Thema: Interview zum Spiel, Spieltag 16

Seit dieser Saison ist Boubacar Vollprofi und hat gegen Bochum auch schon sein erstes Tor erzielt. Im Interview spricht "Bouba" über seine Entwicklung, das Spiel am Montag und Shopping mit Mama.
Bouba, du hast aus der Länderspielpause eine Trommelfellverletzung mitgebracht. Wie geht es dir aktuell?
Mir geht es wieder gut. Ich habe einen Ball aufs Ohr bekommen. Das hat dann richtig wehgetan und auch stark geblutet, aber inzwischen ist wieder alles in Ordnung. Ich trainiere voll mit und bin einsatzbereit.

Eure Serie ist in Sandhausen nach sieben Spielen ohne Niederlage gerissen. Warum konntet ihr dort euer Potenzial nicht entfalten?
Es war wegen des Platzes eine richtige Schlammschlacht, aber grundsätzlich war Sandhausen einfach unter dem Strich an dem Tag die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Sie waren vor dem Tor kaltschnäuzig und haben unsere Fehler ausgenutzt.

Trotzdem hat sich der KSC wieder aus dem Tabellenkeller herausgekämpft. Wie nimmt das ein junger Spieler wie du es bist wahr?
Letzte Saison durfte ich ja auch schon reinschnuppern, da haben wir eine tolle Saison gespielt und das hat beim Einstieg natürlich geholfen. Diese Saison hatten wir einen schlechten Saisonstart, aber ich habe mir als junger Spieler keine großen Sorgen gemacht, weil ich die letzte Saison gesehen habe. Unsere erfahrenen Spieler haben uns da auch raus geholt - und inzwischen haben wir uns stabilisiert.

Schauen wir kurz auf dich: Du hast letzte Saison noch in der A-Jugend-Bundesliga gespielt, aber auch schon im Profikader Einsätze gehabt. Wo lagen für dich die größten Unterschiede?
Auf jeden Fall im Spieltempo, das ist schon spürbar. Der größte Unterschied lag in der körperlichen Härte. Aber auch die Cleverness macht einen Unterschied aus. Die älteren Spieler sind erfahrener und das habe ich auch erst lernen müssen.

Diese Saison bist du vollständig Profi. Merkst du das auch abseits des Platzes?
Natürlich. Ich war letztens mit meiner Mama shoppen, da kamen einige KSC-Fans und wollten Fotos mit mir machen. Das ist aber alles noch ganz „gediegen“ und ich bin davon nicht genervt. Für mich ist das alles ganz angenehm, mich freut das sehr, wenn Fans auf mich zu kommen.

Du hast auch Angebote von anderen Vereinen gehabt. Warum hast du dich für den KSC entschieden?
Als A-Jugendlicher waren Angebote da, das stimmt. Aber ich wollte beim KSC unbedingt bleiben, weil die Perspektive, die mir hier aufgezeigt wurde, die beste war. Es wurden mir viele Dinge versprochen, an die sich der Verein auch gehalten hat. Und die bisherige Zeit zeigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Für meine erste Profisaison habe ich schon viel Spielzeit bekommen.

Was sind deine Ziele?
Ich will diese Saison viel Spielzeit bekommen und mich weiterentwickeln. Langfristig will ich irgendwann in der Bundesliga spielen.

Gegen Bochum hast du auch dein erstes Tor als Profi geschossen. Wie war der Augenblick für dich?
In der Videoanalyse war mir zuvor aufgefallen, dass ich das ein oder andere Mal nicht durchgelaufen bin. Ich dachte mir, wenn ich durchlaufe, dann kriege ich mehr Chancen. So war das dann auch gegen Bochum, Dimis Schuss wurde genau zu mir abgewehrt und ich habe die Chance reingemacht. Die Bochumer Verteidiger hatten schon ein stückweit abgeschaltet. Der Moment war grandios, ein Traum von mir ist da in Erfüllung gegangen.

Jetzt geht es am Montag ins Heimspiel gegen Leipzig. Wie hast du deine ersten Montagsspiele erlebt?
Die Montagsspiele finde ich gar nicht so schlecht. Man hat mehr Zeit, vor dem Spiel hochzufahren. Man ist im Hotel und alles ist in einer angenehmen Atmosphäre. Ich freue mich riesig auf das Spiel gegen Leipzig. Das ist eine Mannschaft, die Fußball spielen kann, aber das liegt uns.

Wie wollt ihr gegen Leipzig auftreten, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?
Naja, wir wollen das Spiel gewinnen. Wir spielen frech auf, auch wenn Leipzig vielleicht Favorit ist. Mit der richtigen Einstellung und den Umsetzungen der taktischen Vorgaben werden wir auf jeden Fall Punkte aus dem Spiel mitnehmen.

Das Interview führte Fabian Herbers

Quelle: ksc.de