Stanley Ratifo Abschied beim HFC II mit Hintergedanken


Stanley Ratifo (l.), hier im HFC-Drittliga-Training gegen Patrick Mouaya, wechselt nach Auerbach.

Stanley Ratifo hält sich Rückkehr zum Halleschen FC offen. In der neuen Saison wird er beim Regionalligisten VfB Auerbach spielen.

Es wird noch einmal emotional werden am Sandanger. Am Montag werden sich die Fußballer des Halleschen FC II ein letztes Mal an ihrer Spielstätte treffen, um beim gemeinsamen Grillen letzte Worte und Gedanken auszutauschen. Dann folgt der große Abschied.

Die Reserve des HFC wird aufgelöst. Am Samstag bestritten die Spieler von Trainer Mario Nickeleit ihren letzten Auftritt im rot-weißen Trikot. Auch bei Stanley Ratifo, einem der Leistungsträger der Verbandsliga-Truppe schwang viel Wehmut mit. „Es war sehr emotional. Mario Nickeleit hat eine sehr, sehr emotionale Ansprache gehalten.“ Denn es war der letzte Akt in einer Saison mit ungewisser Zukunft für die Spieler.

Im März verkündete der Verein, seine Reserve zurückzuziehen. Mit dem Wissen, ab dem Sommer vereinslos zu sein, spielten die Spieler der U 23 seitdem Woche für Woche um neue Verträge. Trainer Nickeleit fasste das vor einigen Wochen so zusammen: „Ich schicke die Spieler in die große Welt hinaus.“ Doch der Appell an den Charakter ging auf. „Jeder hat einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Nickeleit nicht ohne Stolz damals.
Versöhnlicher Abschluss

Mit einem 3:3 bei Edelweiß Arnstedt verschafften sich die Rot-Weißen selbst einen versöhnlichen Abschluss. Und Stanley Ratifo zeigte in seinem letzten Spiel noch einmal, weshalb er der einzige im Kader ist, der schon in der Drittliga-Mannschaft zum Einsatz kam. Zu vier Spielen hatte es für ihn gereicht. Am Samstag steuerte der Offensiv-Mann für die zweite Mannschaft des HFC zwei Tore bei (32. und 62. Minute). „Es war natürlich nicht immer einfach“, sagt Ratifo über die Abschiedstour des HFC II. „Wir haben das ganze Jahr geschwitzt. Aber wir sind als Team zusammengerückt.“

Ratifo hat den Absprung geschafft. Er kommt wie Teamkollege Raul Victor Amaro beim Regionalligisten VfB Auerbach unter. Auch wegen Amaro, der vor ihm bei den Sachsen unterschrieb. „Er hat mir weitergeholfen in meiner Entscheidungsfindung“, sagt Ratifo. „Wir verstehen uns neben dem Platz sehr gut. Wir sind wie Brüder.“

In Auerbach werden die beiden 20-Jährigen auch wieder zusammen wohnen. Schon an der Saale hatten die Kicker eine Fußballer-WG gegründet. Und in seiner Geburtsstadt Halle hält Stanley Ratifo sich bewusst Türen offen. „Ich wäre sehr froh darüber, wenn ich irgendwann vielleicht zum HFC zurückkehre“, sagt er. „Der Verein hat mir sehr viel geschenkt. Jetzt versuche ich, mich in Auerbach weiterzuentwickeln.“

Neben Amaro und Ratifo haben noch zwei weitere Spieler bereits neue Vereine gefunden. Marvin Römling, der kleine Bruder von Ammendorf-Spieler Christoph Römling, wechselt in die Oberliga zu Union Sandersdorf. Philipp Motscha hingegen bleibt in Halle. Der Mittelfeldspieler wechselt zum VfL Halle 96.

Quelle: MZ