Thema: Spielbericht 2, Spieltag 19

1:2-Pleite gegen den KSC Böse Bescherung für St. Pauli

Frust bei St. Pauli
Bedröppelt und bedient schlichen die Kiezkicker nach dem 1:2 über den Rasen.

Mit drei Punkten hatten die Kiezkicker sich und ihre Fans beschenken wollen. Doch im letzten Spiel des Jahres gab es für den FC St. Pauli eine böse Bescherung. Das 1:2 (1:1) gegen den Karlsruher SC war unverdient, unglücklich, unnötig.

Wie konnte das passieren?! Diese Frage stand nicht nur den Spielern in den braunen Trikots ins Gesicht geschrieben, die sich nach dem Schlusspfiff und dem obligatorischen Kreis bei der Ehrenrunde mit letzter Kraft über den Rasen schleppten. Der warme Applaus der Zuschauer und die „St. Pauli“-Sprechchöre waren etwas Balsam.

Es war ein Abend der bitteren Premieren. Erstmals unter der Regie von Trainer Ewald Lienen unterlag St. Pauli nach einer Führung. Erstmals verlor der Kiezklub zwei Heimspiele in Serie. Und das, obwohl die „Boys in Brown“ besser waren.

„Es ist bitter, so zu verlieren“, haderte Lasse Sobiech nach der kräftezehrenden und am Ende zutiefst frustrierenden Partie vor 29546 Zuschauern. „Ich bin total angefressen, denn wir haben gut gespielt, aber stehen jetzt mit leeren Händen da.“

Das lag vor allem daran, dass die Gastgeber zwar aus allen Rohren feuerten, aber nur einmal trafen. Nehrigs herrlicher Hammer aus 18 Metern zum 1:0 (24.) war einer von 25 (!) Torschüssen, die für St. Pauli Saisonrekord bedeuteten. Der zwischenzeitliche Ausgleich der Gäste durch Torres mit dem erst zweiten Karlsruher Torschuss (37.) war mehr als schmeichelhaft.

Als sei das nicht schon bitter genug, wurde St. Pauli auch noch Opfer von mindestens einer folgenschweren Fehlentscheidung des Schiri-Gespanns. In der 71. Minute ahndete Referee Michael Weiner ein vermeintliches Handspiel von Sobiech im Mittelfeld. „Das war kein Handspiel, der Arm war angelegt“, kritisierte Sobiech.
Den folgenden Freistoß verteidigten die Kiezkicker schlecht, und nach elendem Gestocher inklusive Pfostentreffer beförderte Diamantakos den Ball ins Tor – ein Siegtreffer in Abseitsposition.

„Karlsruhe kann sich beim Schiri bedanken, der das Abseits nicht erkannt hat“, ärgerte sich Sportchef Thomas Meggle, für den der Sieg der Badener auch angesichts der Chancenverteilung ein „vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für den KSC“ war.

Auch Trainer Lienen war bedient. „Für mich ist es skurril, nicht gewonnen zu haben. Es hat nur ein Team verdient, zu gewinnen. Wir haben ein Topspiel gemacht. Es ist schwer, mit den krassen Fehlentscheidungen zu leben.“

Jetzt ist Winterpause. St. Pauli hat 30 Punkte auf dem Konto. Eine starke Ausbeute. Die Kiezkicker können stolz sein auf die letzten Monate - und sie werden es sein, wenn sich der Frust gelegt hat.

Quelle: https://www.mopo.de/sport/fc-st-pauli/1-2...pauli--23240264