Hallescher FC gegen Eintracht Braunschweig

0:1 - Hart gekämpft und doch verloren


Hendrick Zuck trifft zum Braunschweiger 1:0

Der Hallesche FC schafft es im eigenen Stadion nicht, aus einer der zahlreichen Chancen ein Tor zu erzielen. Den Braunschweigern reicht ein konsequenter Abschluss zum Sieg.

Ein konsequenter Abschluss reichte am Samstagnachmittag um das DFB-Pokalspiel zwischen dem Halleschen FC und Eintracht Braunschweig zu entscheiden. Während der HFC Chancen für zwei Spiele im Minutentakt ausließ, brachte Braunschweigs Joker Hendrick Zuck in der 67. Spielminute den Gästeblock mit dem einzigen Treffer des Spiels zum jubeln. Am Ende stand ein 0:1 (0:0) auf dem Papier, was fast als unverdient bezeichnet werden kann. Der HFC ließ den Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften mit einer starken Leistung völlig vergessen.

Ausgangslage:
Sowohl der Hallesche FC, als auch die Gäste aus Braunschweig mussten einen schwachen Start in ihre jeweilige Saison hinnehmen. Während die Saalestädter ihre beiden Partien jeweils mit 0:2 gegen Energie Cottbus und Holstein Kiel verloren, konnte die Eintracht wenigstens auswärts beim 1. FC Kaiserslautern punkten und trotzte dem Aufstiegskandidaten ein ziemlich engagiertes 0:0 ab. Zum Saisonauftakt waren die Braunschweiger vom SV Sandhausen im heimischen Eintracht-Stadion noch mit 1:3 überrascht worden. So platzierten sich die "Löwen" in der 2. Liga als Fünfzehnter, der HFC ist Vorletzter in der 3. Liga. Beide Mannschaften trafen bisher noch nie in einem Pflichtspiel aufeinander. Lediglich gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Braunschweig musste sich der HFC in der Saison 2010/2011 in der Regionalliga Nord beweisen. Im Hinspiel gab es ein 1:1, zuhause gewannen die Hallenser in ihrem damaligen Exil-Stadion am Bildungszentrum mit 2:0. Im HFC-Kader damals: Patrick Mouaya, Toni Lindenhahn und - Selim Aydemir. Der war im Jahr zuvor aus Braunschweig an die Saale gewechselt und der einzige HFC-Spieler mit Braunschweiger Vergangenheit.

Personalien:
Mit dieser Aufstellung überraschte Trainer Sven Köhler alle: Anstelle von Lukas Königshofer stand gegen Braunschweig Sommer-Zugang Fabian Bredlow im Kasten. Außerdem musste Rechtsverteidiger Marcel Baude weichen.
Ihn ersetzte Dominic Rau. Sascha Pfeffer stand erstmals nach seiner Verletzung wieder in der Startelf. Dafür musste Sören Bertram draußen bleiben, genau wie Kapitän Tim Kruse. Dafür war Björn Ziegenbein dabei. Vier Veränderungen, die es in sich hatten und nach dem schwachen Saisonstart auch als Denkzettel für die etablierten Akteure verstanden werden konnten. Selim Aydemir saß gegen seinen Ex-Klub nur auf der Tribüne. Die Gäste aus Braunschweig traten fast mit derselben Elf an, die dem 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Wochenende ein achtbares 0:0 abgetrotzt hatte. Lediglich Hvilsom ersetzt Berggreen im Sturm.

Spielverlauf und Analyse:
Die ersten Möglichkeiten der Begegnung hatte der HFC. Richtig gefährlich wurde es nach einem Freistoß von Dorian Diring aber nicht. Nach gut zehn Minuten kam Eintracht Braunschweig besser ins Spiel. HFC-Torhüter Fabian Bredlow wirkte bei einigen Aktionen unsicher, hatte aber Glück, dass stets kein Braunschweiger in der Nähe stand. In der 30. Minute setzte Marco Engelhardt den Ball nur knapp neben das Braunschweiger Tor. Auch in der Folgezeit bleib der HFC die gefährlichere Mannschaft. Eine Hereingabe von Timo Furuholm verpasste Osayamen Osawe in der Mitte nur knapp (35.). Insgesamt war der HFC das bessere Team. In der Verteidigung agierten die Rot-Weißen sehr stabil und im Angriff waren Furuholm, Osawe und Diring immer wieder gefährlich. Auch das Zusammenspiel von Sascha Pfeffer und Florian Brügmann auf der linken Seite wusste zu gefallen. Dagegen zeigten Björn Ziegenbein und Dominic Rau auf rechts zunächst einige Unsicherheiten.



Auch in der zweiten Halbzeit übernahm der Hallesche FC sofort die Initiative. Timo Furuholm schoss in der 47. Minute über das Tor. Die nächsten Chancen gab es in der 58. Minute. Osawe erlief eine fahrlässige Rückgabe, doch Gästekeeper Gikiewicz konnte in höchster Not klären. Wenige Sekunden später war er auch gegen Florian Brügmann zur Stelle. In der 63. Minute erzielte Ivica Banovic fast das Tor des Jahres. Aus 50 Metern prüfte er Gikiewicz, der gerade noch abwehren konnte. Doch das Auslassen der Chancen rächte sich. Ein einziges Mal war die HFC-Abwehr nicht sortiert. Ein langer Ball landete auf der linken Seite bei Jan Hochscheidt. Seine Flanke nutzte der eingewechselte Hendrick Zuck am langen Pfosten zur Gästeführung (67.). Sven Köhler reagierte auf den Rückstand und brachte Bertram, Kruse und Jansen für Diring, Banovic und Ziegenbein. Die Wechsel machten sich sofort bezahlt und der HFC startete eine spektakuläre Schlussoffensive. Doch Furuholm (82.) und Bertram (84., 88.) vergaben mehrfach in aussichtsreicher Position. Minutenlang wurde der Zweitligist im eigenen Strafraum beschäftigt. Doch ein Tor gelang den Hallensern nicht und das Kapitel DFB-Pokal ist einmal mehr nach der ersten Runde beendet.

Ausblick:
Für beide Teams geht es nicht gerade leicht weiter. Die Braunschweiger empfangen am kommenden Samstag Zweitligakrösus RB Leipzig im eigenen Stadion, der HFC reist am Sonntag zum Sachsen-Anhalt-Derby gegen den 1. FC Magdeburg.

Hallescher FC - Eintracht Braunschweig 0:1 (0:0)

Hallescher FC: Bredlow - Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Brügmann - Banovic, Diring - Pfeffer, Furuholm, Ziegenbein - Osawe
Eintracht Braunschweig: Gikiewicz - Decarli, Correia, Reichel - Boland, Matuschyk, Schönfeld, Ofosu-Ayeh - Hochscheidt, Khelifi - Hvilsom
Einwechslungen: 75. Bertram für Diring, 75. Kruse für Banovic, 75. Jansen für Ziegenbein - 59. Zuck für Khelifi, 59. Berggreen für Hvilsom, 86. Omladic für Hochscheidt
Tore: 0:1 Zuck (67., Hochscheidt)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Fürth), Gelbe Karten: Kleineheismann (17.) - Ofosu-Ayeh (22.), Decarli (54.)
Zuschauer: 9.549 im Erdgas-Sportpark

Quelle: MZ