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Karlsruhe (Peter Putzing) - Im Moment haben die Karlsruher wenig Glück mit den Schiedsrichtern. Ob in Sandhausen, im Wildpark gegen RB Leipzig oder jetzt, beim 1:2 in Bielefeld: Immer gab es Fehlentscheidungen zu Lasten des KSC.

Wurde dem KSC gegen Leipzig mindestens ein glasklarer Elfmeter verweigert, so sah in Bielefeld Enrico Valentino gelb-rot. Dieser Platzverweis war eine gnadenlos harte, eigentlich überzogene Entscheidung. Das sah auch Trainer Markus Kauczinski so: "Im Moment gehen fast alle fifty-fifty Entscheidungen gegen uns aus. In den letzten Spielen läuft alles gegen uns. Wir warten darauf, dass sich das alles ausgleicht. Zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten kommen solche Entscheidungen. So langsam ist mal gut!"

Ein Problem in der Offensive
Doch eines ist offensichtlich: Der KSC hat in der Offensive ein Problem. Dort fehlt die Effektivität. Die Statistik beweist das: 16 Treffer in 17 Spielen - zu wenig für ein Team, das ganz gerne oben angreifen würde. Diese 16 Tore in den ersten 17 Zweitligaspielen sind die wenigsten in der Klubhistorie. Zudem: Ligaweit brachten nur Duisburg und Heidenheim weniger Schüsse auf das Tor als der KSC!

In 17 Spielen trafen die Karlsruher das gegnerische Gehäuse gerade mal 62 Mal. Das bedeutet: 3,6 Schüsse pro Spiel treffen das Tor des Gegners. Zeitlich ausgedrückt: Nur rund jede halbe Stunde muss der Torhüter des KSC-Kontrahenten eingreifen. Eine schwache Bilanz… Auch daher brachen die Bielefelder einen Bann: Als einziges Team waren die Arminen in dieser Saison noch ohne Heimsieg und ligaweit mit nur fünf Punkten das schwächste Heimteam. Bis der KSC kam...

Es lief prima - dann ließ die Konzentration nach
Dabei begann der KSC die Partei prima, war absolut dominant und hatte alles im Griff. Nach 15 Minuten: 67,5 (!!) Prozent Ballbesitz. 53 Prozent der Zweikämpfe wurden gewonnen. Doch dann ließ die Konzentration nach, man fühlte sich wohl zu sicher. Phasenweise lag die Zweikampfquote bei mageren 40 Prozent. Überraschenderweise auch bei den Luftduellen. Da hieß es nach 30 Minuten: 66 Prozent aller Zweikämpfe in der Luft wurden verloren. 17 zu 16 lautete die Bilanz der Torschüsse. Für Bielefeld. Nur vier KSC Schüsse trafen das Gehäuse des Gastgebers. Das sind magere 25 Prozent. 49 zu 51 beim Ballbesitz aus KSC Sicht… In allen 17 Spielen bisher zusammen hatten die Karlsruher nur 47 Prozent.

Das zeigt, dass keine dauerhafte Dominanz erreicht wurde. Remis war die Passquote: 77 zu 77 Prozent. 86 Prozent Passquote hatten beim KSC Dennis Krempe, Hiroki Yamada und Martin Stoll. Negativ die so wichtige Zweikampfquote. Nur 47 Prozent der direkten Duelle konnten die KSC Spieler für sich entscheiden. Bei der Luftzweikampfquote waren es beim Schlusspfiff gar nur 46 Prozent. Mit 63 Prozent Zweikampfquote war überraschend mit Manuel Torres ein Offensivspieler der Beste. Mit 80 Ballaktionen und 33 Zweikämpfen hat Jonas Meffert auf diesen Gebieten die Bestmarken gesetzt. Meffert spielte 61 Pässe, 34 davon in der gegnerischen Hälfte.

Der defensive Mittelfeldspieler hatte zudem die häufigsten Ballgewinne: 14. Meffert beging aber auch die meisten Fouls: Fünf. Im bisherigen Saisonverlauf spielten die KSC´ler 307-mal Foul. Nur die Akteure des 1. FC Nürnberg spielten häufiger unfair, begingen 323 Fouls. Torschütze Diamantakos gab die meisten Schüsse ab: Vier, einer davon landete im Netz.

Quelle: https://www.ka-news.de/ksc/ksc/KSC-vs-Arminia-Bielefeld-1-2-So-langsam-reicht-es;art515223,1788624