Thema: Interview mit Grischa Pröml

Karlsruhe (Peter Putzing) - Grischa Prömel ist erst seit Mitte August beim Karlsruher SC. Doch schon hat sich der gerade mal 20-Jährige in der ersten Elf des Zweitligisten festgespielt. Nachdem er anfangs als Rechtsverteidiger aushelfen musste, darf er jetzt auf seiner Wunschposition im zentralen, defensiven Mittelfeld ran. Mit Prömel, der von der TSG Hoffenheim in den Wildpark kam, sprach Peter Putzing.

Herr Prömel, haben Sie damit gerechnet so schnell Stammspieler beim KSC zu werden?

Was heißt Stammspieler? Ich durfte bisher sechs Mal ran. Darüber freue ich mich. Aber ich weiß, dass ich immer Leistung bringen muss, wenn ich dabei sein will.

Zuletzt standen Sie in der Startelf, das wird wohl auch gegen Freiburg so sein. Etwas festgespielt haben Sie sich. Sind Sie drauf stolz?
Es macht einen natürlich stolz, wenn man als Neuzugang auf Anhieb eine Chance bekommt sich zu zeigen und wenn man der Mannschaft helfen kann. Es freut mich natürlich auch, dass ich den Trainer überzeugen konnte. Ich werde dran bleiben und alles dafür tun, dass es bergauf geht.

Anfangs mussten sie rechts verteidigen, jetzt dürfen sie im defensiven Mittelfeld spielen. Machen Sie das lieber?

Auf der Sechserposition fühle ich mich wohler. Da kenne ich die Bewegungsabläufe, eigentlich habe ich immer dort gespielt. Aber wenn ich rechts aushelfen soll, dann mache ich das.

Haben Sie noch Steigerungspotential?

Ich bin jung, kann und will mich noch auf vielen Sektoren verbessern. aber ich werde nichts überstürzen, sondern ich will mich Schritt für Schritt an das Niveau gewöhnen.

Sind Sie noch nervös vor einem Spiel?

Natürlich ist vorher immer eine gewisse Nervosität da. Aber ich sage mir immer: Das ist nur ein Fußballspiel – das hilft. Ich bemerke schon, dass das eine ganz andere Kulisse ist als bei der U23 von Hoffenheim. Aber das macht auch Spaß.

Der KSC ist seit fünf Spielen ohne Sieg, hat sich aber zuletzt stabilisiert und zweimal nicht verloren...

Diese zwei Unentschieden hören sich besser an als diese fünf sieglosen Partien. Zudem machen diese beiden Punktgewinne und das "wie" Hoffnung.

In Heidenheim gelang der Ausgleichstreffer in der 93. Minute. War das ein gefühlter Sieg?
Durch den späten Treffer war das sicher mehr ein gewonnener Punkt, als zwei verlorene. Der Spielverlauf war für uns unglücklich, daher ist der Punkt positiv. Wir haben phasenweise gut gespielt, hatten auch gute Chancen, als wir über außen durchgekommen sind. Wir hatten viele ruhende Bälle - kamen aber nicht zu einem Treffer. Und Enrico Valentini hat das klasse gemacht. Er hat das auch immer und immer wieder trainiert. Umso schöner, dass das dann in der letzten Minute geklappt hat. Wir haben uns das durch unseren Einsatz aber auch verdient.

Jonas Meffert, der auf der Sechserposition gesetzt war, wird in drei, vier Wochen zurückkommen. Haben Sie das im Hinterkopf? Bangen Sie um Ihren Platz?
Ich denke zunächst einmal an das nächste Spiel und nicht daran, wann ein Konkurrent wieder fit ist. Jonas ist ein super Kicker, und wenn er wieder fit ist, hilft uns das ganz sicher. Wer dann wo spielt, wird man sehen.

Jetzt spielt der KSC gegen das Topteam des SC Freiburg im badischen Derby. Wie gehen Sie in dieses Spiel, was sind Ihre Erwartungen?

Ich gehe da rein wie in jedes Spiel und erwarte, dass wir alles geben, um zu gewinnen. Die stehen ganz vorne, spielen einen richtig guten Fußball. Nichtsdestotrotz: Es sind 90 Minuten, in denen wir durchaus gewinnen können. Das 1:1 in Heideheim war wichtig für den Kopf, hat unser Selbstvertrauen gestärkt. Wir müssen alles dagegen hauen. Man hat zuletzt gesehen, dass wir kämpfen können. Wenn wir das so beibehalten, ist alles drin.

Quelle: https://www.ka-news.de/ksc/KSC-Mittelfeldmann-Proemel-Das-1-1-in-Heidenheim-war-wichtig-fuer-den-Kopf;art7581,1740645