Co-Trainer Benjamin Duray beim Halleschen FC

Plötzlich in der Verantwortung


Die Stimme am Montag passte nicht ganz zu dem Benjamin Duray, den man kennt. Der Mann der lauten Worte auf dem Trainingsplatz sprach mit ruhiger und sachlicher Tonlage. Denkpausen waren hörbar. Die Worte: wohlüberlegt. „Ich finde es schade“, sagt der neue Interimstrainer beim HFC. „Ich bin ein bisschen getroffen. Sven Köhler war auch menschlich eine sehr angenehme Person.“

Köhler selbst hatte sich dafür eingesetzt, dass der 36-Jährige im Sommer in das Trainerteam der Drittliga-Mannschaft aufgenommen wurde. Es ist verständlich, wenn er über Köhlers Entlassung sagt: „Das ist keine schöne Situation.“ Zumal auch er überrascht war: „Wir haben vor dem Training am Sonntag ganz normal gesprochen.“

Nach dem Training kam der Anruf von Manager Ralph Kühne und Duray war plötzlich in der Verantwortung. Heute wird er zum ersten Mal eigenverantwortlich das Training leiten. Ob er etwas anders macht? Neue Impulse setzt, andere Emotionen einbringt? Duray blendet das alles aus. „Das primäre Ziel ist es, das Bestmögliche herauszuholen.“ Auf konkrete Sachen legt er sich nicht fest. Er will sich einzig und allein auf seinen Job konzentrieren. „Hart arbeiten. Selbstvertrauen aufbauen. Sicherheit finden.“ So klingen die Ziele. Und er sagt auch: „Es ist keiner im Team, der nicht alles versucht hat.“

Duray bleibt aber eine Interimslösung. Kommt der neue Trainer, rückt Duray, der nur über eine A-Lizenz verfügt, in den Hintergrund. Das ist klar abgesprochen. Und wenn der neue Trainer seinen Co-Trainer mitbringt? Dann könnte er überflüssig sein. „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Es geht nur ums Punkten. Wir müssen nach vorn schauen und es für die Stadt und die Region schaffen, in der dritten Liga zu bleiben.“

Quelle: MZ