Thema: Kölmel-Vertrag, Finanzen

https://www.swr.de/landesschau-aktuell/sp...208948/1wwnwp7/

Ein sehr interessante Artikel zu dem es morgen auch noch einen Kommentar gibt.


"Die jährlichen Zahlungen belasten den Verein enorm"

KSC-Präsident Ingo Wellenreuther hat erneut den von seinen Vorgängern geschlossenen Vertrag sowie den 2010 geschlossenen Vergleich mit Medienunternehmer Michael Kölmel kritisiert.

Vor 15 Jahren wurde er geschlossen, doch der sogenannte Kölmel-Vertrag belastet den Karlsruher SC finanziell noch immer. Im Jahr 2000 hatte der Sportwelt-Gründer Michael Kölmel die Badener mit 15 Millionen D-Mark (umgerechnet rund 7,6 Millionen Euro) unterstützt und im Gegenzug eine zeitlich unbegrenzte 15-prozentige Beteiligung an der Verwertung der audiovisuellen Rechte des Klubs erworben.
Im Jahre 2010 folgte eine Einigung zwischen Kölmel und dem damalige KSC-Vorstand um Präsident Paul Metzger im Rahmen eines Vergleichs. Demnach sollten sämtliche Vertragsbeziehungen nicht mehr unbegrenzt sein, sondern von Seiten des Vereins beendet werden können - jedoch nicht umsonst. Dafür muss der KSC bis Ende der Saison 2018/19 seinen jährlichen Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 600.000 bis 700.000 Euro in der 2. Bundesliga nachkommen. Zum 30. Juni 2019 kann er durch eine zusätzliche Schlusszahlung in Höhe von 7,5 Millionen Euro die Partnerschaft beenden.

Wellenreuther will 2019 "kreativ" aus dem Kölmel-Vertrag

Im Gespräch mit "SPONSORs" hat der aktuelle KSC-Präsident Ingo Wellenreuther sowohl den ursprünglichen Deal als auch die spätere Einigung schwer kritisiert: "Nicht zu verstehen ist, dass der KSC Anfang des Jahres 2000 nach elf Jahren in der Bundesliga auf 7,6 Millionen Euro von Herrn Kölmel angewiesen war. Genauso wenig zu verstehen ist, dass im Jahr 2010, ein halbes Jahr vor Amtsantritt des neuen Präsidiums, das Gerichtsverfahren über die Wirksamkeit der Kölmel-Verträge mit einem für den KSC nachteiligen Vergleich beendet wurde", so Wellenreuther gegenüber dem Sportbusiness-Magazin. Und weiter: "Die jährlichen Zahlungen belasten den Verein enorm".
Obwohl der KSC und Kölmel noch in Gesprächen sind, bleibt der Verein aller Voraussicht nach bis mindestens 2019 an den Vertrag gebunden. Zudem scheint es fraglich, wie der KSC angesichts mangelnder finanzieller Reserven, eines negativen Eigenkapitals von rund fünf Millionen Euro und der Tatsache, dass mit dem alten Stadion keine Gewinne erwirtschaftet werden können, bis 2019 eine Summe von 7,5 Millionen Euro aufbringen will, um den Vertrag mit Kölmel zu beenden. Ein Ende der Beziehung will Wellenreuther dennoch anstreben: "Im Jahr 2019 sind wir vielleicht trotzdem so kreativ, dass wir die Abschlusszahlung auch so begleichen können." Wie er dies anstellen will oder welchen Geldgeber er im Hinterkopf hat, verrät er noch nicht.