Marco Engelhardts Reise in die Vergangenheit



Bleibt Marco Engelhardt eine weitere Saison in Halle? Ein erstes Gespräch mit HFC-Manager Ralph Kühne hat es gegeben. Am Sonnabend trifft der Verteidiger auf seinen Ex-Klub Erfurt.

Die Rest-Feiertage hat Marco Engelhardt in Thüringen verbracht. Ausspannen ganz in Familie - das war sein Wunsch nach dem 3:0-Erfolg des Halleschen FC am Ostersamstag gegen Preußen Münster. In der beschaulichen Ruhe wurde allerdings auch über seine Zukunft als Fußball-Profi geplaudert. Bleibt der 34-Jährige eine weitere Saison in Halle? Er überlegte. „Wir haben uns mal kurz zusammengesetzt und locker über die Möglichkeit der Vertragsverlängerung geplaudert. Aber da ging es noch um nichts Konkretes“, berichtete Engelhardt von einem ersten Gespräch mit HFC-Manager Ralph Kühne.
Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit

Fest steht: Der Verein hat Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit. Und der ehemalige Nationalspieler hat weiter Ambitionen, professionell zu kicken. Halle ist die erste Option. „Die Zeit drängt aber noch nicht. Alles ist offen“, sagt er ganz entspannt.

Dass der Routinier für das Verteidigungs-Gefüge des HFC eminent wichtig ist, zeigte auch das letzte Punktspiel. Die dreiwöchige Krankheitspause zuvor war Engelhardt in keiner Phase der Partie gegen Münster anzumerken. Stellungs- und passsicher hielt er die Abwehr beim Zu-Null-Sieg gegen den vermeintlichen Aufstiegsanwärter zusammen.

Fortsetzen möchte er die Serie seiner starken Auftritte vor allem am Sonnabend. Das Duell des HFC bei Rot-Weiß Erfurt ist schließlich für ihn ein spezielles. Bei den Thüringern wurde er vor der Saison ausgemustert - trotz seines laufenden Vertrages. Coach Walter Kogler legte einfach keinen Wert mehr auf ihn.

Kogler seinerseits ist seit 14 Tagen weg. „Vielleicht waren es nicht nur sportliche Gründe“, sagt Engelhardt und grinst dabei. Der Trainer, der nach vier Niederlagen, die den Erfurter Höhenflug gen Tabellenspitze jäh stoppten, gehen musste, war bestimmt nicht sein Freund. Und das Erfurter Dilemma, das sich am Wochenende mit der fünften Niederlage fortsetzte, stimmt Engelhardt schon nachdenklich. „Dort hat bestimmt gerade niemand Spaß am Fußball“, sagt er angesichts der handfesten Krise bei seinem Ex-Klub.

Umso mehr sieht er natürlich eine Chance, dass sich beim angeschlagenen Gegner die glänzende HFC-Serie mit 13 Punkten aus fünf Spielen fortsetzen lässt. Ausgerechnet im Steigerwaldstadion, wo der HFC bislang in der dritten Liga stets verlor (1:2, 0:3). „Natürlich geht dort was für uns“, sagt Engelhardt vor dem für ihn so „besonderen Spiel“. Mitleid für Erfurt, das inzwischen in der Tabelle hinter den HFC zurückgefallen ist, ist ihm nicht anzumerken.

Quelle: MZ