Die Zahlen vor dem Landespokalfinale

Der 1. FC Magdeburg zahlt die Prämie für den Verlierer




Werden die HFC-Spieler am Mittwochabend auch wieder einen Grund zum Jubeln haben? Ab 18 Uhr spielt der HFC im Landespokalfinale gegen den VfL Halle 96.

Nur wenige Stunden vor dem Landespokalfinale blicken wir noch einmal auf die harten Zahlen dieses Duells, greifen auf die DFB-Pokalsaison 15/16 vor und erklären, warum der 1. FC Magdeburg vom Finalverlierer zur Kasse gebeten wird.

In wenigen Stunden brennt am Erdgas-Sportpark die Luft! Wenn sich der Hallesche FC und der VfL Halle 96 im Landespokalfinale treffen, geht es nicht nur ums Prestige und die Klassifizierung als vermeintliche "Nummer Eins" in Halle, sondern auch um die Teilnahme an der DFB-Pokalsaison 2015/2016. Grund genug, vor der Partie noch einmal alle Emotionen ruhen zu lassen und nackte Zahlen in die Runde zu werfen - als kleine Erinnerung vor dem Spiel oder auch als knackiges Insiderwissen im Stadion.

Wie viele Zuschauer werden das Landespokalspiel verfolgen?
Der Andrang auf die Finalkarten war von Anfang an riesig. Nicht nur der HFC setzte als Hausherr bereits am ersten Tag sage und schreibe 10.300 Karten ab, auch der VfL, dem ursprünglich rund 500 Karten zugeteilt werden, musste nachbessern, nachdem fast 700 Kartenanfragen abgegeben wurden. Aktuell sind auf Seiten des Oberligisten noch wenige hundert Karten zu bekommen, beim HFC ist man ausverkauft. Lediglich über Privatanbieter in Fanforen lassen sich aktuell noch Tickets ergattern. Da aufgrund fehlender Rivalität zwischen den Vereinen auf umfangreiche Pufferzonen verzichtet wird, dürfte der Erdgas-Sportpark seine Kapazität von gut 15.000 Plätzen beinahe ausfüllen.

Wann trafen die Teams zuletzt aufeinander?

Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften ist nicht so lange her. Im letztjährigen Pokalachtelfinale schlug der HFC den kleinen Nachbarn mit 1:0 n. V.. Torschütze war Pierre Merkel. Als schöne Erinnerung stellt sich die Partie für die HFC-Fans jedoch nicht dar. Ganze drei Platzverweise kassierten die Rot-Weißen: Erst musste Patrick Mouaya mit Gelb-Rot vom Platz, dann sahen erst Pierre Becken für eine Notbremse und dann Timo Furuholm für seinen angeblich "ausschweifenden" Torjubel glatt Rot.

Wie viel Geld erhalten die Vereine?

Es ist bekannt, dass der Sieger des Landespokalfinalspiels gleichzeitig einen Startplatz im kommenden DFB-Pokal ergattert. Warum dieser Platz so begehrt ist, zeigt allein die Startprämie von 140.000 Euro für jeden Verein in der ersten Runde. Dazu kommt auf einen unterklassigen Verein meist ein attraktiver Gegner aus der ersten oder zweiten Bundesliga, was weitere Einnahmen garantiert. Gelingt, wie dem letztjährigen Landespokalsieger aus Magdeburg, eine Überraschung in Runde eins, winken weitere Gelder. So konnte der 1. FCM in der vergangenen Saison mehr als 900.000 Euro durch Preisgelder und Zuschauereinnahmen im DFB-Pokal einnehmen.

Doch auch der Verlierer geht nicht völlig leer aus: Immerhin 2.500 Euro gehen auf das Konto des unterlegenen Pokalfinalisten, in diesem Jahr übrigens mit freundlicher Unterstützung aus Magdeburg. So muss der letztjährige Landespokalsieger seit einigen Jahren einen Antrittssolidaritätsbeitrag von 10.000 Euro an den Landesverband zahlen, der ab dem Achtelfinale anteilig an die unterlegenen Teams ausgezahlt wird.

Wann waren die Clubs zuletzt im DFB-Pokal dabei?
Den warmen Regen der Pokalteilnahme und -überraschung erlebte der HFC zuletzt im Jahr 2010, als man Union Berlin mit 1:0 schlug, sich in Runde zwei jedoch dem MSV Duisburg mit 0:3 geschlagen geben musste. In den beiden Folgejahren kam man nicht über die erste Runde hinaus, 2011 gab man sich Eintracht Frankfurt, 2012 erneut dem MSV Duisburg geschlagen. Beim VfL Halle 96 liegt das letzte DFB-Pokalspiel länger zurück. 1999 unterlag man nach Freilos in Runde eins dem FSV Mainz 05 mit 1:2 in der zweiten Runde.

Welche Termine muss sich der Pokalsieger merken?
Ganz sicher den der ersten Runde des DFB-Pokals! Diese wird zwischen dem 7.8. und dem 10.8. stattfinden, die Auslosung erfolgt, wie üblich in einem Jahr ohne Europa- oder Weltmeisterschaft, Mitte Juni in der Sportschau.

Quelle: MZ