Thema: Mitgliederversammlung

Karlsruhe (Harald Linder) - Wenn der KSC am Donnerstag, 8.Oktober (Beginn: 18.30 Uhr) seine Mitglieder zur turnusmäßigen Versammlung in die Badnerlandhalle in Neureut einlädt, müssen diese eine Tagesordnung, die 19 Punkte umfasst, abarbeiten. Im Mittelpunkt wird der Jahresbericht des Präsidiums stehen, in dem es neben der sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Vereins vor allem um den Stand der Verhandlungen mit der Stadt in Sachen Stadion-Neubau gehen wird. Wahlen zu den Führungsgremien des Vereins stehen in diesem Jahr nicht an. Lediglich die Mitglieder des Wahlausschusses, die nicht von den Abteilungen gestellt werden, müssen neu gewählt werden.
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Auf der sportlichen Seite wird natürlich der knapp verpasste Erstliga-Aufstieg und der Entschluss von Cheftrainer Markus Kauczinski, seinen 2016 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, ein Thema sein, das die Mitgliederversammlung beschäftigen wird. Auf der wirtschaftlichen Seite dürfte der KSC seinen Mitgliedern erfreuliche Zahlen präsentieren können. So soll der Verein nach Informationen von ka-news einen "operativen" Jahresgewinn in Höhe von fast 350.000 Euro für die Saison 2014/2015 ausweisen.

Es ist schon ziemlich lange her, dass der KSC am Ende einer Spielzeit schwarze Zahlen geschrieben hat, denn noch in der Saison 2013/2014 wuchs das sogenannte Negativkapital um rund 203.000 Euro auf knapp fünf Millionen und der KSC konnte eine Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL), dieses Negativkapital um fünf Prozent zu verringern, nur mit Hilfe seines finanzkräftigen Vizepräsidenten Günter Pilarsky erfüllen, um einer Strafe der DFL zu entgehen. Diese Hilfe braucht der Verein dieses Mal nicht, um die DFL-Auflage zu erfüllen, was verschiedene Gründe hat.

Höhere Einnahmen durch sportlichen Erfolg

Höhere Einnahmen durch sportlichen Erfolg
Entscheidend war der sportliche Erfolg in der abgelaufenen Saison, der dem KSC durch entsprechende TV-Einnahmen (rund sechs Millionen) aber auch durch die Teilnahme an der Relegation zum Erstliga-Aufstieg weiteres Geld in die Kasse spülte, zudem sich auch die Erlöse aus Marketing und Merchandising deutlich verbesserten, was natürlich auch ganz eng mit dem sportlichen Erfolg zusammenhing.

Dazu kam eine durch den Ausrüsterwechsel von Hummels zu Jako Sonderzahlung ("Signing Fee") in Höhe von etwa 200 000 Euro, die der dem KSC überwies. Da waren auch die rund 500 000 Euro, die der Verein angeblich mehr an Prämien an die Mannschaft ausschütten musste, gut zu verkraften.

Calhanoglu bringt weitere 1,2 Millionen
Positiv für die Bilanz waren auch die Einnahmen, die dem KSC vor allem aus dem Weiterverkauf von Hakan Calhanoglu vom HSV zu Bayer Leverkusen zuflossen (1,2 Millionen Euro), wodurch sich die diesjährigen schwarze Zahlen erklären lassen, obwohl der KSC nach wie vor einen zehnprozentigen Anteil seiner TV-Gelder an den Rechtehändler Michael Kölmel abtreten musste (rund 600 000 Euro), ohne die sich die Bilanz noch besser lesen ließe.

KSC-Präsident Ingo Wellenreuther wollte diese Zahlen nicht kommentieren, da "wir zuerst unsere Mitglieder darüber informieren werden", wie er sagte. Nicht beinhaltet in dem Zahlenwerk, das am 8. Oktober vorgelegt wird, sind die aktuellen Transfererlöse durch den Verkauf von Philipp Max nach Augsburg (3,8 Millionen Euro) und Rouven Hennings zum FC Burnley (rund drei Millionen Euro), die erst in der nächsten Bilanz auftauchen werden. Stadionplanung mit Fragezeichen

Artenschutz bereitet offenbar Kopfzerbrechen

Artenschutz bereitet offenbar Kopfzerbrechen
Über den aktuellen Stand der Verhandlungen des KSC mit der Stadt über den Neubau des Stadions und den vereinbarten Zeitplan will Wellenreuther die Mitglieder ausführlich informieren. Allerdings scheint es noch einige Ungereimtheiten zu geben, was aus dem von der Stadt Karlsruhe unlängst veröffentlichten "Sachstandsbericht" hervorgeht. Das betrifft unter anderem den notwendigen und zwischen KSC und Stadt verabredeten Geländetausch von Flächen zwischen Stadt und Land im Wildpark-Areal, der noch längst nicht geklärt ist, aber auch das Thema "Artenschutz" bereitet offenbar noch einiges Kopfzerbrechen und verzögert die Planungen.

Zudem scheint nach wie vor ungeklärt, wie und in welcher Form die europaweite Ausschreibung des Projektes erfolgen soll und ob auch der Stadionbetreiber europaweit ausgeschrieben werden muss, wodurch es passieren könnte, dass nicht der KSC - wie vorgesehen - das Stadion betreiben könnte und in seinem eigenen Stadion, das er ja in den nächsten 30 Jahren durch seine Pachtzahlungen refinanzieren wird, nichts zu sagen hätte. KSC-Präsident Wellenreuther wollte sich auf Anfrage auch zu diesem Themenkomplex nicht im Vorfeld, sondern erst "in unserer Mitgliederversammlung" äußern, wie er sagte.

Quelle: https://www.ka-news.de/ksc/Mitgliederversammlung-KSC-kann-fast-350-000-Euro-Jahresgewinn-verkuenden;art7581,1745479