Marcel Franke und der HFC

„Vertrag hat noch Zeit“



HFC-Innenverteidiger Marcel Franke will zuerst seinen Stammplatz verteidigen, ehe er an seine Zukunft denkt. Gegen Unterhaching glänzte der 21-Jährige endlich wieder.

Es hatte schon so ein wenig etwas von Pat und Patachon: Zumindest schienen der 1,94 Meter große Marcel Franke und der 20 Zentimeter kleinere Tony Schmidt als Badminton-Doppel genau so viel Spaß an der Einheit im Tennispark Queis zu haben, wie das legendäre dänische Komiker-Duo seinerzeit an seinen Witzen. Auch wenn Schmidt später auf die Frage, ob es mit dem Tennis-Racket oder dem Badminton-Schläger besser geklappt hat, antwortete: „Äh, ich weiß es nicht.“

Marcel Franke war da wesentlich entspannter. Nach seiner Badminton-Einheit versuchte sich der bekennende Tischtennis-Fan noch als Tennis-Schiedsrichter, ehe sich seine Konzentration dann aber doch wieder auf die Hauptprofession Fußball legte. Schließlich hatte der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten Hallescher FC unter der Woche ganz persönlich mit dem Erlebnis Unterhaching fertig zu werden. Denn er kam beim Gegentor zu spät und verursachte einen Strafstoß.

„Ich bin durchaus selbstkritisch und weiß, dass ich zweimal dumm ausgesehen habe. Ich schaue mir die Spielberichte später im MDR noch einmal an. Aber dann ist es auch gut und das nächste Spiel wichtiger“, sagt Franke. Seit dem 18. Spieltag, als der HFC bei der Mainzer Reserve mit 1:0 gewann, ist Franke in der Innenverteidigung neben Marco Engelhardt gesetzt.
Denkpause gebraucht

Zuvor unterlag er wie viele andere Spieler in der Mannschaft starken Leistungsschwankungen, die dazu führten, dass ihm Trainer Sven Köhler eine drei Begegnungen währende Denkpause verpasste. „Der Trainer hat mich nach dem 0:3 in Kiel völlig zu Recht aus der Mannschaft genommen“, sagt Franke heute. „Ich stand neben den Schuhen und habe diese Denkpause einfach einmal gebraucht. Das Anschauen der Spiele von draußen hat mir aus der Talsohle geholfen.“

Gegen Unterhaching glänzte der 21-Jährige sogar mit der von ihm aus der Vorsaison bekannten spielerischen Sicherheit. An der Seite des routinierten Marco Engelhardt, „von dem ich in Sachen Stellungsspiel noch ungemein viel lernen kann“, blüht der Blondschopf regelrecht auf.

Besagte spielerische Sicherheit wird er auch in der Partie bei der Reserve von Borussia Dortmund wieder an den Tag legen müssen. Wie ein Dutzend anderer Profis steht er unter Beobachtung. Schließlich geht es auch für ihn um einen neuen Vertrag beim Halleschen FC. Den Gedanken daran, schiebt er aber noch ganz weit nach hinten. „Über den Vertrag denke ich im Moment überhaupt nicht nach. Ich bin jetzt seit sieben Spielen in der Innenverteidigung wieder gesetzt. Und diesen Stammplatz will ich mit aller Macht behaupten“, so Franke.

Quelle: MZ