Nach 2:0 gegen Hansa Rostock

Hallescher FC zurück in der Erfolgsspur


HFC-Abwehrspieler Dominic Rau (r.) beglückwünscht HFC-Mittelfeldspieler Dorian Diring (l.) nach dessen Treffer zum 2:0 im Spiel der 3. Bundesliga Hallescher FC gegen FC Hansa Rostock im Erdgas Sportpark in Halle am 05.12.15.


Der Hallesche FC beendet seine Mini-Krise von fünf sieglosen Spielen mit einem hochkonzentrierten 2:0 (1:0) gegen Hansa Rostock.


Nach fünf sieglosen Spielen ist der Hallesche FC mit einem 2:0 (1:0) gegen Hansa Rostock in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Hallenser zeigten über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung, profitierten dabei aber auch am fehlenden Selbstbewusstsein der Hanseaten, die selbst eigene Stärkephasen nur wenige Minuten lang als Antrieb nutzen konnten.

Ausgangslage:

Die Hansa-Kogge entzündete am vergangenen Wochenende auf stürmischer See die langersehnte Signalfackel: Wir können noch gewinnen! Nach 13 sieglosen Spielen in Serie und einem beispiellosen Fall von Rang 4 auf Rang 19 gewannen die Hanseaten mit 1:0 gegen den FSV Mainz 05 II und kletterten zumindest vorübergehend auf den 17. Rang. Einen solchen Befreiungsschlag hatte auch der Hallesche FC dringend nötig. Das Team von Trainer Stefan Böger wartete zwar "nur" seit fünf Spielen auf einen Sieg, wollte sich nach zuletzt immer wieder ansprechenden Leistungen aber endlich auch wieder mit drei Punkten belohnen.

Daten und Fakten:

Das Duell der beiden Traditionsclubs aus dem Osten ging am Samstag in der dritten Liga bereits in seine sechste Runde und war dabei komplett ausgeglichen. Dreimal gewannen die Einen, dreimal die Anderen, bei einer makellosen Bilanz von 10:10 Toren. Beide Teams waren mit je zwei Siegen zuhause etwas erfolgreicher. Und: Die letzten beiden Duelle in Halle waren richtige Blockbuster. Im April 2014 rettete Toni Lindenhahns Hammerschuss in letzter Sekunde den 4:3-Sieg des HFC, im Februar diese Jahres drehte der F.C. Hansa einen 0:1-Rückstand und Oliver Hüsing traf ebenfalls in letzter Sekunde zum 2:1-Sieg der Gäste.

Personalien:

Während die Verletztenliste beim Halleschen FC nach dem Mittelhandbruch von Björn Ziegenbein immer länger wurde und zusammen mit Patrick Mouaya (Reha), Timo Furuholm (Schambeinentzündung) und Tobias Müller (Faserriss Sprunggelenk) vier Leute fehlten, entspannte sich die Situation in Rostock zuletzt etwas. Tommy Grupe und Aleksandar Stefanovic befanden sich nach ihren Kreuzbandrissen beide in der Reha, Jose-Alex Ikeng spielte bis zur Winterpause aus disziplinarischen Gründen nur noch für die B-Mannschaft.

Spielverlauf und Analyse:

Rekordkulisse im Erdgas Sportpark – zumindest in der laufenden Saison. Von Anfang an wirkten die Hallenser vor 10.572 Zuschauern wie beflügelt und drängten die wenig selbstbewussten Hanseaten mit dem Anpfiff in die eigene Hälfte.

Das führte anfangs jedoch noch zu wenig Torszenen. Die Gäste brachten Eckball um Eckball in den HFC-Strafraum, während die Rot-Weißen keine Probleme hatten, die ungenauen Standards der Rostocker zu klären. So führte auch ein Stockfehler der Hansa-Defensive zur frühen Führung für den Halleschen FC.

Nachdem Dennis Erdmann in der 20. Minute jegliche Absicherung vergaß und den Ball vor dem eigenen Strafraum schlafmützig ins Leere spielte, erlief sich der aufmerksame Sören Bertram die Kugel, nahm nicht einmal mehr Anlauf, sondern jagte die Kugel stattdessen unhaltbar ins lange Eck. Ein viel zu teures Gastgeschenk der Ostseestädter.

Der Rückstand brachte die Gäste noch mehr aus dem Konzept und das erschwerte den Spielfluss zunehmend. Der HFC blieb nicht nur in dieser Phase clever genug, den Gegner nicht zu unterschätzen. Für den Notfall stand Keeper Fabian Bredlow bereit, der in der 36. Minute ohne Probleme gegen Benyamina rettete.

Im zweiten Durchgang blieb der Spielverlauf derselbe. Der Hallesche FC kämpfte weiter wie ein Löwe um die drei Punkte, die Rostocker ließen sich insbesondere in der Offensive komplett gehen. Zwar blieben Torchancen weiterhin eher Mangelware, aber der HFC blieb ebenso gnadenlos effizient. Kein Pass zu viel, kein unnötiger Weg – die Rot-Weißen nutzen ihr Pensum optimal aus.

Dazu half Hansa beim Toreschießen. Als der erneut starke Dorian Diring sich in der 50. Minute den Ball erkämpfte und an Bertram weitergab, führte eine Stafette über Bertram und Osawe zurück zu Diring, der im ersten Schussversuch an Hansa-Keeper Schuhen scheiterte, im zweiten Versuch dann aber vollendete – 2:0.

Das Spiel war damit gelaufen. Zwar halfen die Einwechslungen von Kai Schwertfeger und Stephan Andrist, das die Kogge nicht direkt Schiffbruch meldete und der Schweizer drehte in der 62. Minute noch einen Freistoß hauchdünn an den HFC-Pfosten. Doch das war es auch schon mit der Gefahr. Am Ende brachten die Hausherren das Spiel hochkonzentriert über die Runde und feierten endlich wieder die verdienten drei Punkte.


Ausblick:

Der Hallesche FC startet am kommenden Sonntag ebenfalls zuhause in die Rückrunde. Gegen Energie Cottbus soll vor allem die Auftaktpleite in der Hinrunde revanchiert werden. (mz)

Statistik

Hallescher FC – F.C. Hansa Rostock 2:0 (1:0)
Hallescher FC: Bredlow – Rau (87. Baude), Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace – Diring, Banovic (73. Jansen) – Aydemir (63. Brügmann), Lindenhahn – Bertram – Osawe.
Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Erdmann, Dorda – Kofler (59. Schwertfeger), Baumgarten – Jänicke (54. Andrist), Gottschling (54. Ziemer), Gardawski - Benyamina.
Tore: 1:0 Bertram (20.), 2:0 Diring (50.)
Chancen: 4:4 (2:1). Ecken: 4:7 (2:6).
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz). Gelbe Karten: Banovic (43.), Rau (44.) – Baumgarten (15.).
Zuschauer: 10.572 im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ