Dresden – Es ist zum Verzweifeln. Auch gegen den Halleschen FC konnte Dynamo seine Talfahrt nicht stoppen, verlor im eigenen Stadion vor 25 391 Zuschauern mit 2:3. Schon die achte Pleite im neunten Spiel des Jahres. Dresden jetzt nur noch auf Rang 10 in der Tabelle. Finster! Vorm Anpfiff die Dynamo-Fans wieder mit einer tollen Choreografie, die Stimmung auf den Rängen war bestens. Und sie wurde noch besser: Die Elf von Trainer Peter Nemeth mit deutlich mehr Schwung als zuletzt in Mainz (0:1). Und ging tatsächlich mal wieder in Führung: schneller Angriff über links, Tekerci zieht in den Strafraum und trifft im zweiten Versuch trocken auch sechs Metern in die linke Ecke (18.). Die Führung mit der ersten Chance!
Aber Fans und Mannschaft verging das Lachen schnell wieder. Nur sechs Minuten später köpft Franke nach Freistoß-Flanke zum 1:1 ein (24.). Ausgerechnet Marcel Franke. Der Ex-Dynamo wurde von der Dresdner Hintermannschaft sträflich allein gelassen. Immerhin: Aus Respekt vor seinem früheren Verein jubelte er nicht, entschuldigte sich fast. Und es kam noch schlimmer! Halles Bertram lässt bei einem 40-Meter-Solo gleich vier (!) Dynamos uralt aussehen, zirkelt die Kugel eiskalt an Keeper Wiegers vorbei zum 1:2 ins Netz (37.).
Mit diesem Schock ging´s in die Kabine. Offenbar half auch die Kabinen-Ansprache von Coach Nemeth nicht, denn sein Team gleich mit der nächsten Schlafeinlage: Furuholm köpft aus 5 Metern völlig freistehend zum 1:3 ein (51.). Das kann doch nicht wahr sein! Danach hatten die Dynamo-Fans die Faxen dicke. Sie rollten schon nach einer Stunde alle Fahnen, Banner und Spruchbänder ein. Und sie schwiegen. Stimmung machten nur noch die rund 3000 Halle-Fans. Sie sangen „Heimspiel in Dresden“. Doch das änderte sich in der 72. Minute! Teixeira nagelt den Ball an den Pfosten, Eilers wird beim Nachschuss-Versuch gelegt. Elfmeter! Der Gefoulte tritt selbst an - und trifft. 15. Saisontor und nur noch 2:3. Doch dabei blieb´s, der Ausgleich gelang nicht mehr. „Diesmal wird´s für Halle dunkel“, hatte Nils Teixeira in Anspielung auf die Sonnenfinsternis tags zuvor gesagt. Er behielt leider nicht recht. Zwar nebelten die HFC-Fans gleich am Anfang des Spiels das Stadion ein. Aber am Ende schien für Halle die Sonne. Und den Dynamos wird wohl langsam schwarz vor Augen...
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