17 Verträge laufen am Saisonende aus



Anders als in dieser Szene am Spielfeldrand geht HFC-Manager Kühne die Kaderplanung abgeklärt an.

Der Hallesche FC könnte vor einem großen Umbruch stehen: 17 Verträge laufen am Saisonende aus. Warum Manager Ralph Kühne aber gelassen bleibt.

Die zugegeben mächtige Zahl war Ralph Kühne auf Anhieb gar nicht bewusst. Also folgte eine kurze Kontrolle - Position für Position, Spieler für Spieler, einer nach dem anderen. Am Ende der Liste entstand ein Überblick, der manchem Angst machen könnte: Verträge von 17 Spielern laufen beim HFC am Saisonende aus.

Manager Kühne bleibt dennoch gelassen. „Das macht uns nicht sonderlich unruhig“, sagt der 48-Jährige. „Wir haben unsere Strategie und die werden wir weiter verfolgen.“

Gespräch mit Osawe

Noch bleibt ja auch Zeit. Nach einem knappen Drittel der Drittliga-Saison besteht kein akuter Handlungsbedarf. Trotzdem: Zuletzt sorgte die öffentliche Diskussion um eine mögliche Vertragsverlängerung von Stürmer Osayamen Osawe für Aufsehen. Kühne warf dem Engländer und seinem Berater vor, zu viel Gehalt zu fordern. Das Thema würde deshalb ruhen. Einen Tag später meldete sich Osawes Berater Christopher Adedeji zu Wort, sprach von Respektlosigkeit.

„Yamen weiß, dass wir ihn halten wollen“, sagt der HFC-Manager nun und stellt in Aussicht, dass „wir zeitnah ein Zeitfenster definieren werden, wo die Dinge final besprochen werden“. Beide Parteien würden sich an einen Tisch setzen. Auch mit Osawes Berater? „Natürlich auch mit seinem Berater.“

Doch eine mögliche Vertragsverlängerung mit dem Angreifer wird in den kommenden Wochen und Monaten nicht das einzige Thema sein. Zwei Torhüter, sechs Verteidiger, sieben Mittelfeldspieler und zwei Angreifer besitzen derzeit einen am Saisonende, also Ende Juni 2016 auslaufenden Vertrag (siehe „Von Engelhardt über Lindenhahn bis Osawe“). Darunter befinden sich zahlreiche für den HFC wertvolle Spieler. Sieben Akteure, die beim 1:0 am vergangenen Sonnabend gegen Aue auf dem Rasen standen, gehören dazu.

Nur Torhüter Fabian Bredlow, Innenverteidiger Stefan Kleineheismann, Linksaußen Florian Brügmann und Mittelfeldmann Dorian Diring stehen aus diesem Team langfristig unter Vertrag.

Siegtorschütze Sören Bertram zum Beispiel, der sich in den vergangenen Wochen prima entwickelt hat, könnte, wenn er so weitermacht, nach jetzigem Stand am Saisonende ablösefrei gehen. Ob er über seine Zukunft bereits nachdenkt? „Über so etwas mache ich mir im Moment noch gar keine Gedanken“, gibt Bertram zu Protokoll. „Ich will einfach gute Spiele machen, Fußball spielen und Spaß haben. Der Rest kommt von allein.“

Spieler können so denken. Das befreit sogar. Der HFC aber muss planen - und das tut er auch. „Generell beschäftigen wir uns ständig damit“, erklärt Ralph Kühne, „jetzt möchten wir aber erst einmal unsere kurzfristigen sportlichen Ziele erreichen.“ Austausch zwischen Spielern, Verein und Beratern würde es trotzdem regelmäßig geben, so der Manager. „Mit einigen werden wir relativ zeitnah Gespräche führen. Mit anderen erst im Winter oder Frühjahr.“ Erst einmal heißt es bei manchen Kandidaten: Leistungen beobachten. Bei anderen sei das eine oder andere Vorgespräch bereits geführt, verrät Kühne - ohne Namen zu nennen.

In den kommenden Wochen gelte es zunächst, die guten Ergebnisse unter dem neuen Trainer Stefan Böger zu bestätigen - denn die Kaderplanung hängt naturgemäß auch eng mit seiner Zukunft zusammen.

Auch Trainer-Vertrag läuft aus

Böger besitzt wie 17 seiner Spieler ebenfalls einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. „Wir haben bei seinem Amtsantritt besprochen, dass wir uns Ende Februar, Anfang März zusammensetzen und die weitere Zukunft besprechen“, erzählt Ralph Kühne, „daran hat sich nichts geändert.“

Der HFC bleibt ruhig und beobachtet, diskutiert Vorstellungen und Ideen. Die 17 auslaufenden Verträge sollen schließlich nicht doch irgendwann zum Problem werden. „Wir werden unsere Arbeit machen“, verspricht Ralph Kühne.

Quelle: MZ