Mittelfeldchef nach langer Rotsperre wieder dabei
Schalke sehnt das Geis-Comeback herbei

Johannes Geis war im Sommer noch nicht ganz angekommen auf Schalke, da pries ihn Trainer André Breitenreiter bereits als Führungsfigur. Wie wichtig der rund zehn Millionen Euro teure Zugang aus Mainz für den FC Schalke ist, zeigen die vergangenen Wochen. Geis fehlte wegen seiner Rotsperre auf nationaler Bühne fünfmal, keines der Spiele konnte die Mannschaft gewinnen. Am Freitag gegen Hannover 96 (ab 20.30 Uhr live! bei kicker.de) kehrt der 22-Jährige zurück.

Das Foul an André Hahn bei der 1:3-Niederlage am 25. Oktober in der Liga bei Borussia Mönchengladbach war hässlich, Geis hatte mit fünf Spielen Sperre die Quittung für sein Einsteigen bekommen. Und Schalkes Bilanz aus diesen fünf Partien ohne Geis sollte sich als ernüchternd erweisen. Die Knappen flogen aus dem Pokal (0:2-Heimniederlage gegen Gladbach), auch die vier folgenden Liga-Aufgaben konnten sie ohne ihren Mittelfeldstrategen nicht gewinnen.

Da war als erstes das 1:1 vor eigenem Publikum gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt. Das defensive Mittelfeld enttäuschte, Leon Goretzka bekam die kicker-Note 4,5, sein Sechser-Partner Sead Kolasinac sogar die 5. Dieses Duo stand auch beim 2:3 in Dortmund in Schalkes Startelf, diesmal gab es für Goretzka die Note 3, für Kolasinac die 4,5. Beim folgenden 1:3 gegen Bayern München wurde Kolasinac von Pierre Emile Höjbjerg ersetzt, der ebenso wie Goretzka die Note 3 erhielt. Beide spielten auch zuletzt beim 1:1 in Leverkusen (Note 3 für Goretzka, Note 5 für Höjbjerg).

Zumindest international durfte Geis mitspielen. Schalkes Ausbeute der Europa-League-Gruppenpartien gegen Sparta Prag und APOEL Nikosia zeigt allerdings, dass es mit Hilfe des Denkers und Lenkers nicht zwangsläufig bedeutend besser laufen muss. In Prag spielte Geis (kicker-Note 3,5) an der Seite Höjbjergs, die Gelsenkirchener kamen nicht über ein 1:1 hinaus und mussten die Qualifikation für die K.o.-Phase vertagen. Und in der Vorwoche gegen Nikosia mühte sich Schalke trotz vieler Großchancen zu einem späten 1:0, Geis (kicker-Note 4, Partner Goretzka) wirkte in seinen Aktionen phasenweise gehemmt.

Dennoch verleiht allein Geis' Präsenz im zentralen Mittelfeld der Mannschaft Stabilität und Sicherheit. Im Heimspiel gegen Hannover 96 kehrt der 22-Jährige deshalb am Freitag nicht nur in den Kader zurück, sondern auf Anhieb in die Startelf. Gefürchtet sind vor allem seine Standards. Welch eine unersetzliche Waffe seine Ecken und Freistöße sein können, zeigte sich vor allem zuletzt gegen Nikosia.

kicker.de