Landespokalspiel gegen SV Eintracht Elster

HFC dreht nach Kabinenpredigt auf



Marcel Baude (Nr. 25) und Tim Kruse (2.v.r.) gehörten zuletzt nicht zur Startelf des HFC.


Der Hallesche FC ist eine Runde weiter im Fußball-Landespokal. Gegen die Kicker von Eintracht Elster konnte sich die Mannschaft um Stefan Böger mit 4:0 durchsetzen.


Bei Marco Engelhardt, Stefan Kleineheismann, Florian Brügmann und Ivica Banovic klingelte am Sonntag der Wecker für einen Sonntagvormittag schon sehr zeitig. Bereits um neun Uhr musste das Quartett im Erdgas Sportpark zum Training auf dem Platz stehen. Nein, es war keine Strafeinheit. Die beim Drittligisten Hallescher FC in der Liga gesetzten Profis gehörten nicht zum Kader für das Landespokalspiel am Nachmittag beim Landesligisten Eintracht Elster, das der HFC mit 4:0 (0:0) gewann. Deshalb stand für sie Training auf dem Programm.

Und sie waren nicht die einzigen Stammspieler, auf die Trainer Stefan Böger verzichtete. Auch für Dominic Rau, Dorian Diring, Sascha Pfeffer und Osayamen Osawe ging es nicht über die Erwärmung und das gemeinsame Auslaufen hinaus. Gleich auf zehn Positionen hatte der HFC-Coach seine Startelf im Vergleich zum Ligaauftritt gegen Aue verändert. Einzig Jonas Acquistapace gehörte zur ersten Elf. Dieses Mal aber nicht außen, sondern als Innenverteidiger.

Viele Stammspieler geschont

„Die Drittliga-Stammspieler haben in den letzten Wochen sehr viel leisten müssen. Die zeitliche Dichte der Punktspiele war sehr hoch. Sie brauchten ganz einfach einmal eine Pause“, sagte Böger. „Und zum anderen wollte ich all jenen, die ebenfalls den Anspruch haben, dritte Liga spielen zu wollen, die Chance einräumen, im Rhythmus zu bleiben und vielleicht eine Bewerbung abzugeben. Der Landespokal und die Spiele in der Future League bieten ja Gelegenheiten dafür.“ Wem eine Bewerbung gelungen ist, wird der Trainer nach dem freien Montag vor dem Dienstag-Training verkünden.

Bis zum Halbzeitpfiff von Elster jedenfalls bekam Böger keine neuen Erkenntnisse. Und das hatte vor allem zwei Gründe. „Auch im DFB-Pokal kommt es immer mal wieder vor, dass sich ein Bundesligist bei einem Viertligisten sehr schwer tut. Genau das ist uns auch passiert“, sagte Böger. „Zum einen, weil sich die Gastgeber fast eine Stunde lang richtig reingehauen und gegen die Niederlage gestemmt haben. Und zum anderen, weil in unserem Spiel einfach zu wenig Bewegung und zu wenig Tempo war.“

Die Folge war eine Kabinenpredigt, in der der Trainer ganz offensichtlich den richtigen Ton getroffen haben muss. „Ich habe die Jungs daran erinnert, dass sie auch gegen einen solchen Gegner deutlich mehr investieren müssen, wenn sie sich für die dritte Liga anbieten wollen“, erklärte Böger. Und um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, war für Robin Urban die Bewerbungszeit beendet und für Sören Bertram die Erwärmung. Der offensive Mittelfeldspieler, der zuletzt schon in der dritten Liga für viel Dampf und Tore gesorgt hatte, „brachte nun auch das nötige Tempo in unsere Aktionen“, erklärte Böger.

Referee und Assistent uneinig

Nach dem Führungstreffer durch Selim Aydemir (58.), dem zuvor bereits ein reguläres Tor (35.) vom Assistenten zugebilligt, aber vom Schiedsrichter verweigert worden war, benötigten die Rot-Weißen nur noch 20 Minuten, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Kapitän Tim Kruse (71.), Björn Ziegenbein (73.) und Bertram (79.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Die Vorarbeit zu den ersten drei Treffern leisteten mit Marcel Baude und Toni Lindenhahn dann endlich auch Akteure, von denen Böger etwas sehen wollte.

„Im Pokal zählt das Weiterkommen. Die erste Halbzeit war nicht so lustig. Aber nach der Pause haben wir uns entscheidend gesteigert und deshalb bin ich auch zufrieden“, so der Trainer.

Die Auslosung des Achtelfinals findet am Montag in Magdeburg statt.

Statistik

SV Eintracht Elster – Hallescher FC 0:4 (0:0)
SV Eintracht Elster: Juhasz - Röder, Wojciechowski, Thauer (72., Stephan), Schüler, Puhlmann (82., Witt) - Schultz, Körnig, Rosenberger - Hinkelmann (83., Schlüter), Lehmann.
Hallescher FC: Königshofer - Wallenborn, Acquistapace, Barnofsky, Urban (46., Bertram), Baude - Lindenhahn, Ziegenbein, Kruse, Aydemir (73., Jansen) - Tob. Müller.
Tore: 1:0 Aydemir (59., Baude), 2:0 Kruse (69., Lindenhahn), 3:0 Ziegenbein (72., Baude), 4:0 Bertram (79.)
Chancen: 0:10 (0:2). Ecken: 1:11 (0:4).
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Grana). Gelbe Karten: /// – Bertram (85.).
Zuschauer: 693 im BRALE Sportpark Elster.

Quelle: MZ