Comeback von Lukas Königshofer mit Kampfansage


Gute Laune ist bei Lukas Königshofer Programm. Nur vier Monate nach seiner schweren Knieverletzung ist er wieder im Training des HFC dabei.

HFC-Torwart Lukas Königshofer hat seinen Kreuzbandriss auskuriert. Seit dieser Woche steht er wieder im Mannschaftstraining. Bald will er wieder die Nummer eins zwischen den Pfosten sein.

Die Beine hat er übereinandergeschlagen. Entspannt lehnt sich Lukas Königshofer auf der kleinen Ledercouch in den Geschäftsräumen des Halleschen FC zurück, streicht sich über seinen rotblonden Stoppelbart. „Ich bin jetzt wieder fix hier“, sagt der Österreicher und grinst. „Theoretisch“, sagt er dann, „könnte ich in den verbleibenden Saisonspielen auch schon wieder auflaufen. Aber das entscheidet zum Einen der Trainer und außerdem will ich bestimmt nichts übers Knie brechen.“ Da ist einer forsch...

Es ist gerade gut vier Monate her, dass sich der Drittliga-Torwart eine schwere Knieverletzung im Training zuzog: Riss des vorderen Kreuzbandes. Am 5. Dezember des vergangenen Jahres war das. Und es war bereits das zweite Mal, dass ihm das passierte, zunächst im linken diesmal im rechten Knie. „Ich wusste sofort, was los ist“, erinnert sich Königshofer, „das zieht einen schon kurz runter, gerade weil es bis dahin so gut lief.“

Doch von Selbstmitleid oder Mitleidbekundungen hält er nichts. Nur einen Tag später zeigte er sich damals auf seiner Facebook-Fanseite kämpferisch: „Letztes mal stand ich nach vier Monaten wieder am Platz, also werde ich wohl meinen eigenen Rekord brechen müssen.“

1,93 Meter große Keeper beim HFC

Dazu hat es fast gereicht. In dieser Woche stieg der 1,93 Meter große Keeper beim HFC wieder ins Mannschaftstraining ein. „Das Knie hält. Die Muskeln halten es stabil, nichts tut weh“, plaudert der 26 Jahre alte Dauer-Optimist, der für Österreich einst das Tor der Junioren-Nationalmannschaft hütete.

Nun macht Königshofer unmissverständlich klar: Er will bald wieder die Nummer eins beim HFC zwischen den Pfosten sein. „Ich möchte schnell mein höchstes Niveau erreichen und in der nächsten Saison mit Halle einen besseren Start hinlegen.“ Heißt, Königshofer sieht dem bevorstehenden Konkurrenzkampf mit der aktuellen Nummer eins, dem von Bayer Leverkusen ausgeliehenen Niklas Lomb (21), sowie Pierre Kleinheider (25) und Junior Tom Müller (17) gelassen entgegen.

Drei Plätze sind aber nur zu vergeben. Müller wurde als Neuling bereits gesetzt, Lomb will gern bleiben, der HFC ihn halten. Und Kleinheider hat noch ein Jahr Vertrag, ebenso wie Königshofer. Der bleibt optimistisch: „Konkurrenzkampf bin ich gewohnt. Ich hatte beim HFC vor meiner Verletzung sehr gute Spiele und ich weiß, dass ich da wieder hinkommen kann.“
Königshofer hat prominente Sporteltern

Sein Selbstbewusstsein und der sportliche Ehrgeiz verwundern nicht, hat Königshofer doch prominente Sporteltern. Vater Roland wurde 1989 Bahnrad-Weltmeister und Mutter Monika machte es ihrem Sohn vor: Sie war einst Torfrau des österreichischen Jugend-Handballnationalteams.

Dass Lukas so schnell wieder fit werden konnte, dafür bedankt er sich bei den HFC-Verantwortlichen um Trainer Sven Köhler und Manager Ralph Kühne. „Es war für sie überhaupt kein Problem, dass ich die Reha in Wien machte.“ Gute Ärzte, Freunde und vor allem seine kleine Familie, Freundin Karina und Sohnemann Fabio (2), waren das perfekte Umfeld für die Heilung. „Die werden mir jetzt sehr fehlen“, gibt Königshofer zu. Zumindest an diesem Wochenende kann er noch einmal für ein paar Tage nach Hause, weil der HFC in Wiesbaden spielt.

„Bei Auswärtspartien muss ich nicht mit, solange ich nicht im Kader bin.“ Bei den Heimspielen sei er aber immer in Halle gewesen. „Um den Kontakt zu halten und an der Mannschaft zu bleiben.“ Er schätzt dieses familiere Ambiente beim HFC. Eine vorzeitige Rückkehr in die österreichische Liga kommt nicht in Frage.

Quelle: MZ