Schalke hinterlegt beim SSC Neapel Interesse
Inler-Transfer nicht kurz vor dem Abschluss

Ja, der FC Schalke 04 beschäftigt sich mit Gökhan Inler. Und nein, der Wechsel des defensiven Mittelfeldspielers vom SSC Neapel zu den Knappen steht nicht kurz bevor. So fasste Manager Horst Heldt das Transfergerücht am Donnerstag zusammen. Zudem äußerte er sich über Kevin-Prince Boateng, dessen Wechsel zu Sporting Lissabon angeblich wegen Differenzen um Bildrechte gescheitert ist.

Der FC Schalke 04 sei in der Causa Inler "seriös vorgegangen" und habe beim SSC Neapel sein "Interesse bekundet", bestätigte Heldt gegenüber dem kicker. Allerdings habe es noch keine persönlichen Gespräche seitens der Königsblauen mit dem Umworbenen selbst gegeben, versicherten Heldt und Trainer André Breitenreiter unisono. Derlei Gespräche seien ohnehin "Grundvoraussetzung" für einen eventuellen Transfer. Gökhan könne sich einen Wechsel in die Bundesliga vorstellen, sagte Heldt, betonte aber, dass die Schalker beim Werben um den 31-jährigen "wie immer nicht konkurrenzlos" seien.

Die Erkenntnis, dass Schalke noch nach tatkräftiger Unterstützung fürs defensive Mittelfeld Ausschau halten sollte, reifte im Verlauf der Vorbereitung. "Wir haben unseren Kader analysiert und sehen auf dieser Position Handlungsbedarf", erklärte Breitenreiter. Es müsste ein besonders zweikampfstarker Abräumer sein - einer wie Inler.

Etwaiger Zuwachs hätte derweil nicht zwangsläufig zur Folge, dass S04 noch einen seiner vielen Sechser-Kandidaten veräußern müsste - Marco Höger, Roman Neustädter, Dennis Aogo, Kaan Ayhan und Leon Goretzka können alle auf dieser Position neben Johannes Geis spielen. "Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", versicherte Heldt und ergänzte, dass sich Schalke einen weiteren Millionentransfer finanziell durchaus noch leisten könne.

Boateng-Transfer wird weiterverfolgt


Nicht mehr leisten wollen sich die Schalker ihren früheren Star Kevin-Prince Boateng. Einen Transfer "verfolgen wir weiter", sagte Heldt. Dass der Wechsel des Suspendierten zu Sporting Lissabon am Mittwoch wegen Differenzen um Bildrechte gescheitert sein soll, kann sich der Manager durchaus vorstellen. "In Deutschland ist es so, dass die Spieler ihre Bildrechte an den Verein abtreten", in Portugal werde dies aber wohl etwas anders gehandhabt.

"Für manche mag es skurril klingen, dass ein Wechsel an Bildrechten scheitert, aber dahinter steckt durchaus Brisanz, auch steuerrechtlich", erklärte Vertragsexperte Heldt. "So ein Vertrag ist kein Dreizeiler, sondern in mancher Hinsicht komplex." Heldt bleibt zuversichtlich, dass Boateng im Verlauf dieser Transferperiode doch noch bei einem anderen Verein unterkommt.

kicker.de