HFC verliert gegen den FSV Magische Mainzer Momente
Per Seitfallzieher trifft Benedikt Saller zum 2:0 für Mainz gegen den Halleschen FC.
Der HFC unterliegt in einem ansehnlichen Drittliga-Spiel der Reserve der 05er. Trotzdem ist Torhüter Fabian Bredlow verärgert über die Art der Gegentore.
Fabian Bredlow war sauer, mächtig sauer sogar. „Das nervt mich richtig“, erklärte der Torhüter des Halleschen FC. Frustriert lehnte er am Freitagabend vor der Gästekabine des Mainzer Stadions am Bruchweg. Wieder einmal hatte der 20 Jahre alte Keeper eine hervorragende Leistung gezeigt, seine Mannschaft in zahlreichen Situationen vor Gegentoren bewahrt. Doch das reichte diesmal nicht.
Der HFC musste sich der U 23 des FSV Mainz 05 mit 0:2 geschlagen geben – zwei Traumtoren der Gastgeber sei Dank, was Bredlow so sauer werden ließ: „Das ist noch schlimmer, weil man weiß, die Schüsse waren vielleicht gar nicht so gewollt.“ Doch ob gewollt oder nicht: Die Bälle von Philipp Klement (69.) und Benedikt Saller (79.) senkten sich jeweils wunderschön ins Netz.
Osawe mit größter Chance
Dabei hatte es für den HFC hoffnungsvoll begonnen: Nach einer knappen Viertelstunde war es Osayamen Osawe, der für die erste und beste HFC-Chance des Spiels sorgte. Schnell wie immer überrannte er seinen Gegenspieler, um dann FSV-Torhüter Jannik Huth zu tunneln. Doch Mainz-Verteidiger Fabian Kalig hatte aufgepasst und konnte für seinen geschlagenen Keeper klären. „Wenn der Ball reingeht, läuft das Spiel ganz anders“, meinte HFC-Kapitän Marco Engelhardt später, „aber in der zweiten Halbzeit waren wir einfach zu passiv und haben am Ende verdient verloren.“
Im fünften Spiel unter Trainer Stefan Böger musste sich Halle erstmals geschlagen geben. Und das nicht unverdient. Weil die Gäste zwar geduldig warteten und immer wieder auch versuchten, nach vorne zu kommen, dabei den Mainzern aber weitgehend den Spielaufbau überließen – vor allem im zweiten Spielabschnitt. „Wir haben es nicht mehr geschafft, so präsent zu sein, wie es in den letzten Partien der Fall war“, bilanzierte HFC-Coach Böger.
Der hatte nach einer halben Stunde gesehen hatte, wie Mainz-Angreifer Lucas Höler den Ball an Fabian Bredlow vorbei ins Tor geschossen hatte, dabei aber zum Glück für den HFC im Abseits stand. Beide Mannschaften verabschiedeten sich torlos in die Pause.
Künftig ein Ball von jeder Sorte?
Nach Wiederanpfiff gelang es den Gastgebern, sich zu zahlreichen gefährlichen Möglichkeiten zu kombinieren. Halle geriet immer mehr unter Druck, konnte sich nun nicht mehr so gut befreien wie noch im ersten Abschnitt. Nach einer Stunde musste Fabian Bredlow zum ersten Mal stark parieren, um den Rückstand zu verhindern.
Doch nach 69 Minuten war auch der Junioren-Nationaltorhüter machtlos: Philipp Klement drehte sich erst zweimal um sich selbst, um dann aus 22 Metern zur verdienten Führung brillant abzuziehen. Zehn Minuten später konnte Mainz den Vorsprung noch ausbauen. Benedikt Saller traf nach Verwirrung im HFC-Strafraum per Seitfallzieher. Es war ein zweiter magischer Mainzer Moment – und die Entscheidung.
„Das waren zwei besondere Tore“, sagte Fabian Bredlow anerkennend. Und er war realistisch: „Mainz hat sich das Glück erarbeitet und deshalb sind sie auch verdient als Sieger vom Platz gegangen.“ Es sollte keinesfalls eine Ausrede sein, als der Keeper erklärte: „Das waren aber auch blöde Bälle.“
Eine grundsätzliche Kritik äußerte der Schlussmann dann aber doch. Fast jede Woche würde in der Liga mit anderen Spielgeräten gekickt, für die Torhüter sei es nicht leicht, sich darauf einzustellen. „Vielleicht sollten wir überlegen, uns in Halle von jeder Sorte ein paar zuzulegen“, überlegte Bredlow, „das müssen wir mal besprechen.“ Überhaupt: „Meiner Meinung nach könnte man wie in der ersten und zweiten Liga auch in der dritten die Adidas-Bälle einführen.“
Stefan Böger konnte seinem Torhüter nicht einmal widersprechen. Doch war er bemüht, keine Ausreden zuzulassen. „Mir als Trainer“, sagte er nach dem ersten Misserfolg unter seiner Regie, „ist die Art der Gegentore ziemlich egal.“ Sie schmerzen ihn, ob schön oder nicht.
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