Thema: Daten zum Spiel

Karlsruhe (Peter Putzing) - Es wird immer kritischer für den Karlsruher SC! Der Abwärtstrend hält an. Das 0:2 in Paderborn war die dritte KSC Klatsche in Folge. Die Badener kassierten bei den drei Niederlagen elf Gegentreffer und erzielten null Tore. Die Blau-Weißen mußten 15 Treffer in bislang sieben Spielen hinnehmen und somit mehr als in der gesamten Hinrunde der Vorsaison. Da waren es schlappe 13 Tore…
Anzeige
Der KSC lieferte - wieder einmal - Aufbauarbeit für angeschlagene Clubs ab. Die Ostwestfalen hatten vor dieser Partie alle drei Heimspiele verloren, bei einem Torverhältnis von eins zu neun. Gegen die Badener reichte es zum ersten Dreier...

KSC-Team total verunsichert
Es wurde deutlich, dass das komplette KSC-Team total verunsichert ist. Der verpasste Aufstieg steckt noch in den Köpfen, führt zu schwachem Zweikampfverhalten - anfangs der Saison wohl aus Überheblichkeit, inzwischen aufgrund fehlenden Selbstvertrauens. "Wir hatten eine gute Phase, aber nach dem Fehler von Yamada war wieder die Verunsicherung da. Da haben wir den Faden verloren. Da hat man gemerkt, dass nicht mehr jeder den Ball haben wollte", so Trainer Markus Kauczinski.

Ein Fehler oder ein Gegentor reicht im Moment, um alle aus dem Konzept zu bringen. Man verlegt sich zu schnell auf Pässe der Marke: "Die lange Naht." Davon kamen in Paderborn gerade mal 16 Prozent beim Mitspieler an. Diese fehlende Passgenauigkeit verhinderte jeglichen Spielfluss - und führte kaum zu gefährlichen Offensivaktionen.

Torschüsse bitter, Ballbesitz erschreckend
Noch ein Dilemma, das statistisch deutlich wird: Auf 22 Schüsse Richtung Tor brachten es die nach vier Niederlagen in Folge enorm unter Druck stehenden Ostwestfalen, auf nur elf der KSC. Nur zwei KSC Schüsse trafen den gegnerischen Kasten. Eine bittere Bilanz...

Ebenso bitter, ja erschreckend: Die Ballbesitzquote von 37 Prozent in der ersten Halbzeit. Am Ende hieß es auf diesem Gebiet: 53 zu 47 Prozent für Paderborn.

Aufschlussreich auch: Die Gastgeber gewannen 55 Prozent aller Zweikämpfe! Und: Die FCP Akteure liefen 115,83 Kilometer. Die KSC Profis nur 114,7 Kilometer. Das zeigt: Die Gastgeber waren engagierter, kämpften mehr, rannten mehr - wollten ganz einfach den Sieg mehr als die biederen, erneut behäbigen Badener. Auf Seiten des FCP investierte fast jeder Spieler mehr als sein Gegenüber bei den Blau-weißen.

Beste KSC-Spieler laut Statistik?
Laufstärkster KSC Spieler war Grischa Prömel, der erstmals auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld ran durfte. Prömel spulte beeindruckende 12,36 Kilometer ab. Zudem ging er in die meisten Zweikämpfe: 25 Zweikämpfe.

Auch Enrico Valentini bestritt 25 direkte Duelle. Valentini hatte 91 Ballaktionen, die meisten aller KSC´ler. Allerdings hatte der gebürtige Nürnberger die schwächste Passquote mit 50 Prozent. Soll heißen: Jeder zweite Pass landete beim Gegner. Die beste Passquote lieferte Jan Mauersberger mit 88 Prozent ab. Oft waren das jedoch Querpässe.

Manuel Gulde hatte 60 Prozent Zweikampfquote - ordentlich, aber auch nicht all zu beeindruckend. Dennoch war er damit bester Defensivspieler bei den Badenern. Aber: bei den entscheidenden Duellen kam Gulde - wie zuvor in Braunschweig und auch gegen Union Berlin - leider hin und wieder zu spät. Gaetan Krebs hatte mit 56 Prozent die zweitbeste Zweikampfquote.

Manuel Torres versuchte immer wieder Tempo ins Spiel bekommen: 30 Sprints beweisen das Vorhaben. Insgesamt: 228 Sprints bei den Paderbornern, Beim KSC ließ man es dagegen auf diesem Terrain gemächlich angehen. 178 Mal schalteten die Fächerstädter von Trab auf Höchstgeschwindigkeit um. Zu selten…

Ylli Sallahi war mit 32,68 km/h schnellster KSC Akteur. Die meisten Torschüsse feuerte der eingewechselte Dimi Nazarov ab: zwei. Einer traf das gegnerische Gehäuse... Bei den Ecken hatte der KSC mit sechs zu fünf die Nase vorn.

Quelle: https://www.ka-news.de/ksc/Abwaertstrend-beim-KSC-Torschuesse-bitter-Ballbesitz-erschreckend;art7581,1734741