Matija Nastasic: Harte Arbeit war der Türöffner

Wer ihn im königsblauen Trikot spielen sieht, könnte denken, dass er schon seine ganze Karriere für den S04 am Ball ist. Dabei ist Matija Nastasic erst vor wenigen Wochen von Manchester City zum Team gestoßen. Auf schalke04.de verrät der Serbe, warum ihm die Integration in den Kumpel- & Malocher-Club auf Anhieb problemlos gelungen ist.

Matija Nastasic, Sie sind seit der Winterpause auf Schalke. Aber man hat bei Ihnen eher den Eindruck, dass Sie dermaßen gut integriert sind, als gehörten Sie hier schon zum Inventar.

Danke, das freut mich zu hören. Ich habe mich hier auch schon nach sehr kurzer Zeit unheimlich wohlgefühlt und gemerkt dass es mit Schalke und mir funktioniert.

Liegt es vielleicht daran, dass Sie sich bereits weit vor Ihrem Wechsel ausgiebig mit dem S04 beschäftigt haben?

Geschadet hat es sicher nicht. Ich habe mir im Vorfeld sehr viele Spiele im TV angeschaut und entsprechende Eindrücke über den Verein, die Spieler und die Fans gesammelt. So konnte ich mir etwa ein Bild davon machen, wie die Jungs von ihrer individuellen Spielweise her agieren und wie die Abläufe zwischen den Mannschaftsteilen auf dem Platz sind. Außerdem konnte man anhand der Reaktionen genau erkennen, was den Fans wichtig ist. Dieses Wissen hat mir den Wechsel und die Integration erleichtert, da ich mich mit Vielem direkt identifizieren konnte.

Können Sie das konkretisieren?

Mir ist relativ schnell bewusst geworden, dass es den Menschen hier am wichtigsten ist, dass man alles für den Verein gibt und möglichst hart auf dem Platz arbeitet. Die Fans möchten auf der Tribüne spüren, dass jeder Spieler in jeden Zweikampf geht und sich für den Club aufopfert, so wie sie es auch für uns in jedem Spiel auf beeindruckende Weise tun. Das gefällt mir. Diese Arbeitermentalität, die hier ja auch zu Hause ist, war schließlich der Türöffner zu meiner Karriere.

Ihr Vater war selbst Fußballprofi und Ihnen, was die Position angeht, nicht ganz unähnlich, oder?

Das stimmt, er war wie ich Innenverteidiger. Da ich natürlich von morgens bis abends nur Fußball im Kopf hatte, war es super, dass ich mich mit ihm immer austauschen konnte. Bei uns liefen den ganzen Tag irgendwelche Spiele im Fernsehen, die wir mit großen Augen verfolgten. Wenn gerade mal kein Spiel übertragen wurde, ging es immer direkt raus in den Garten, wo wir die neuesten Tricks sofort ausprobiert haben.

Hilft es, mit Benedikt Höwedes einen Spieler mit viel Erfahrung an Ihrer Seite zu haben?

Benedikt ist Kapitän und eine große Spielerpersönlichkeit. Durch den Gewinn des WM-Titels hat er nicht nur national, sondern auch international zusätzlich an Ansehen gewonnen. Trotzdem ist er ein total bodenständiger Junge ohne jegliche Allüren.

Stimmt es, dass Sead Kolasinac nicht ganz unbeteiligt war an Ihrem Wechsel?

Ich habe im Vorfeld mit ihm telefoniert, um etwas mehr über Schalke zu erfahren. Alles, was er mir erzählte, war positiv. Das hat natürlich bei meiner Entscheidungsfindung nicht geschadet.

Und dass Sie der Wunschspieler von Roberto Di Matteo waren, war auch nicht hinderlich …

Das war einer der entscheidenden Aspekte. Er hat sich wie der ganze Verein sehr um mich bemüht und mir deutlich vermittelt, dass er auf mich setzt und in welcher Rolle er mich hier sieht. Dies war für mich extrem wichtig, denn mein Anspruch war es schon immer, in einem großen Team eine verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen. Ich glaube, dass ich hier auf einem guten Weg dazu bin.

schalke04.de


Nastasic bestritt bisher durchweg solide Partien ohne groß aufzufallen. Für sein Alter ist er aber bereits ziemlich abgezockt am Ball und verfügt für einen Innenverteidiger auch eine überdurchschnittliche Technik.

Zuletzt bearbeitet von citar0; 25/03/2015 19:12.