Die "Top 5 der Woche": Die kürzesten Amtszeiten der KSC-Trainer

Mit Markus Kauczinski bekommt der Karlsruher SC nun seinen fünften Cheftrainer innerhalb von 18 Monaten. Eine Bilanz, mit der die Verantwortlichen des Zweitligisten wohl nicht zufrieden sein dürften. Leider ist eine solche Bilanz im Profifußball aber nichts Außergewöhnliches. In unserer Serie "Top 5 der Woche" fassen wir deshalb für Sie einige der kürzesten Traineramtszeiten der jüngeren Geschichte des KSC zusammen.

Ob Uwe Rapolder, Jogi Löw oder Jörn Andersen. Eines haben sie gemeinsam: Sie waren alle Trainer des KSC. Und alle haben sie es nicht lange auf dem Cheftrainer-Sessel ausgehalten...
Foto: Viele Trainer haben sich seit Winnie Schäfer die KSC-Klinke in die Hand gedrückt. Nach einer beachtungswürdigen Dauerbeschäftigung über elf Jahre für Schäfer, folgten die Verantwortlichen des Wildparks den üblichen Mechanismen des Profifußballs. Mit Kauczinski übernimmt nun der zwölfte Cheftrainer seit der Ära Schäfer das Ruder beim KSC. Die Interimstrainer sind bei dieser Aufzählung gänzlich ausgespart.

Die "Top 5 der Woche" beschäftigen sich deshalb mit den kürzesten Amtszeiten der Cheftrainer bei den Blau-Weißen seit der Entlassung Schäfers vor fast auf den Tag genau 14 Jahren (25. März 1998).

Platz 5: Joachim Löw - Amtszeit 177 Tage

Im Oktober 1999 sollte Löw den KSC wieder ins Oberhaus des deutschen Profifußballs geleiten. Nach dem missglückten Wiederaufstieg übernahm er in der Saison 1999/2000 die Zügel von Rainer Ulrich. Nach nur einem Sieg in 18 Spielen wurde Löw 177 Tage nach Amtsantritt entlassen. Der KSC sollte später den Gang in die Regionalliga antreten müssen. Seit 2004 ist der Badener Bundestrainer der Deutschen Nationalmannschaft und sorgt seidem international für Furore.



Platz 4: Jörg Berger - Amtszeit 154 Tage

Er kam als berühmt-berüchtigter Feuerwehrmann für den entlassenen Winfried Schäfer um die Blau-Weißen in der 1. Bundesliga zu halten. Ohne Erfolg. Unter Berger stieg die Mannschaft ab. Der Neuanfang im Unterhaus unter Berger verlief holprig, weshalb er nach 154 Tagen als Cheftrainer entlassen wurde. Er betreute den KSC nur bei zwölf Spielen von der Seitenlinie. Mehr Erfolg sollte er bei Eintracht Frankfurt kurz darauf haben, als er die Frankfurter vor dem Abstieg bewahrte. Am 23. Juni 2010 erlag Berger einem schweren Krebsleiden.

Platz 3: Jörn Andersen - Amtszeit 141 Tage

Der vor wenigen Tagen entlassene Cheftrainer Jörn Andersen schafft es mit 141 Tagen beim KSC auf das Treppchen der "Top 5 der Woche" von ka-news. Mit nur acht Punkten aus 13 Spielen konnte Andersen eine sehr bescheidene Bilanz vorweisen und musste sieben Spieltage vor Rundenende seinen Koffer packen. Der ehemalige Torschützenkönig der Bundesliga konnte nicht an seinen Erfolg als Aufstiegstrainer von Mainz 05 anknüpfen.

Platz 2: Uwe Rappolder - Amtszeit 99 Tage

Nicht einmal 100 Tage hat Uwe Rapolder auf dem Cheftrainersessel im Wildpark verbracht. Nach nur elf Spielen war für den Schwaben an der Seitenlinie Schluss. Er und der KSC trennten sich im März 2011 einvernehmlich. Grund für die Trennung soll die "Stinkefinger-Affäre" Rapolders nach dem 1:4 Debakel gegen Ingolstadt gewesen sein. Der Weg war frei für Rainer Scharinger, der bekanntlich auch nicht den Spiele-Rekord beim KSC knacken sollte.

Platz 1: Reinhold Fanz - Amtszeit 8 Tage

Den blau-weißen Vogel schießt eindeutig Reinhold Fanz ab. Ganze acht Tage war er im Amt, bevor er seine sieben Sachen im Wildpark packen musste. Eingestellt wurde er am 28. Dezember 2004, entlassen am 4. Januar 2005 - ohne je auch nur ein Training, geschweige denn ein Spiel als Cheftrainer geleitet zu haben. Fanz sollte den KSC wieder nach oben in der Tabelle bringen. Der damalige Hauptsponsor (EnBW) um Utz Classen sah das jedoch anders. Der KSC wich dem Druck eines möglichen Ausstiegs des Energiekonzerns und entließ Fanz unverrichteter Dinge. Ein Kuriosum des deutschen Profifußballs.

Rekordtrainer beim KSC ist übrigens, wie sollte es anders sein, Winfried Schäfer. 4.285 Tage begleitete der legendär Blondschopf die Mannschaft mit vollem Einsatz an der Seitenlinie. Aber wer weiß, vielleicht ist Markus Kauczinski wieder ein Mann, der diesem Rekord gefährlich werden kann.

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