0:2-Niederlage in Osnabrück

HFC im dritten Spiel in Folge ohne Sieg


Geknickt: Trainer Stefan Böger nach dem 0:1 in Osnabrück.

Der Hallesche FC hat seine sieglose Serie auf drei Spiele ausgebaut. In Osnabrück unterlag die Mannschaft von Stefan Böger mit 0:2 (0:1). Die Entscheidung lieferte ein Ex-Hallenser mit einem Premierentor.


Der Hallesche FC hat sein Auswärtsspiel in Osnabrück mit 0:2 (0:1) verloren. Die Tore für den VfL erzielten Alvarez in der 39. Minute und Sembolo in der 91. Minute. Für Francky Sembolo war es der erste Ligatreffer seit seinem Wechsel aus Halle im Sommer 2014.

Ausgangslage

Vor dem Spiel standen beide Mannschaften in der Tabelle eng beieinander. Osnabrück war mit 21 Punkten Siebenter, Halle ging als Neunter mit 20 Punkten in die Partie. Zuletzt war die Rot-Weißen erleichtert, gegen Köln zumindest einen Punkt geholt zu haben. Nach einer schwachen ersten Halbzeit führten die Gäste. In der zweiten Halbzeit zeigte Halle ein gutes Spiel, erarbeitete sich Chance um Chance. Doch es dauerte bis bis kurz vor Schluss, ehe Osayamen Osawe den HFC erlöste und den Ausgleich erzielte. Die Niedersachsen haben gerade einen Lauf von sechs Spielen ohne Niederlage - vier davon gingen allerdings unentschieden aus, zuletzt die Partie gegen Mainz II (0:0).

Daten & Fakten

Der VfL Osnabrück ist eine der Mannschaften, die der Hallesche FC in der dritten Liga erstmals als Gegner begrüßen durfte. So blicken beide Teams mittlerweile auf sechs Spiele gegeneinander zurück, von denen keines unentschieden ausging. In der ersten Saison konnte Osnabrück beide Spiele gewinnen. In den Folgejahren siegte jeweils die Heimmannschaft. Auf Seiten der Gastgeber spielt mit Francky Sembolo ein ehemaliger hallescher Publikumsliebling. Der Kongolese erzielte in der Rückrunde 2014 als Leihspieler in 14 Partien acht Tore für den HFC, konnte sich mit den Rot-Weißen aber nicht über einen festen Vertrag einigen. Er wechselte nach Osnabrück und blieb seitdem in der Liga komplett torlos. Am Freitag musste er zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Personalien:

Trainer Tefan Böger hat seine Mannschaft im Vergleich zum Köln-Spiel auf vier Positionen verändert. Für den gesperrten Marco Engelhardt rückte Dominic Rau in die Innenverteidigung. Kapitän Tim Kruse ersetzte Max Jansen, der gar nicht mitgereist war. Jonas Aquistapace begann als linker Verteidiger, nachdem dort zuletzt Andre Wallenborn zum Einsatz kam. Auch Selim Aydemir stand in der Startelf und ersetzte Sascha Pfeffer.

Spielverlauf und Analyse

Der Hallesche FC kam gut ins Spiel: Nach 30 Sekunden gab es die erste Halbchance, nach zwei Minuten die erste Ecke. Anschließend dominierten die Rot-Weißen. Sie attackierten früh und nutzten clever die Lücken, die die Osnabrücker ihnen boten. In der 15. Minute schickte Ivica Banovic Osayamen Osawe mit einem 40-Meter-Pass durch drei Abwehrreihen auf die Reise. Der Brite scheiterte aber an VfL-Keeper Marvin Schwäbe.

Wenn sich Osnabrück doch einmal befreien konnte, verteidigte Halle mit zwei tiefstehenden Viererketten. Diese verschoben geschickt und ließen lange keine Chancen der Lila-Weißen zu. Nach 25. Minuten fasste sich der gutaufgelegte Selim Aydemir ein Herz und zog aus gut 20 Metern ab. Sein Schuss landete knapp neben dem Tor. In der Folge wurde Osnabrück stärker und kombinierte sich mehrfach sehenswert Richtung HFC-Tor. In der 29. Minute scheiterte Alvarez an Bredlow. Halle konnte sich in der Folge kaum noch befreien. In der 39. Minute fiel dann das Tor. Banovic klärte einen Ball an der Seitenlinie und schoss seinen Gegenspieler an. Schiedsrichter Patrick Alt entschied aber auf Einwurf für Osnabrück. Die Hallenser waren abgelenkt und Alvarez kam an den Ball. Sein Schuss wurde abgelenkt und landete im Tor. Es folgten wütende Proteste von HFC-Spielern und Offiziellen. Anschließend kam Aydemir nochmal zum Abschluss, aber Schwäbe war wieder zur Stelle.

Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte zunächst dem HFC. Kurz nach Wiederanpfiff vergab Bertram aus acht Metern eine Chance im Strafraum. Doch schnell übernahm der VfL wieder die Kontrolle. Ein kontrollierter Spielaufbau gelang dem HFC in dieser Phase nicht. Dafür boten sich den Gastgebern zunehmend Räume. In der 66. Minute scheiterte Halil Savran noch aus neun Metern. Vier Minuten später machte er es besser. Nach einem Konter traf er per Kopf. Das Tor zählte aber nicht, der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Anschließend kämpfte der HFC verbissen um die Ausgleichchance. Osnabrück konterte immer wieder. In der 90. Minute sorgte der eingewechselte Sembolo dann für die Entscheidung und traf zum 2:0-Entstand.

Ausblick

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen hat der HFC nun etwas Zeit, zu verschnaufen und sich neu zu sortieren. Am kommenden Wochenende ist Pokalzeit. Die Mannschaft von Stefan Böger muss dann bei Landesligist Blau-Weiß Zorbau antreten. In zwei Wochen geht es dann zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers, die gerade Tomislav Stipic als neuen Trainer vorgestellt haben. Osnabrück verbessert sich mit dem Sieg zunächst auf Rang 4, während Halle vorerst Neunter bleibt.

Statistik

VfL Osnabrück – Hallescher FC 2:0 (1:0)
VfL Osnabrück: Schwäbe – Syhre, Pisot, Dercho, Ornatelli, Savran (89. Sembolo), Hohnstedt (Kandziora), Willers, Groß, Falkenberg, Alvarez (60. Menga)
Hallescher FC: Bredlow – Baude (87. Barnofsky), Kleineheismann, Rau, Acquistapace – Kruse, Banovic (77. Müller), Ziegenbein (67. Lindenhahn), Aydemir, Bertram, Osawe
Tore: 1:0 Alvarez (39.) 2:0 Sembolo (90.)
Chancen: 9:9 (3:6). Ecken: 3:6 (1:4).
Schiedsrichter: Patrick Alt (Hausweiler). Gelbe Karten: Bertram (39.) – Hohnstedt (69.)
Zuschauer: 9.641 in der osnatel-Arena

Quelle: MZ