KSC-Gegner unter der Lupe: SpVgg Unterhaching

Nur noch acht Spiele stehen zwischen dem Karlsruher SC und dem ersehnten direkten Wiederaufstieg aus der 3. Liga. Nach nunmehr 20 Partien ohne Niederlage könnten die Badener am Samstag bei der SpVgg Unterhaching (Anstoß 14 Uhr) einen weiteren Rekord einstellen. ka-news hat den Gegner unter die Lupe genommen.

Was war das für ein toller Saisonstart, den die Unterhachinger da hinlegten. Vor der Spielzeit ob des geringsten Etats der Liga und einem blutjungen Kader noch als Abstiegskandidat gehandelt, staunte die Konkurrenz nicht schlecht, als der Spitzenreiter nach elf Spieltagen SpVgg Unterhaching hieß (25 Punkte). Mit erfrischendem Offensivfußball und vielen Toren (24 nach elf Spielen) begeisterte die Elf von Trainer Claus Schromm viele Experten und schwang sich zur Überraschungsmannschaft der ersten Wochen auf. Doch kaum war der Sommer vorüber, war auch die Erfolgswelle, auf der die Oberbayern ritten merklich abgeebbt.

Die Formkurve zeigt seit dem zwölften Spieltag deutlich nach unten, vor allem nach dem Jahreswechsel sind die Hachinger kaum wieder zu erkennen. Die ersten fünf Auftritte in 2013 gingen allesamt verloren, aus den folgenden fünf Spielen gab es nur fünf Zähler. Der Schuh drückt in erster Linie im Angriff, wo im aktuellen Kalenderjahr magere vier Treffer zu Buche stehen und bisweilen keinerlei Durchschlagskraft erkennbar ist.
Schweinsteiger kann Abgang von Niederlechner nicht kompensieren

Ein Grund für diese Sturmflaute ist sicherlich der Abgang von Florian Niederlechner. Der 22-Jährige überzeugte in der Hinserie mit acht Treffern und fünf Vorlagen und war damit deutlich der Topscorer der Schromm-Elf. Diese Leistungen blieben von der Konkurrenz jedoch nicht unbemerkt und so verließ er während der Winterpause die Spielvereinigung in Richtung 1. FC Heidenheim.

Die Lücke, die dadurch entstand, sollte mit Tobias Schweinsteiger ein alter Bekannter schließen. Der ältere Bruder von Bastian Schweinsteiger war bereits von 2008 bis 2010 bei den Rot-Blauen aktiv und wies vor allem in der Saison 2009/10 mit 14 Toren seine Qualitäten nach. Über die Stationen Jahn Regensburg und FC Bayern München II kehrte er in diesem Winter an die alte Wirkungsstätte zurück, konnte dort allerdings bislang die Erwartungen nicht erfüllen. Seine Statistik weist nach zehn Einsätzen erst einen Treffer aus.

Eine interessante Randnotiz ist, dass Schweinsteiger keineswegs der einzige Akteur im Aufgebot ist, dessen Nachname im Fußball international bekannt ist. Auch die beiden Defensivspezialisten Jonas Hummels (Bruder von Mats Hummels) und Markus Schwabl (Sohn von Manfred Schwabl) haben aktuelle oder ehemalige Nationalspieler in ihrer Familie.

Unter dem Strich können die Verantwortlichen rund um den Sportpark in Unterhaching durchaus zufrieden sein mit der bisherigen Saison. Aktuell ist man Siebter mit 44 Punkten und 40:41 Toren und war zu keiner Zeit abstiegsgefährdet. Wenn man bedenkt, dass man sich im Sommer selbst vor einer schweren Spielzeit sah, in der es in erster Linie um den Klassenerhalt gehen sollte, dann darf man in diesem Falle getrost von einer positiven Überraschung sprechen.
Dem KSC winkt der nächste Rekord - Auswärtssieg ist Pflicht

Und dann war da noch der eingangs angesprochene Rekord, den der KSC an diesem Samstag einstellen könnte. Sollte es dem Team von Markus Kauczinski zum 21. Mal in Folge gelingen eine Niederlage zu vermeiden, dann würde man mit dem bisherigen Rekordhalter 1. FC Saarbrücken gleichziehen. Die Saarländer blieben von März 2011 bis September 2011 ebenfalls 21. Mal in Serie ungeschlagen.

Allerdings sollte auch erwähnt sein, dass es zum einen nicht darum geht neue Rekordmarken zu setzen, sondern darum, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, zum anderen wäre für das Erreichen genau dieses Zieles ein bloßes Vermeiden einer Niederlage definitiv zu wenig. Um das kleine Polster an der Tabellenspitze, das man sich mittlerweile erarbeitet hat weiter zu verteidigen, ist ein Auswärtssieg unabdingbar. Wie es nicht geht zeigten die Badener bereits im Hinspiel beim enttäuschenden 0:0 im Wildpark.

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