Die HFC-Pokalfighter-Fahne falsch herum hängend in Piesteritz
Seit Jahren begleitet eine große Zaunfahne den Halleschen FC durch Sachsen-Anhalt. Doch die Pokalfighter-Fahne ist nicht nur ein Stück Stoff. Sie symbolisiert auch den Anspruch der Fans an die Mannschaft.
Für die meisten Zuschauer des Landespokalspiels zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC war es nur eine seltsame Randnotiz. Vor dem Gästeblock hing eine große Zaunfahne falsch herum. "Die Hallenser sind sogar zu doof, ihre Fahnen richtig rum aufzuhängen", dachten einige FCM-Fans. Dass das ganze einen tieferen Sinn hat, wurde jedoch nach dem entscheidenden Elfmeter von Selim Aydemir schnell klar.
Während der einsetzenden Jubelorgie dauerte es nur Sekunden, dann hing das Banner richtig. "Pokalfighter" ist darauf zu lesen. Der Sieg in Magdeburg bedeutete nicht weniger als die Versöhnung der HFC-Fans mit ihrer Mannschaft.
Elf Monate lang hatten die Anhänger ihren Lieblingen die Schmach vom letzten Pokalfinale übel genommen. Der Stachel der Niederlage gegen den Erzrivalen im eigenen Stadion saß sehr tief. Bei allen Pokalspielen in dieser Saison hingen die Fanclub-Fahnen aus Protest verkehrt herum. Auch verzichteten die Fans auf die gewohnte, lautstarke Unterstützung.
Doch gegen den FCM zeigten die HFC-Spieler alles, was einen richtigen Pokalkampf ausmacht: Leidenschaft, Disziplin und die Bereitschaft, bis zur Schmerzgrenze, und darüber hinaus, alles zu geben. Genau das ist es auch, was die Fans sehen wollen. Die "Pokalfighter-Fahne" huldigt diese Eigenschaften und fordert sie gleichzeitig ein.
Nach dem Sieg in Magdeburg hängt die Pokalfighter-Fahne richtig herum.
Nach dem Erfolg gegen den FCM ist die angekratzte Ehre wieder hergestellt. Interessanterweise gelang die Revanche an jenem Ort, an dem die Fahne auch ihre Geburtsstunde erlebte: In Magdeburg. Beim legendären Pokalsieg 2008 kam sie das erste Mal zum Einsatz. Der HFC musste damals als unterklassiger Verein auswärts antreten.
Genau wie beim letzten Vergleich reisten die HFC-Fans geschlossen in rot an und versammelten sich hinter der großen Zaunfahne, um ihre Mannschaft nach vorne zu treiben. Wie im April fiel auch 2008 die Entscheidung erst im Elfmeterschießen. Und damals wie kürzlich hieß der Sieger Hallescher FC.
Beide Spiele werden auch künftig mit der Fahne verknüpft sein, die in Magdeburg ihre bisher besten Stunden erlebte. Doch damit das "Pokalfighter-Banner" in der kommenden Saison in seiner ganzen Schönheit im DFB-Pokal bewundert werden kann, gibt es noch eine kleine Voraussetzung: Einen Sieg im Finale gegen den VfL Halle 96. Sollte dieser am Mittwoch nicht gelingen droht der Fahne eine weitere Saison über Kopf.
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