Planung beim Halleschen FC

Nach Lizenz folgt Personal

Der Hallesche FC hat seine Unterlagen für die neue Saison eingereicht. In den nächsten Wochen kümmert sich Manager Kühne um die Spielerverträge. Viele Verträge von Stammkräften laufen im Sommer aus.



Die Meteorologen haben für heute und morgen vorfrühlingshaftes Wetter mit Temperaturen um die zehn Grad plus vorausgesagt. Genau zum richtigen Zeitpunkt meint HFC-Manager Ralph Kühne. Denn das passt zu seiner guten Laune, die er in dieser Woche verbreitet. Sogar das bittere Nachspielzeit-1:1 vom letzten Freitag in Dortmund hat er mittlerweile aus seinem Kopf gestrichen.

Das letzte Wort hat der Wirtschaftsprüfer

Der Grund für die gute Laune ist die Tatsache, dass der Verein seine Lizenz-Unterlagen für die neue Drittliga-Saison ab Sommer 2015, die spätestens am Montag in Frankfurt (Main) vorliegen müssen, bereits vorfristig in dieser Woche auf den Weg zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) geschickt hat. Das letzte Wort hatten die Wirtschaftsprüfer, die unter die Ansammlung von Anträgen, Verträgen, ausgefüllten Vordruck-Formularen und vielen Anhängen erst noch ihre Stempel setzen mussten. „Das ist in jedem Jahr eine dicke Mappe, die durchaus Buchstärke besitzt“, sagt Kühne.

Dabei waren die große Schwierigkeit nicht einmal die ganzen Schriftstücke. Und das obwohl der Klub innerhalb von zwölf Monaten sogar zwei komplette Jahresabschlüsse erstellen muss. Einen per 31. Dezember für den DFB. Und den anderen für das Wirtschaftsjahr von Juni zu Juni, in dem ja bekanntlich eine Fußball-Saison abläuft. „Das Ausfüllen und Zusammenstellen der ganzen Papiere ist ein seit mehreren Jahren eingespieltes Prozedere. Da besitzen wir mittlerweile auch schon ein Stück weit Routine“, sagt Kühne. „Vielmehr waren Präsident Michael Schädlich , Vize Jörg Sitte und meine Wenigkeit in den letzten Wochen und Monaten pausenlos damit beschäftigt, Sponsorengespräche zu führen, die Geldgeber von unserem Unternehmen auch weiterhin zu überzeugen und dafür zu sorgen, dass wir den Etat aus dem Vorjahr wieder zusammen bekommen“, sagt der Manager. Er stellt aber auch klar: „Wenn wir am Ende wieder auf die 5,5 Millionen Euro für den Gesamtverein kommen, dann haben wir eine Herkulesaufgabe bewältigt.“

Ungefähr sechs Wochen werden ins Land gehen, ehe aus der DFB-Zentrale die ersten Signale kommen. Dann ist entweder alles in Ordnung oder es werden Nachbesserungen gefordert. Zumeist ist dann noch der eine oder andere Vertrag mit einem Sponsor oder einer Bank nachzureichen.
Viele Verträge laufen im Sommer aus

Fakt ist, die Zeit bis dahin wird Kühne andersweitig nutzen. So wie bereits im Trainingslager in der Türkei angekündigt, legt er sein verstärktes Augenmerk jetzt auf die Personalplanungen. Ein gutes Dutzend der Verträge mit den Spielern laufen im Sommer aus. Darunter sind gleich eine ganze Reihe von Stammkräften wie Andy Gogia, Marco Engelhardt, Marcel Franke, Florian Brügmann und Timo Furuholm. „Wir hatten schon Jahre, da war die Liste wesentlich länger“, sagt Kühne. „Und selbst wenn wir die große Zahl der Gespräche auf die Zeit nach der Arbeit an den Lizenzunterlagen vertagt haben, sind wir ja nicht untätig gewesen und haben den einen oder anderen Smalltalk auch schon während der laufenden Saison geführt, um zumindest einmal Vorstellungen auszutauschen. Oder auch, um jenen Spielern ein Zeichen zu geben, von denen wir im Frühjahr noch ein verstärktes Bemühen um einen neuen Vertrag bei uns sehen wollten.“

Die ersten Ergebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen. Die anstehenden Derbys gegen Rostock, Cottbus, Dresden und Erfurt sind auch so etwas wie Bewerbungsgespräche für die Profis. (mz)

Die Partie des Halleschen FC gegen Hansa Rostock wird am Sonnabend ab 14 Uhr live im MDR übertragen.