Thema: Flüchtlingsaktion

Karlsruhe (Harald Linder) - "Wir halten die Aktion für richtig und gut und werden sie deshalb unterstützen", sagte KSC-Sportdirektor Jens Todt bei der Pressekonferenz am Freitag auf die Frage, ob der KSC die in der Liga nicht unumstrittene Aktion der BILD-Zeitung unter dem Namen "Wir helfen" beim Spiel in Paderborn unterstützen und mit dem entsprechenden Schriftzug auf den Trikots auflaufen wird.
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Auf diesem Aufnäher ist neben dem Schriftzug "Wir helfen" auch das Logo von BILD zu sehen. Doch nicht alle Vereine der zweiten Liga wollen sich an dieser Aktion beteiligen.

"Halten die Aktion für richtig"
Der FC St. Pauli lehnte die Teilnahme mit der Begründung ab, dass der Verein selbst "seit vielen Wochen auf verschiedenen Ebenen zu einem Thema aktiv ist, das seit Monaten alle emotional bewegt, um den Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, zu helfen" und von daher nicht die Notwendigkeit sieht, an der "für alle Klubs freiwilligen Aktion der DFL teilzunehmen". Diese Absage wiederum führte BILD-Chefredakteur Kai Diekmann auf den Plan, der dem Kiezclub per Twitter "Kein Herz für Flüchtlinge" unterstellte.

Offenbar ein Eigentor, denn nach dem FC St. Pauli haben bislang mit Union Berlin, dem SC Freiburg und dem VfL Bochum auch weitere Zweitligaclubs die Teilnahme abgelehnt, da sie Flüchtlingshilfe nicht mit einer Werbung für BILD verknüpfen wollten und sich mit dem FC St. Pauli solidarisierten. Der KSC dagegen verteidigt die Aktion als "die Bekundung einer bundesweiten Solidarität, auch wenn wir die Haltung der ablehnenden Clubs respektieren", wie Jens Todt sagt. "Das ist ein bundesweites Signal und ein positive Aktion und steht auch nicht im Widerspruch zu dem, was wir selbst als Verein an Unterstützung für Flüchtlinge leisten", so Todt.

Mit dieser Auffassung steht der Sportdirektor des KSC allerdings im Gegensatz zu den KSC-Ultras, die in einem offenen Brief an das KSC-Präsidium den Verein auffordern, bei der Aktion nicht mitzumachen. "Wir lassen uns nicht als Instrument für Marketing-Zwecke missbrauchen und fordern daher das Präsidium unseres Vereins auf, sich nicht an der Aktion zu beteiligen", heißt es darin.

Quelle: https://www.ka-news.de/ksc/Wir-helfen-KSC-unterstuetzt-umstrittene-BILD-Aktion-fuer-Fluechtlinge;art7581,1733431

Artikel 2: KSC-Fans lehnen Aktion ab

KSC-Fans fordern Verzicht auf "Wir helfen"-Aktion – Verein beteiligt sich dennoch

Berlin. Nach dem FC St. Pauli verzichten auch der 1. FC Union Berlin, der SC Freiburg, der VfL Bochum und der 1. FC Nürnberg am Wochenende auf das Trikot-Logo «Wir helfen» für Flüchtlinge. Freiburg, Union und Pauli betonten, dass sie sich lokal und direkt in der Flüchtlingshilfe engagierten. Auch die Fans des Karlsruher SC fordern ihren Verein in einem offenen Brief auf, von der Aktion Abstand zu nehmen. Am Freitagnachmittag gab der KSC bekannt, dass er sich dennoch an der Aktion beteiligen wird.


Die organisierte Fanszene des KSC schreibt auf ihrer Homepage: „Wir lassen uns nicht als Instrument für Marketing-Zwecke missbrauchen und fordern daher das Präsidium unseres Vereins auf, sich nicht an der Aktion zu beteiligen.“ Die Karlsruher Fans betonen in diesem Zusammenhang auch deutlich, dass soziales Engagement kein Hype und keine Marketing-Kampagne sei. „Der KSC und seine Fans setzen sich seit Jahren für Mitmenschen ein – ohne kommerziellen Hintergedanken“, heißt es in dem offenen Brief.

In einer Pressekonferenz hat der KSC nun bekannt gegeben, dass er die BILD-Aktion unterstützen wird. Man respektiere zwar die Haltung der anderen Vereine wie Berlin oder St. Pauli, dennoch möchte sich der KSC beteiligen. "Wir sind der Meinung, dass ein bundesweites Signal einfach das höhere Gut ist", sagte Sportdirektor Jens Todt.

Quelle: https://www.pz-news.de/sport_artikel,-KSC-Fans-fordern-Verzicht-auf-Wir-helfen-Aktion-%E2%80%93-Verein-beteiligt-sich-dennoch-_arid,1047619.html