Lindenhahn äußert sich zu Wechselgerüchten



Nach seinen Einwechslungen sorgte Toni Lindenhahn, hier gegen Köln am Ball, zuletzt für Belebung.

HFC-Publikumsliebling Toni Lindenhahn äußerst sich erstmals zu den Gerüchten um einen Wechsel im Winter zum Drittliga-Konkurrenten Rot-Weiß Erfurt.

Toni Lindenhahn verließ den Trainingsplatz vor dem Erdgas Sportpark am Donnerstagnachmittag mit einem Lächeln im Gesicht. Unzählige Torabschlüsse hatte Trainer Stefan Böger in abwechslungsreichen Varianten üben lassen. Diese Einheit hatte Spaß gemacht. Also flachste auch Lindenhahn auf dem Weg in die Kabine im Kreise seiner Mannschaftskollegen.

Eine Szene, die so gar nicht zu den seit Anfang dieser Woche kursierenden Gerüchten passen wollte. Die Zeichen stünden auf Abschied, heißt es. Lindenhahn, der Ur-Hallenser, der Liebling des Publikums, könnte im Winter zum Drittliga-Konkurrenten nach Erfurt wechseln. Und die HFC-Fans schreckten auf.

Am Donnerstag äußerte sich der 24 Jahre alte Mittelfeldmann gegenüber der MZ erstmals zu dem Wechselszenario: „Ich habe mit Erfurt keinerlei Gespräche geführt, weder mit dem Trainer, noch mit sonst irgendwem“, sagt Lindenhahn, „mit meinem Berater wurde auch nicht gesprochen. Von daher ist das im Moment völlig uninteressant.“

Böger lobt Entwicklung

Sätze, die wie Musik klingen in den Ohren vieler HFC-Fans. Sie lieben ihren Toni. Denn er wurde in Halle geboren, er hat bereits in der Jugend für den Klub gespielt und den Sprung in die Männermannschaft geschafft. Kurzum: Er hat hier alles erlebt.

Seit anderthalb Jahren nennen sie ihn nur noch „The Hammer“, weil er damals im Drittligaspiel gegen Rostock aus 30 Metern brachial und umjubelt im letzten Moment zum Sieg traf. „Jeder weiß“, sagt Lindenhahn, „dass mein Herz immer in Halle sein wird.“

Was nicht nach Abschied klingen soll. Der 24-Jährige ist ehrlich: „Sicherlich habe ich mich schon einmal mit einem möglichen Wechsel beschäftigt, auch früher schon. Man möchte als Fußballer ja immer so viel wie möglich spielen.“ Aber Erfurt sei derzeit kein Thema. „Ich glaube zwar schon, dass das Interesse an mir besteht. Aber es gibt keinen Kontakt.“

Mit einem Wechsel im Winter beschäftigt sich Toni Lindenhahn zurzeit absolut nicht. Zuletzt war er beim HFC sportlich schließlich auf einem guten Weg. Zweimal wurde er eingewechselt, zweimal wusste er zu gefallen. „Er hat genau wie einige andere Spieler einen Schritt nach vorn gemacht“, lobt Trainer Stefan Böger seinen Mittelfeldmann, „das hat man nach seinen Einwechslungen gesehen. Gerade im Heimspiel gegen Köln hat er für Belebung gesorgt.“

Böger gefällt die Entwicklung, die Lindenhahn in den vergangenen Wochen genommen hat: „Das ist heute ein ganz anderer Toni Lindenhahn als noch am Anfang der Saison. So sollte er weiter machen.“ Die Zukunft von Spielern werde aktuell zwar intern diskutiert, aber nicht öffentlich thematisiert. „So wird es auch bis Weihnachten bleiben“, stellt Stefan Böger klar.

Der Vertrag von Toni Lindenhahn läuft am Saisonende aus. Endet dann auch seine Zeit beim HFC? „Was im Sommer passiert, werden wir sehen“, sagt der 24-Jährige, „das ist immer auch eine Entscheidung des Trainers und des Vereins, wie weiter geplant wird.“

Dass er überhaupt noch beim HFC unter Vertrag steht, ist nicht selbstverständlich. Im Sommer 2014 hatte Lindenhahn während der Vorbereitung die schlimmste Verletzung seiner Karriere erlitten, sich einen Kreuzbandriss und Riss des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Der HFC stattete ihn trotzdem mit einem neuen Kontrakt aus - und Lindenhahn zahlt es mit vollem Einsatz zurück.

Preußer entkräftet Gerüchte

Die Beziehung zwischen ihm und dem Klub, zwischen ihm und der Stadt ist eine spezielle. „Halle bedeutet mir viel, wie sich der HFC in den vergangenen Jahren entwickelt hat, ist heftig.“ Im positiven Sinn. Einen Wechsel kategorisch ausschließen möchte er zwar nicht. Aber ein Wechsel im Winter nach Erfurt sei aktuell wirklich kein Thema, bekräftigt Lindenhahn. Das bestätigt auch Rot-Weiß-Trainer Christian Preußer, der das angebliche Interesse an dem Rechtsaußen am Donnerstag ins Reich der Fabel verwies, wie der „Kicker“ auf seiner Internetseite berichtete.

Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel im Winter haben bei einigen Fans aber Ängste ausgelöst. In den sozialen Netzwerken wurde fleißig kommentiert. „Wenn ich lese, dass die Leute schreiben, dass ich unbedingt beim HFC bleiben soll, ist das schon ein geiles Gefühl“, verrät Toni Lindenhahn. „Ich freue mich, wenn ich das ein Stück weit zurückgeben kann.“

Ein Wechsel nach Erfurt im Winter würde da im Moment wirklich gar nicht ins Bild passen.

Quelle: BILD