Schalke-Trainer will keine Stars schonen
Di Matteo hofft: "Wenn wir das erste Tor schießen..."

Eine "Kaffeefahrt", betont Manager Horst Heldt, könne sich Schalke 04 auf der Reise nach Madrid "keinesfalls erlauben: Wir vertreten Schalke, und wir vertreten den deutschen Fußball." Wie der Sportvorstand bemühen sich bei den Königsblauen alle Beteiligten, erst gar nicht den Anschein aufkommen zu lassen, man könne die Partie im Bernabeu nach der 0:2-Hinspielniederlage "abschenken".

Auf die Frage, ob er eventuell daran denke, Leistungsträger für die kommende Bundesligabegegnung in Berlin zu schonen, reagiert Trainer Roberto di Matteo energisch: "Nein, nein! Wir werden versuchen, die stärkste Mannschaft aufs Feld zu schicken und unser Bestes versuchen."

Wie das Team aussehen wird, bleibt freilich bis auf weiteres ungewiss. Nach wie vor stehen Fragezeichen hinter den angeschlagenen Benedikt Höwedes, Klaas Jan Huntelaar, Marco Höger und Eric Maxim Choupo-Moting. Eine Entscheidung dürfte jeweils erst kurzfristig am Spieltag fallen.

Choupo-Moting immerhin zeigte sich vor dem Abschlusstraining zuversichtlich: "Ich habe noch ein paar Problemchen, aber ich denke, es wird schon gehen."

Trotz der Hinspielniederlage berichtet der Stürmer von allgemeiner Vorfreude im Team "auf ein besonderes Spiel in einem besonderen Stadion gegen eine der besten Mannschaften der Welt. Jeder Einzelne von uns hat Bock auf dieses Spiel."

Bei Heldt scheint derweil der Glaube an ein "Wunder" von Stunde zu Stunde zu steigen. "Wir fahren nach Madrid, um einen 0:2-Rückstand aufzuholen", formulierte der Boss am Montagmorgen. Am Abend sagte er: "Im Fußball weiß man nie, was passiert. Das Drehbuch des Spiels ist noch nicht geschrieben."

Für di Matteo steht fest, trotz des 0:2 seine Profis nicht im Hurra-Stil antreten zu lassen: "Real ist individuell sehr stark. Wir brauchen eine gute Organisation, um mitzuhalten. Es macht keinen Sinn, Eins zu Eins gegen sie mitzuspielen." Optimismus klingt beim Fußballlehrer gleichwohl durch: "Wenn wir gewinnen könnten, wäre das ein sensationelles Ergebnis." Und: "Wenn wir das erste Tor schießen könnten, wird es sehr, sehr interessant für uns." Nach vorauseilender Selbstaufgabe klingt das wahrlich nicht.

kicker.de