Traumeinstand für Stefan Böger

HFC bejubelt 3:0-Erfolg gegen VfB Stuttgart II


Timo Furuholm bejubelt sein Tor gegen den VfB Stuttgart II.

Der Hallesche FC beschert seinem neuen Trainer Stefan Böger einen Traumeinstand und feiert einen 3:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart II. Dabei überraschen die Rot-Weißen mit einer veränderten Taktik.

Ausgangslage:

Als "Duell der Kellerkinder" konnte man das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften bezeichnen. Der 19. (HFC) traf auf den 20. (Stuttgart) und somit war die Marschroute für die bisher enttäuschenden Hallenser und ihren neuen Chefcoach Stefan Böger klar: Nur ein Sieg zählte. Den Stuttgart-Bubis ging es dabei nicht anders. Der VfB will seine U23 unter allen Umständen in der 3. Liga behalten. Dass das Team dieses Ziel erreichen kann, ist nach den bisherigen Leistungen jedoch fraglich. Lediglich beim einzigen Saisonsieg in Großaspach (3:1) konnten die Schwaben halbwegs überzeugen. Zuletzt gab es ein deprimierendes 0:3 gegen die ebenfalls mies gestarteten Erfurter.

Daten und Fakten:

Der HFC ging mit einer ausgeglichenen Bilanz in die Partie gegen Stuttgarts U23. Beide Teams gewannen je drei Mal, in der vergangenen Saison gab es immer eine Heimniederlage. Der HFC unterlag 0:2, der VfB in einem Grottenkick auf miesem Frühlingsrasen mit 0:1. Zuletzt hatten beide Mannschaften übrigens spielfrei. Sowohl die HFC-Partie gegen Großaspach als auch das Stuttgarter Duell gegen Mainz II fiel den (Nachwuchs-)Länderspielen zum Opfer.

Personalien:

Stefan Böger folgte der Empfehlung seines neuen Assistenten Benjamin Duray. Im Tor ist Fabian Bredlow nach wie vor gesetzt. In der Innenverteidigung begannen Dominic Rau, Marco Engelhardt, Stefan Kleineheismann und, etwas überraschend, Jonas Aquistapace links außen. Kapitän Tim Kruse stand genauso in der Startelf wie der wiedergenesene Max Jansen. Sascha Pfeffer und Florian Brügmann wirbelten auf den Außenbahnen.

Neben Timo Furuholm begann Sören Bertram als zweite Spitze. Mit einer ähnlichen Formation hatte der Hallesche FC vor einer Woche im Test gegen Arminia Bielefeld überzeugt.

Schon nach 23 Minuten kehrte Dorian Diring in die Mannschaft zurück. Er ersetzte Max Jansen, der sich bei einem Zusammenprall verletzt hatte.

Taktik

Von Beginn an versuchte der Hallesche FC, den VfB Stuttgart unter Druck zu setzen. Im 4-4-2-Spielsystem begann Sören Bertram als zweite Spitze neben Timo Furuholm. Bei eigenem Ballbesitz agierte der HFC teilweise mit vier Spielern in vorderster Front.

Die Schwaben standen sehr tief. Beim 4-1-4-1-System agierte Oldie Tobias Rathgeb zwischen den Ketten und organsierte so die Abwehrarbeit. Als einzige Spitze lauerte Borys Tashchy auf Fehler der HFC-Verteidiger. Halle attackierte sehr früh und kam so immer wieder zu Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte.

Spielverlauf und Analyse

Das Spiel begann mit einem letzten Blick zurück. Die Fans würdigten den langjährigen HFC-Trainer Sven Köhler mit einer Choreografie. Anschließend wurde der Blick nach vorn gerichtet. Halle begann sehr engagiert und setzte den VfB früh unter Druck. Große Chancen gab es aber zunächst nicht. Stuttgart lauerte auf Konter und spekulierte auf Fehler der HFC-Abwehr. In der 17. Minute startete Borys Tashchy erstmals Richtung HFC-Tor, sein Schuss war aber harmlos. Kurz darauf musste Max Jansen verletzt ausgewechselt werden. Der Mittelfeldabräumer, der nach längerer Zeit erstmals wieder in der Startelf stand, zog sich bei einem Zusammenprall einen Anriss des Außenbandes zu. Für ihn kam Dorian Diring.

Dieser belohnte den engagierten HFC-Auftritt und traf in der 29. Minute zur Führung. Zuvor wurden gleich mehrere Schussversuche abgeblockt. Nach dem Rückstand traute sich Stuttgart etwas weiter nach vorne. Ernsthaft gefährlich wurde der VfB-Nachwuchs aber nicht, auch weil Fabian Bredlow mit gutem Torwartspiel einige Chancen schon in der Entstehung vereitelte.

Nach dem Seitenwechsel bestimmte Halle weiter das Spiel. Marco Engelhardt scheiterte nach einem Eckball in der 57. Minute nur knapp. Die Hallenser führten ihre Angriffe immer wieder über außen und versuchten, mit präzisen Eingaben für Torchancen zu kreieren. Genau nach diesem Muster fiel das 2:0. Brügmann wurde auf links geschickt.

Vom Strafraumeck flankte er gefühlvoll Richtung langen Pfosten. Dort vollendete Furuholm per Kopf. Auch die Abwehr stand meist sicher. Einzig nach einer Ecke in der 75. Minute kam Stuttgart zu einer Chance. Fabian Bredlow parierte mit einer starken Parade. In der 80. Minute sorgte der eingewechselte Osayamen Osawe endgültig für einen gelungenen Einstand des neuen Trainers.

Nach einem Doppelpass mit Furuholm tunnelte er VfB-Keeper Marius Funk zum 3:0. Anschließend spielten sich die Rot-Weißen in einen Rausch und kamen zu weiteren guten Möglichkeiten. Engelhardt, Kruse und Furuholm vergaben diese jedoch nach gut getretenen Standards.

Ausblick

Auch nach dem Sieg steht der Hallesche FC mit sechs Punkten als 18. weiter in der Abstiegszone. Um diese zu verlassen müssen die Rot-Weißen in den anstehenden beiden englischen Wochen fleißig punkten. Nun stehen zwei Auswärtsspiele in Großaspach und Würzburg an. Am Dienstag wartet im Schwabenland eine schwierige Aufgabe. Die SG Sonnenhof feierte am Sonnabend einen 3:0-Auswärtssieg in Bremen und ist auf dem besten Weg, das Saisonziel KLassenerhalt frühzeitig zu erreichen.

Statistik zum Spiel Hallescher FC gegen VfB Stuttgart II

Hallescher FC 3:0 VfB Stuttgart II

HFC: Bredlow - Rau, Brügmann, Kleineheismann, Acquistapace, Engelhardt, Kruse, Jansen (Diring, 23.), Pfeffer (Osawe, 73.), Bertram (Lindenhahn, 87.), Furuholm

VfB II: Funk - Peric, Mwene, Grbic, Ristl (Grüttner, 67.), Ripic (Gabriele, 61.), Kirchhoff, Rathgeb, Besuschkow (Owusu, 67.), Zimmermann, Tashchy

Tore: 1:0 Diring (29.), 2:0 Furuholm (60.), Osawe (80.)

Zuschauer: 5.637

Chancen: 9/2

Ecken: 9/3

Quelle:MZ