HFC gegen SV Wehen Wiesbaden


Zweite Hälfte sichert HFC den Sieg



Erster Heimsieg in der Saison 2015/2016: Der Hallesche FC gewinnt am 22. August 2015 mit 3:0 gegen Wehen Wiesbaden.

Der Hallesche FC besiegt den SV Wehen Wiesbaden in einem über weite Strecken schwachen Drittligaspiel mit 3:0 (1:0).

Die ersten Punkte der Saison 2015/2016 bejubelte der Hallesche FC am Samstag im heimischen Erdgas-Sportpark. Gegen den SV Wehen Wiesbaden siegten die Hallenser mit 3:0 (1:0). Die Tor erzielten Florian Brügmann mit seinem ersten Drittligator (35.), sowie im zweiten Durchgang Sören Bertram (63.) und Timo Furuholm (66.).

Das hohe Ergebnis verdeckte dabei etwas den äußert mageren Charakter des Spiels. Beide Mannschaften leisteten sich über den gesamten Spielverlauf hinweg zahlreiche grobe Fehler im Spielaufbau. Am Ende zeigten sich die Hausherren in der zweiten Hälfte jedoch abgezockter und nutzten ihre wenigen Chancen.

Ausgangslage

Beide Mannschaften erlebten zuvor einen Saisonstart zum Vergessen. Während der Hallesche FC mit null Punkten und lediglich einem Törchen auf dem letzten Platz der Tabelle rangierte, hatten die Wiesbadener immerhin schon drei Punkte gesammelt, diese allerdings allesamt nach einem müden Unentschieden. Gegen Aufsteiger Würzburg und Rot-Weiß Erfurt gab es ein 0:0, gegen die U23 von Mainz 05 konnte immerhin das erste Saisontor gefeiert werden, am Ende stand es aber 1:1. Der HFC hatte seinerseits saisonübergreifend die letzten sieben Ligaspiele allesamt verloren. Hoffnung weckte lediglich die Bilanz der beiden Mannschaften gegeneinander. Im Schnitt drei Tore fielen pro Spiel zwischen den beiden Kontrahenten, die meisten beim 3:1-Heimsieg des HFC in der vergangenen Saison. Es war zugleich der erste Heimsieg der Hallenser in der Saison 2014/2015

Personalien

Ganz ohne Verletzte beendete der Hallesche FC das Derby in Magdeburg nicht. Vorlagengeber Björn Ziegenbein musste noch während der ersten Halbzeit das Feld verlassen und fiel nun auch, wie Toni Lindenhahn, für das Spiel gegen Wiesbaden aus. Eine Konstellation, die man - leider - schon aus der vergangenen Saison kannte. Die Gäste mussten auf Nils-Ole Book (Knie-OP) und Neuzugang Fabian Franke (Achillessehnen-OP) verzichten, hinter Kapitän Kevin Pezzoni (Muskelprobleme) stand lange ein Fragezeichen.

Aufstellung und Taktik

Sven Köhler hatte es bereits vor dem Spiel angekündigt und tatsächlich stand Neuzgang und Ex-SVWW-Spieler Jonas Acquistapace ausgerechnet gegen seine ehemaligen Kollegen in der HFC-Startelf. Zudem erfolgte bei den Hallensern ein „Routiniertausch“: Tim Kruse ersetzte Ivica Banovic im zentralen Mittelfeld. Den verletzten Björn Ziegenbein ersetzte erwartungsgemäß Sören Bertram. In diesem etwas beweglicheren 4-4-2-System ließ sich Timo Furuholm oft in die Tiefe fallen, während Osayamen Osawe wie gewohnt auf Konter lauerte. Dorian Diring absolvierte als beweglicher, zentraler Mittelfeldspieler seine bisher beste Partie für den HFC, bewegte sich viel und war stets anspielbar.

Auch bei den Gästen aus Wiesbaden gab es Überraschungen. Topstürmer Patrick Mayer musste nach schwachen ersten Auftritten im schwarz-roten Trikot zunächst auf der Bank Platz nehmen. Ihn ersetzte Kevin Schindler. Die Wiesbadener ließen ihre zwei Stürmer und zwei Flügelspieler häufig die Positionen tauschen und versuchten sich am Kurzpassspiel, leisteten sich allerdings, wie auch der HFC, zahlreiche Fehler im Spielaufbau.

Spielverlauf und Analyse

Regionalligastimmung im Erdgas-Sportpark. Lediglich 5.008 Zuschauer hatten sich in das Stadion des Halleschen FC verlaufen und sahen zunächst fußballerische Schonkost. Dabei hätten die Gäste nach 26 Sekunden eigentlich führen müssen, denn nach einem schönen Blacha-Zuspiel nahm Schnellbacher den Ball direkt, bezwang Fabian Bredlow und sah den Ball dann um Millimeter am Pfosten vorbeirollen.

Das wollte der HFC nicht auf sich sitzen lassen und Timo Furuholm zog in der 3. Minute einfach mal aus der Distanz ab. Der Ball segelte allerdings deutlich über das Tor. Danach Regionalligastimmung auch auf dem Rasen. Zahlreiche Fehler prägten das Spiel beider Mannschaften, so kam auch die vielleicht beste HFC-Kombination der ersten Hälfte keinen Abschluss. Engelhardt hatte den Ball gut aus der Tiefe auf Dorian Diring weitergegeben, der die Kugel nach schöner Einzelleistung an Furuholm weiterleitete, der letzten Endes geblockt wurde (9.)

So dauerte es bis zur 35. Minute ehe die halleschen Fans nicht nur eine echte Torchance, sondern sogar das 1:0 ihres HFC bejubeln konnten. Zuvor war Furuholm zum Abschluss gekommen, war aber von SVWW-Keeper Kolke abgeblockt worden. Kolke faustete die Kugel allerdings direkt zu Florian Brügmann, der nicht lange fackelte und den Ball trocken zum 1:0 ins Netz schoss (35.)

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es aber auch nochmal auf der Gegenseite gefährlich. Nach einem Wiesbadener Freistoß köpfte der Ex-Wiesbadener Jonas Acquistapace den Ball fast ins eigene Netz, die Kugel rollte letzten Endes knapp am Pfosten vorbei.

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Gastgeber dann durchaus fordernder, während die Wiesbadener ihre Fehlpassquote eifrig ausbauten. So kam der Hallesche FC, anders als noch im ersten Durchgang, zu einigen guten Chancen, konnte diese aber zunächst nicht nutzen. In der 50. Minute prüfte Timo Furuholm mit einem krachenden Schuss Torwart Kolke, eine Minute später scheiterte Sören Bertram ebenfalls am Wiesbadener Keeper.

Symptomatisch für das Spiel, dass ein Wiesbadener Fehler die Partie vorentschied. Nach einem Bertram-Freistoß, der ganz klar Kolkes Aufgabe gewesen wäre, fühlten sich weder SVWW-Verteidiger, noch Kolke selbst für den Ball verantwortlich und die Kugel segelte in Seelenruhe ins linke obere Eck. Der HFC führte plötzlich mit 2:0 (63.).

Die Wiesbadener brachten mit Patrick Mayer noch einmal einen gestandenen Stürmer, doch eine letzte Konterchance reichte dem nun deutlich selbstbewussteren HFC, um die Entscheidung herbeizuführen. Osawe tankte sich auf der linken Seite kompromisslos durch die Gästeabwehr, seine eher schwache Hereingabe donnerte Furuholm dann in bester Knipsermanier ins Netz (66.).

Das Spiel war danach gelaufen. Der HFC verwaltete die Führung nun routiniert, während den Gästen sowohl Ideen als auch der Wille fehlte, an dem Ergebnis noch etwas zu verändern.

Ausblick

Der Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden war zugleich der Auftakt einer englischen Woche in der am Mittwoch die Auswärtsfahrt nach Dresden (20.30 Uhr) auf dem Programm des HFC steht. Die starken Dresdener wollen dabei die 2:3-Heimniederlage gegen die Rot-Weißen aus der letzten Saison unbedingt vergessen machen. Am Samstag darauf geht es im heimischen Erdgas-Sportpark dann gegen Preußen Münster (14 Uhr).

Statistik

Hallescher FC – SV Wehen Wiesbaden 3:0 (1:0)

Hallescher FC: Bredlow - Rau, Acquistapace, Engelhardt, Brügmann - Pfeffer, Kruse, Diring, Bertram - Furuholm, Osawe.

SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Wein, Dams, Geyer, Vitzthum - Blacha, P. Funk, Mende, Lorenz - Schindler, Schnellbacher.

Einwechslungen: 64. Banovic für Kruse, 81. Aydemir für Osawe, 86. Jansen für Diring – 60. Mayer für Schnellbacher, 60. Mintzel für Vitzthum, 75. Lindner für Blacha.

Tore: 1:0 Brügmann (35.), 2:0 Bertram (63.), 3:0 Furuholm (66., Osawe).

Chancen: 9:2 (2:2), Ecken: 8:2 (5:2).

Schiedsrichter: Peter Sippel (München), Gelbe Karten: Kruse (49.), Engelhardt (65.) - Funk (69.).

Zuschauer: 5.008 im Erdgas Sportpark in Halle

Quelle: MZ