Toni Lindenhahn ist zurück in der Startelf


Toni Lindenhahn (l.) stand erstmals seit anderthalb Jahren wieder in der Startelf des HFC.

Beim Remis in Aalen ist Toni Lindenhahn trotzdem ein Gewinner. Er steht nach anderthalb Jahren wieder in der Startelf des HFC. Trainer Böger erklärt, warum.

Dicke graue Wolken hingen gestern über dem Trainingsgelände am Erdgas-Sportpark. Die Spieler des Halleschen FC hatten sich am Morgen nach dem Auswärtsspiel gegen den VfR Aalen zum obligatorischen Auslaufen zusammengefunden. Es war kalt und windig - irgendwie passend zu einem Wochenende, das zuvor ein 0:0 gebracht hatte. Der HFC hatte in Aalen eine ordentlichen Leistung gezeigt, sich aber nicht mit einem Sieg belohnt. Das Remis war das fünfte Ligaspiel in Folge ohne Sieg.

Viel zu lachen gab es also eigentlich nicht. Und doch konnte sich ein HFC-Spieler das breite Grinsen kaum verkneifen. Toni Lindenhahn feierte, gut anderthalb Jahre nach seinem letzten Spiel von Beginn an, in Aalen seine Rückkehr in die Startelf der Rot-Weißen. Rückblickend ein kleines Wunder, denn noch vor einem Jahr stand der Publikumsliebling nach einem Kreuzbandriss, sowie einem Riss von drei Außenbändern vor dem Karriereende, spielte zehn Monate lang überhaupt kein Fußball. Doch der Hallenser kämpfte sich zurück und überzeugte zuletzt mehrfach als Einwechsler.

So beschrieb auch HFC-Trainer Stefan Böger die überraschende Beförderung in die Startelf gegen Aalen: „Nach seinen Einwechslungen hat Toni zuletzt maßgeblich dazu beigetragen, dass wir echten Power-Fußball zeigen konnten. Er hat gut gearbeitet und sich den Einsatz einfach verdient.“

Aydemir trifft zweimal die Latte

Der Rückkehrer selbst gab sich im Schneeregen von Aalen größte Mühe, offensive Akzente zu setzen. Während die Defensive gegen die stark ersatzgeschwächten Aalener sicher stand und zum ersten Mal seit dem Heimsieg gegen Aue Anfang Oktober hinten die Null halten konnte, tat sich die Offensive deutlich schwerer. Es dauerte bis zur 41. Spielminute, ehe Selim Aydemir mit der ersten richtigen Chance für den HFC per Lupfer nur die Latte traf. Sekunden zuvor hatte Torwart Fabian Bredlow einen scharf geschossenen Freistoß des Aaleners Michael Klauß ebenfalls an den Querbalken gelenkt.

Es blieb die einzige Toraktion der Gastgeber. Das gefiel auch Rückkehrer Lindenhahn: „Wir standen defensiv sehr gut, haben extrem früh Druck ausgeübt, die Räume eng gemacht und dem VfR aus dem Spiel heraus praktisch keine Torchance ermöglicht.“ Trotzdem reichte es auch gegen Aalen nicht für einen Sieg, weil es dem Halleschen FC nicht gelang, das Führungstor zu erzielen. In der 56. Minute versuchte es Selim Aydemir erneut mit einem Lupfer, konnte diesmal sogar VfR-Torwart Bernhardt bezwingen, jedoch scheiterte er an einem mitgelaufenen Verteidiger der Hausherren. In der 80. Minute rettete erneut ein VfR-Verteidiger auf der Linie - diesmal einen stark geschossenen Freistoß von Sören Bertram.

Letzter Treffer gegen Rostock

So haderte auch Toni Lindenhahn mit der Chancenverwertung bei seiner Rückkehr: „Der fehlende Treffer war in diesem Spiel das einzige Manko. Wir müssen in so einer Situation einfach mal das Tor erzwingen, um uns selber zu belohnen.“

Dass der Einsatz seiner Schützlinge stimmte, lobte auch HFC-Trainer Stefan Böger nach der Partie und hob seinen Rückkehrer dabei besonders hervor: „Was Einsatz und Leidenschaft angeht, war Toni heute auf der rechten Seite vorbildlich.“ Und dennoch - der HFC ist vor dem Duell am Samstag gegen Kellerkind Hansa Rostock in Zugzwang. Vielleicht ein gutes Omen für Toni Lindenhahn. Sein letztes Ligator erzielte er gegen das Team aus der Hansestadt.

Erleben die HFC-Fans am kommenden Samstag also auch wieder den Torjäger Toni? „Schön wär’s“, meinte Lindenhahn schmunzelnd, „am Ende ist es aber völlig egal, wer die Tore schießt. Wir müssen uns für unsere Leistungen endlich mit drei Punkten belohnen.“

Quelle: MZ