Thema: Berichte, Kommentare zur Relegation

HSV profitiert mehrmals - Gräfes Fehler reiht sich ein

Mit dem Showdown in der Relegation ist die Bundesliga-Saison 2014/15 abgeschlossen. Während der HSV und seine Fans feiern, führt Fußball-Deutschland hitzige Diskussionen. Vor allem über die Fehlentscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe im Rückspiel zwischen Karlsruhe und Hamburg.

In der ersten Minute der Nachspielzeit schießt Hamburgs Slobodan Rajkovic seinem sich wegdrehenden Gegenspieler Jonas Meffert beim Stand von 1:0 für den KSC aus kürzester Distanz an den angelegten Ellenbogen.

Obwohl in dieser Szene kein relevantes Kriterium für ein strafbares Handspiel erfüllt ist, verhängt Gräfe einen Freistoß für den HSV. Den nutzt Marcelo Diaz mit einem sehenswerten Schlenzer zum 1:1, rettet den einmal mehr am Abgrund taumelnden Liga-Dino in die dann erfolgreiche Verlängerung.

Diaz' Schuss in allen Ehren - ohne Gräfes Fehleinschätzung hätte er gar nicht die Gelegenheit dazu bekommen. Und dies war nicht der erste Schiedsrichter-Fehler, von dem der Hamburger SV im Saisonfinale profitiert hat. Am 31. Spieltag ging dem 2:1-Siegtreffer von Gojko Kacar in Mainz ein nicht geahndeter Ellenbogeneinsatz von Artjoms Rudnevs im Luftduell mit Shinji Okazaki voraus.

Eine knappe Woche später behinderte Kacar bei seinem Last-Minute-Ausgleich zum 1:1 gegen Freiburg regelwidrig SC-Torwart Roman Bürki - erneut blieb ein fälliger Pfiff aus. Beide Vergehen waren schwer erkennbar, aber dennoch Fehlentscheidungen, die auch die Schiedsrichterbosse von DFL und DFB intern klar als solche definierten.

Ohne diese Irrtümer der Unparteiischen hätte der HSV höchstwahrscheinlich drei Punkte weniger auf dem Konto und wäre direkt abgestiegen.

Nun der dritte Schiedsrichter-Fehler binnen vier Wochen, der den HSV begünstigt; aufgrund der Offensichtlichkeit der Szene und der unmittelbaren Konsequenzen der gravierendste.

Dadurch bleibt mit Blick auf den Klassenerhalt des HSV ein bitterer Beigeschmack, der den Aufschwung des Teams unter Trainer Bruno Labbadia im Liga-Endspurt und die couragierte Leistung mit einem Chancenplus in Karlsruhe ein wenig in den Hintergrund drängt.

Quelle: kicker.de