Wollitz kein Kandidat mehr?


Claus-Dieter Wollitz

Die Verantwortlichen des Halleschen FC sind am Donnerstag auf Tauchstation gegangen. Wer wird auf Sven Köhler folgen? Claus-Dieter Wollitz scheint es nicht zu werden.

Die Sache ist wichtig, mehr noch sogar. Nichts hat gerade höhere Priorität. „Wir haben nur diesen einen Schuss“, sagt Präsident Michael Schädlich. Heißt: Der neue Coach, den Fußball-Drittligist Hallescher FC jetzt dieser Tage präsentieren wird, muss zu einhundert Prozent passen. Falsch zu liegen, und dann abzusteigen, das kann sich der Klub so gar nicht leisten - sowohl sportlich wie finanziell. Schließlich müsste der Neue mit einem Zweijahres-Vertrag ausgestattet werden, um ihn an die Saale zu locken. Und auch Ex-Coach Sven Köhler steht ja noch auf der Gehaltsliste. Solange jedenfalls bis eine Abfindung ausgehandelt ist. Oder Köhler ganz schnell einen neuen Job findet.

Emmerling vielfach unerwünscht

In dieser nie dagewesenen Drucksituation sind die Verantwortlichen des HFC am Donnerstag auf Tauchstation gegangen. Manager Ralph Kühne, der gerade mit diversen Kandidaten redet - vier oder fünf sollten eingeladen werden - und sich über ihren Leumund bei Ex-Vereinen informiert, redet nicht mit den Medien. Vielleicht, um Verhandlungen nicht zum Scheitern zu bringen. Auch Schädlich hatte sich gestern zum Stillschweigen verdonnert. Damit öffneten sie den eh schon überbordenden Spekulationen Tür und Tor. Wild wird in öffentlichen Foren über in Frage kommende Trainer diskutiert. Etwa: Stefan Emmerling, einst in Erfurt, solle angeblich gute Karten haben. Sofort senkten zahlreiche Auskenner den Daumen. Nein, den Mann will die Mehrzahl der Fans offensichtlich nicht.

Nordhausen, der ambitionierte Regionalligist, hat seinen Coach Jörg Goslar am Mittwoch entlassen. Ein Zusammenhang? Hat er mit dem HFC heimlich verhandelt? Eher nicht. Dem Mann fehlt die Fußballlehrer-Lizenz, die zum Coachen einer Profi-Mannschaft zwanghaft vonnöten ist.

„Hatte keinen Kontakt“

Liebling der Massen, wenn auch nicht ungeteilt, ist Claus-Dieter Wollitz. Der liegt immerhin bei der Umfrage auf mz-web.de hinter dem eher spaßig gemeinten Vorschlag Lothar Matthäus auf Rang zwei. Der heiße Kandidat, was die Diskussionen betrifft, ist aber offensichtlich außen vor. Den ehemaligen Profi und Cottbuser Zweitligacoach - unter anderem - wollten Beobachter am Mittwoch in Halle gesichtet haben. Wollitz ist darüber eher belustigt: „Dass ich in Halle war, ist eine Mär“, sagte er am Donnerstag und beinahe im gleichen Atemzug: „Ich kann nur sagen: Mit mir hat aus Halle niemand Kontakt aufgenommen.“ Und weil das bis gestern auch nicht geschehen sei, wäre er bestimmt nicht in der Auswahl. „Kann man sich ja so ausrechnen.“

Also geht das Warten auf offizielle Statements seitens des Vereins weiter. Vielleicht gibt es ja heute Licht im Dunkel?

Quelle: MZ