Sascha Pfeffer fällt drei Monate aus



Zwangspause für HFC-Spieler Sascha Pfeffer:

Nach seinem Sturz am Sonnabend muss der Mittelfeldspieler nun operiert werden und wird mehrere Monate nicht spielen können.

Sascha Pfeffer kam als ein Häufchen Elend daher. Dick eingepackt und mit einem straffen Verband um den linken Arm stand der Mittelfeldspieler des Halleschen FC Montagmittag vor der Umkleidekabine im Erdgas Sportpark, als seine Teamkollegen gerade gut gelaunt vom Training zurückkamen. Kein Wunder nach dem ersten Heimsieg des Jahres gegen die SpVgg Unterhaching (2:1).

Doch Pfeffer selbst war gerade alles andere als zum Lachen zumute. Wenige Minuten zuvor hatte er in der Sportklinik Halle die niederschmetternde Diagnose erhalten: Seine bei einem Sturz im Spiel gegen Unterhaching ausgerenkte Schulter muss operiert werden. Der 28-Jährige fällt laut Mannschaftsarzt Thomas Bartels drei Monate aus. Bereits am Dienstag wird Pfeffer von Bartels Kollegen Martin Pyschik operiert. „Die Saison ist gelaufen“, stammelte Pfeffer nur leise.
Leidensgefährte im Geiste

„Es ist unglaublich, welch große Anzahl von schweren Verletzungen und Langzeitausfällen wir in dieser Saison wegstecken müssen. Das habe ich bei noch keinem anderen Verein erlebt“, sagte Björn Ziegenbein. Er konnte sich genau in Pfeffers Lage versetzen, schließlich ist er Leidensgefährte - zumindest im Geiste. Denn Ziegenbeins Wartestand endete gestern just in jenem Moment, als der von Pfeffer begann. Nach sieben Monaten Pause wegen eines Knorpelschadens im Knie stieg der Mittelfeldspieler wieder in das Mannschaftstraining ein. „In dieser Woche dosiert, weil ich täglich noch eine zusätzliche Einheit im Reha-Zentrum absolviere, um wieder richtig Kraft aufzubauen. Ab nächster Woche dann voll“, sagte Ziegenbein. Zwei bis drei Wochen seien sicher zu kurz gedacht. „Aber Ende März möchte ich schon wieder spielen. Auch wenn ich im Moment eher noch übersäuert bin und schwere Beine habe.“ Zumindest war er nach den ersten 90 Minuten schmerzfrei. Und das nach Training auf Kunstrasen, das wollte etwas heißen.
Alternativen für die rechte Seite

Ziegenbeins absehbare Rückkehr lässt die Sorgenfalten von Trainer Sven Köhler ob der Verletzung von Sascha Pfeffer wenigstens nicht allzu groß werden. Schließlich stehen ihm mit Selim Aydemir und Tony Schmidt noch Alternativen für die rechte Seite zur Verfügung. Auch Sören Bertram kann links wie rechts spielen.

Das alles aber kann Sascha Pfeffer nur wenig trösten. Zunächst hatte der 28-Jährige noch darüber nachgedacht, die Operation aufzuschieben. Doch angesichts der Alternativen im Team hätte das nur wenig Sinn gemacht. Und auch aus medizinischer Sicht nicht. „Wenn wir die Operation aufschieben, dann besteht die Gefahr, dass die Schulter bei jedem Sturz oder Körperkontakt wieder herausspringt“, so Bartels.
Pech nach dem umjubelten Tor

Eines steht aber schon jetzt fest: Nach nur sechs Wochen in 2015 ist Pfeffer bereits der Pechvogel des Jahres beim HFC. Im ersten Drittligaspiel gegen den MSV Duisburg (1:2) musste ihn Trainer Köhler nach der Roten Karte gegen Torwart Niklas Lomb bereits in der vierten Minute wegen der angesagten Unterzahl opfern. Nun stand er gegen Unterhaching wieder von Beginn an auf dem Platz, erzielte seinen vierten Saisontreffer und wurde von den 5 200 Zuschauern begeistert gefeiert. Nur wenige Minuten später stürzte er auf knochenhartem Boden unglücklich auf die linke Schulter und muss nun monatelang pausieren. „Irgendwie ziehe ich das Pech in diesem Jahr ganz besonders an“, sagte er.

Quelle: MZ