Die Woche beim HFC

Auftaktfrust und kuriose Wechselpläne



Nach den Auftaktniederlagen: Braucht Köhler dringend einen neuen Innenverteidiger?

Nach der Doppelmisere zum Saisonauftakt mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen sitzt der Stachel beim HFC tief. Gedankenspiele der Offiziellen über mögliche Verstärkungen waren dabei nicht immer ganz nachvollziehbar. Das war die Woche beim HFC.


Das war ein hartes Stück Brot, was der Hallesche FC nach den ersten zwei Saisonspielen verdauen musste. Zweimal hatte mit jeweils mit 0:2 verloren, hatte beide Male nicht total schlecht, aber eben auch beileibe nicht gut ausgesehen, beide Male kaum nennenswerte und gute Chancen erspielt und beide Male in entscheidenden Momenten Fehler gemacht. Kein Wunder, dass die Stimmung in Halle ziemlich im Keller war. Sven Köhler bat seine Mannschaft zum Rapport und bekräftigte vor dem anstehenden Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig den Wert der Partie als wünschenswerte Entschädigung für die schwache Leistung gegen Holstein Kiel. Und auch Vize-Kapitän Marco Engelhardt, beim Spiel gegen Kiel gesperrt, brachte die Leistungen der ersten beiden Partien auf den Punkt: "Viel schlechter kann man eigentlich kaum starten."

Ein weiterer Innenverteidiger für den HFC?

So wurden auch ursprüngliche Gedankenspiele zur Kaderplanung vorerst über Bord geworfen und neue Prioritäten gesetzt. Tristan Bowen, der US-amerikanische Stürmer, der mehrere Wochen beim HFC mittrainiert hatte, musste wieder abreisen, weil sich Ralph Kühne und Sven Köhler nicht hundertprozentig sicher waren, ob er die Mannschaft signifikant verstärken könne. Anders sah es bei André Wallenborn aus. Der 20-jährige ehemalige U23-Spieler des 1. FC Köln unterschrieb am Donnerstag einen Vertrag bis 2017 und soll das Brügmann-Monopol auf der linken Abwehrseite etwas lockern. Ursprünglich sollte die Kaderplanung damit abgeschlossen sein, doch Manager Ralph Kühne offenbarte unter der Woche andere Pläne.

Der Bild-Zeitung erklärte Kühne, man schaue sich vor allem nach einem "Mini-Gogia" um, der die Kreativabteilung noch etwas ankurbeln könne. Zwar gäbe der Markt dafür nicht viele Optionen her, allerdings sei man wachsam. Eine logische Schlussfolgerung, schließlich war der Spielaufbau der Hallenser das mit Abstand sichtbarste Manko der ersten beiden Partien. Für Verwirrung sorgte jedoch die Tatsache, dass Kühne im Gespräch mit der MZ ganz andere Pläne verkündete. So sei, nach der festgezurrten Transfer von Wallenborn, die nächste Priorität ein Innenverteidiger. Ein Innenverteidiger? Nicht nur in Fan- und Beobachterkreisen sorgte diese Aussage für Fragezeichen. So hatte die Abwehr um Neuzugang Stefan Kleineheismann und Marco Engelhardt im ersten Spiel gegen Cottbus absolut sicher gestanden, in der zweiten Partie, als Robin Urban den gesperrten Engelhardt ersetzte, zwar in diesem Fall spielentscheidende Fehler gemacht, aber keinesfalls dauerhafte Verwirrung offenbart.

Dementsprechend verwundert bis angefressen reagierten die Beteiligten auf Nachfrage von der MZ. Stefan Kleineheismann verwies emotionslos darauf, dass man zu diesem Thema lieber die Verantwortlichen befragen solle, Marco Engelhardt bestätigte den Eindruck, dass die Hauptprobleme der ersten beiden Partien nicht an ihm und seinen Innenverteidigerkollegen festzumachen seien, sondern viel mehr am fehlenden Mut und in der Abstimmung im Spielaufbau. Robin Urban, der gelernte Innenverteidiger Dominik Rau und der aktuell noch verletzte Patrick Mouaya scheinen nicht genug Optionen zu sein, Max Barnofsky, dem noch eine starke Leistung in der Saisonvorbereitung attestiert worden war, wird in den Verteidigeraufzählungen nicht einmal mehr genannt. Dann doch lieber noch einen neuen Innenverteidiger holen und dafür womöglich auf Optionen im Sturm oder im Kreativzentrum verzichten? Durchaus diskussionswürdig...


Das Derby vor der Tür...



Bei aller Aufregung um Auftaktniederlagen, Transfers und das anstehende DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig ging fast ein bisschen unter, dass der nächste Ligagegner der Saalestädter niemand anderes als der Erzrivale aus Magdeburg sein wird. Die Magdeburger starteten unter der Woche den Vorverkauf für das Derby am 16. August und setzten in wenigen Stunden über 14.000 Tickets ab. Am Folgetag war das Kontingent von fast 20.000 Karten für den Heimbereich komplett vergriffen. Auch beim HFC startete am Mittwoch der Verkauf von Gästeblockkarten für Vereinsmitglieder, sollten bis zum 10. August noch Karten übrig sein, gehen diese noch in den freien Verkauf. Fakt ist: Alle verfügbaren Karten werden verkauft werden. 4.000 Plätze bleiben dabei allerdings links und rechts vom Gästebereich frei - die Partie wurde erwartungsgemäß als Sicherheitsspiel eingestuft.

Quelle: MZ