HFC gegen Braunschweig

Traumlos auf den zweiten Blick


Der spielentscheidene Torschütze Selim Aydemir vom HFC jubelt nach dem Spiel.

Der Hallesche FC empfängt in der ersten Runde des DFB-Pokals Eintracht Braunschweig. Das ergab die Auslosung am Mittwochabend. Gespielt wird am zweiten Augustwochenende, ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest.

Zum ersten Mal seit dem Aufstieg in die 3. Liga 2012 schaffte der HFC wieder den Sprung in den DFB-Pokal. Wie schon bei den letzten Auftritten erwarten die Rot-Weißen einen Zweitligisten. 2010 musste der HFC in Leipzig gegen Union Berlin antreten und kam überraschend eine Runde weiter. Gegen den MSV Duisburg schied die Mannschaft dann aus. Ein Jahr später empfing das Team von Sven Köhler Eintracht Frankfurt, die damals gerade in die zweite Liga abgestiegen waren. Im Stadion in Halle-Neustadt behielten die Hessen mit 2:0 die Oberhand. Ein Jahr später scheiterte der HFC erneut am MSV Duisburg.

Nun also Eintracht Braunschweig: HFC-Manager Ralph Kühne erklärte anschließend, dass er sich im ersten Moment schon lieber einen Erstligisten gewünscht hätte. Doch die Chance einer Pokalsensation ist gegen eine Mannschaft aus der 2. Bundesliga sicher etwas höher, als gegen Bayern, Dortmund oder Werder Bremen. So sprach dann auch Kühne von einem "attraktiven Traditionsverein" und glaubt: "Wir sind natürlich Außenseiter, aber auch nicht völlig chancenlos."

Aus HFC-Sicht gibt es wohl kaum einen besseren Zweitligisten in der ersten Pokalrunde. Einzig Union Berlin und RB Leipzig wären noch interessanter gewesen. Aber gegen Berlin bestreitet der HFC im Juli bereits ein Testspiel. Und ein Vergleich mit RB Leipzig wäre zweifellos schnell ausverkauft, aus Fansicht aber auch nicht unproblematisch gewesen.

Es wird das erste DFB-Pokalspiel seit drei Jahren in Halle. Allein das wird für einen ordentlichen Zuschauerandrang sorgen. Durch die geringe Entfernung werden auch viele Braunschweiger den Weg in die Saalestadt finden und beide Mannschaften können sich auf ein gut gefülltes Stadion freuen. Besondere Brisanz gewinnt die Partie durch die Freundschaft einiger Eintracht-Fans mit Anhängern des 1. FC Magdeburg. Deshalb wird man auch in der Landeshauptstadt gespannt verfolgen, wie sich der Erzrivale aus dem Süden schlägt.
Pflichtspiele nur gegen die Reserve

Die Berührungspunkte beider Vereine waren bisher gering. In der Saison 2010/11 bestritt der HFC zwei Punktspiele gegen die zweite Mannschaft der Eintracht. Dabei gab es einen Sieg und ein Unentschieden für die Rot-Weißen. Hinzu kommt noch ein Testspiel gegen das Profiteam im Januar 2012, in dem sich die Braunschweiger durchsetzten. HFC-Spieler Selim Aydemir kickte früher in Braunschweig.

Nachdem er eine Laufeinheit im Training ankürzte und die Straßenbahn nahm, hatte er beim Verein keine Zukunft mehr. So kam er 2009 nach Halle. Nach Stationen in Chemnitz und Aalen kehrte er 2014 zum HFC zurück. Nun freut er sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein: "Mit der Eintracht kommt für mich mit der beste Zweitligist, daher wird es eine schwere Aufgabe für uns. Dennoch ist die Chance größer als bei einem Erstligisten."

Quelle: MDR