KSC-Stürmer van der Biezen: "Wir wollen immer gewinnen, egal gegen wen"
Gekannt haben ihn wirklich nur die Fußballfachleute und zu Beginn waren nicht alle davon überzeugt, dass Koen van der Biezen dem Karlsruher SC helfen könnte. Doch inzwischen hat sich der Holländer zur Tormaschine entwickelt, erzielte in der Liga bereits fünf Treffer. Zudem war der 27-Jährige auch im Pokal gegen den Hamburger SV erfolgreich.

Mit dem Angreifer, der von Cracovia Krakau zum KSC gewechselt ist, sprach Peter Putzing.

Herr van der Biezen, acht Spiele in der dritten Liga, dabei haben Sie fünf Treffer erzielt. Eine richtig gute Quote, oder?
Ja das stimmt, das könnte gerne so weitergehen. Das wäre super. Aber: es hätten sogar mehr Tore sein können. Die Chancen waren da um ein, zwei Tore mehr zu machen. Aber auch so ist es nicht schlecht. Wie gesagt: Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Wenn es so weitergeht wären das am Ende der Saison über 20 Ligatreffer...
Das wäre super. Wenn wir so weitermachen und uns noch steigern, dann könnte das klappen. Ich bin von der Mannschaft abhängig. Ich bin kein Stürmer, der den Ball an der Mittellinie nimmt, fünf, sechs Gegner ausspielt und dann ins Tor schießt. Ich bin abhängig davon, dass mir meine Mitspieler die Bälle zuspielen. Ich bin ein Teamspieler.

Auffallend ist das gute Verständnis mit Sturmkollegen Rouwen Hennings. Das klappt so, dass man glauben könnte sie beide spielen schon lange zusammen.
Das sagen viele. Das liegt wohl daran, dass wir beide viel arbeiten, dass wir beide uneigennützig sind, und dass wir beide dem anderen das Tor gönnen. Mich freut ein Treffer von Rouwen genauso wie ein Tor, das ich selbst gemacht habe. Vielleicht klappt es daher so gut mit uns.

Auffallend sind aber auch die großen Formschwankungen der Mannschaft. Zum Beispiel gegen Erfurt: Da war die erste Halbzeit sehr schlecht, in Halbzeit zwei kam dann eine enorme Steigerung. Woran liegt das?
Das stimmt: Es fehlt noch die Konstanz. Aber ich bin sicher, dass das kommt. Die Leute glauben, dass eine neue Mannschaft - und wir haben eine neue Mannschaft - nach drei Monaten komplett eingespielt sein muss. Aber das ist nicht so. Das klappt eben nur phasenweise. Wir müssen daran arbeiten, dass diese Phasen immer länger werden. 90 Minuten gut spielen, das können nur die richtig großen Mannschaften. Aber: Am Ende zählt das 3:0! In Bielefeld haben wir fast das ganze Spiel sehr gut gespielt - und verloren. Natürlich will ich gut spielen und gewinnen. Aber es ist mir lieber, mal eine schwächere Phase zu haben und am Ende ein 3:0 einzufahren.

Der KSC musste am Wochenende pausieren. Ist ihnen das gleichgültig oder ist das schlecht?
Wenn du 3:0 gewonnen hast, dann willst du ganz schnell wieder spielen, um das zu bestätigen und um wieder zu gewinnen. Aber es ist wie es ist. Es ist kein großes Problem.

Nach der Pause und dem Badischen Vereinspokal gegen Bruchsal am Mittwoch (Spielbeginn 15 Uhr, Anm. d. Red) kommt der Ex-Tabellenführer Unterhaching in den Wildpark. Da braucht Trainer Markus Kauczinski niemand zu motivieren, oder?
Wir wollen immer gewinnen, egal gegen wen. Aber es ist auch klar, dass du gegen den ehemaligen Tabellenführer ganz besonders gewinnen willst. Auch weil du zeigen willst, dass du besser bist - obwohl wir in der Tabelle nicht ganz vorne stehen.

Wie kam der Wechsel des Holländers van der Biezen, der im polnischen Krakau spielte, zum KSC zustande?
Ich habe acht Tage beim Zweitligisten Paderborn mittrainiert. Mein Berater hatte auch Kontakt mit Oliver Kreuzer. Da hat mich der KSC während der drei Testspiele, die ich mit Paderborn bestritt, beobachtet. Dann kam die Anfrage. Ich habe mit meiner Freundin geredet, habe die Partie in Heidenheim angeschaut. Dann mit meiner Freundin das Spiel gegen Halle. Das war nicht so gut, aber die Fans waren klasse. Ich habe mit dem Trainer gesprochen, mir alles angeschaut und dann beschlossen hierher zu kommen. Karlsruhe ist eine schöne Stadt, der KSC ein professioneller Verein.

Und wie gefällt es Ihnen jetzt in der Fächerstadt?
Inzwischen super. Der erste Monat war nicht einfach für mich. Da lebte ich im Hotel, meine Freundin war mit unserem Kind noch in Holland und ich alleine. Jetzt sind beide hier, wir haben eine Wohnung - jetzt passt alles prima.

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