustriert: Beim Spiel gegen Dortmund durften 100 Anhänger mit Eintrittskarten nicht ins Stadion, die Partie gegen die Stuttgarter Kickers wird nach Ansicht der Fans grundlos verlegt und ein Besuch bei den Amateuren in Stuttgart scheitert am abgesagten Spiel.

Dass die Stimmung zwischen Polizei und Fans aufgeheizt ist, entgeht inzwischen kaum mehr jemandem. Die einen fühlen sich überwacht, die anderen versuchen, ihrer Verantwortung für die öffentliche Sicherheit nachzukommen - beide Seiten reagieren derzeit extrem sensibel. Und beide Seiten kann man verstehen.

Ein vermeintlicher Ausflug der Szene zum "Wasen" rief zum Beispiel am Sonntag einen Großeinsatz der Polizei auf den Plan, Bahnsteige in Richtung Stuttgart wurden abgeriegelt. Dabei endete die Bahnfahrt nicht etwa auf dem Cannstatter Wasen, sondern tatsächlich in Ettlingen - an der Haltestelle "Wasen". Eigentlich hätte die Aktion der Ultras zum Schmunzeln sein können - wäre sie nicht absolut frei von guten Umgangsformen

Der Aufruf zur Fahrt hätte ja nicht unbedingt einen vermummten Fan mit Gummihammer zeigen müssen - kein Wunder, dass die Polizei alarmiert ist! Nachdem die Ordnungshüter ordentlich ausgetrickst worden sind, hätte das Plakat auf dem Gruppenfoto nicht unbedingt "Fickt euch" schreien müssen. Ebenso sind die Stinkefinger der Fans absolut unnötig und daneben.

Viel sympathischer wären ein freches Lachen und ein weniger gewalttätig bebilderter Aufruf gewesen. Eines ist außerdem klar: Der Stimmung ist das sicherlich nicht zugute gekommen. Die Idee regt zum Schmunzeln an, die Umsetzung hat leider nur Öl ins Feuer gegossen. Nicht zuletzt, weil der Polizeieinsatz vor allem den Steuerzahler ganz schön viel Geld gekostet hat.

kanews.de

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