Thema: Analyse zum Spiel, Spieltag 19

KSC-Analyse: "Drei Chancen - zwei Treffer" beim 2:1 gegen St.Pauli

Karlsruhe (Peter Putzing) - Im hundertsten Spiel als Cheftrainer des Karlsruher SC in Liga zwei konnte Markus Kauczinski einen Auswärtssieg bejubeln. Das 2:1 in St. Pauli war der erste KSC-Dreier auf gegnerischem Geläuf seit dem 1:0 am 11. Spieltag bei 1860 München.
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Kauczinski hatte vor der Partie mehr "Kälte vor dem gegnerischen Gehäuse" gefordert. Auf St. Pauli setzten seine Akteure das um. Drei Chancen - zwei Treffer. "Wir haben anfangs zu viele Chancen zugelassen. Zum Glück hat unser Torwart einiges rausgeholt. Wir hatten sieben, acht Spiele in dieser Saison kein Glück. In St. Pauli war das aber kein glücklicher Sieg, sondern wir haben uns diese drei Punkte erkämpft."

"Wir trauen es uns absolut zu, eine Serie zu starten"
Kauczinski bemängelte, dass seine Elf anfangs "zu pomadig" war. "Wir hatten zwar viel Ballbesitz, haben uns aber tot gespielt. Wir haben zu wenig zielstrebig nach vorne agiert", so seine korrekte Analyse. Denn: Es dauerte einige Zeit, bis der KSC auf Touren kam. In der 29. Minute kam der erste Schuss auf das von Robin Himmelmann gute gehütete Gehäuse der Hamburger. Doch Himmelmann entschärfte den Schuss von Manuel Torres.

Kurz danach war der Keeper der Paulianer jedoch machtlos. Der Spanier erzielte mit seinem Saisontreffer Nummer zwei den Ausgleich für die Fächerstädter. Kauczinski, der demnächst mit der Familie nach Österreich zum Skifahren geht, freut sich: "Dass wir durch diesen Sieg den Anschluss an das Mittelfeld geschafft haben. Mit einem guten Lauf können wir noch da oben ranschnuppern. Und wir trauen es uns absolut zu, eine Serie zu starten."

Besonders die zuletzt gezeigten Laufleistungen lassen "Kaucze" optimistisch in die Zukunft schauen. Tolle 122,16 Kilometer spulten die Badener im hohen Norden ab. Pauli kam auf 117,17 Kilometer. Wieder einmal war es Hiroki Yamada der mit 12,73 Kilometer die Bestleistung ablieferte. Knapp vor Manuel Torres, der starke 12,13 Kilometer lief. Torres sprintete auch am häufigsten: 30-mal, war zudem mit 33,28 km/h schnellster KSC Akteur.

Blau-Weiße kämpfen mit der Passgenauigkeit
Sprints insgesamt: 188 zu 170 pro KSC Der KSC hatte von Beginn an mehr Ballbesitz – ohne jedoch Torgefahr auszustrahlen. Nach 30 Minuten: 60 Prozent Ballbesitz, doch die Zweikampfbilanz war negativ. Nur knapp 47 Prozent der Duelle Mann gegen Mann wurden von den KSC Profis für sich entschieden. Beim Halbzeitpfiff war es sogar noch ein Prozent weniger. Als die Partie zu Ende war, lautete die Zweikampfbilanz: 55 zu 45 pro KSC! Die Luftzweikampfquote lag gar bei 58 Prozent gewonnener Duelle. Beweise für die enorme Leistungssteigerung auf Seiten den KSC nach dem Seitenwechsel.

Ein großes Problem in Halbzeit eins: Die Genauigkeit der langen Pässe. Da brachten es die Badener nur auf ganz, ganz schwache 6.9 Prozent. Daher konnten die Gastgeber nie unter Druck gesetzt werden. In den zweiten 45 Minuten konnten die Kauczinski-Schützlinge ihre Quote auf den Terrain der langen Pässe fast verdoppeln. 25 zu 10 lautet die Bilanz der Torschüsse. 74 zu 80 Passquote - beides aus St. Pauli Sicht.

Wieder einmal enorm fleißig und effektiv: Jonas Meffert. Der defensive Mittelfeldspieler hatte 83 Ballaktionen - die meisten aller KSC Akteure. Boubacar Barry ging am häufigsten in Zweikämpfe: 26. Die beste Zweikampfquote hatte Innenverteidiger Manuel Gulde mit 72 Prozent. Auch die 69 Prozent von Torres und Sascha Traut sind aller Ehren wert. Meffert spielte mit 72 die meisten Pässe. Davon 44 in der gegnerischer Hälfte!!

Gaetan Krebs, der mit einer gebrochenen Rippe spielte, hatte mit 96 Prozent die beste Passquote aller Akteure auf dem Feld. Vor Gulde, der es auf richtig gute 92 Prozent brachte. Enricos Valentini gelangen neun klärende Aktionen. Keeper René Vollath hatte 15 Ballgewinne – lag damit weit vor dem Sascha Traut, der mit sechs Ballgewinne bester Feldspieler des KSC war. Torjäger Dimitrios Diamantakos wurde am häufigsten gefoult: Viermal. Diamantakos war an sechs der letzten acht KSC Treffer beteiligt.

Die Foulstatistik lautete: 18 zu 13 pro KSC. Ecken: sieben Pauli drei KSC. Der KSC erhielt bisher 103 Eckbälle zugesprochen. daraus resultierte - ein Treffer. Eine ausbaufähige Bilanz.

Quele: https://www.ka-news.de/ksc/KSC-Analyse-Drei-Chancen-zwei-Treffer-beim-2-1-gegen-St-Pauli;art7581,1797500