Thema: Interview zum Spiel, Spieltag 12

Beim KSC erlebte er seine längste Leidenszeit, in Kaiserslautern ist er inzwischen unumstrittener Stammspieler. Marcus Piossek im Interview über seine Schulterverletzung, seine Zeit beim KSC und das kommende Derby am Samstag (13 Uhr im Wildpark).
Marcus, du hast sicher am Montag den KSC verfolgt. Wie hat dir das Spiel gefallen?
Es war sicherlich kein Topniveau, aber der KSC hat Wille und Einsatz gezeigt und den entscheidenden Fehler von 1860 München ausgenutzt. Defensiv war da auch nichts zu rütteln und deswegen hat der KSC drei Punkte geholt.

2011 bist du von Rot-Weiß Ahlen zum KSC gewechselt, hast aber nie im Profikader gespielt. Woran lag es?
Das lag an meiner Schulterverletzung, wegen der ich fast das ganze Jahr ausgefallen bin. Die Verletzung hatte ich mir beim vorletzten Spiel Ahlen zugezogen. Rund neun Monate bin ich ausgefallen und ich war froh, dass ich noch ein paar Spiele in der zweiten Mannschaft machen konnte.

Wie oft kamen dir Gedanken, vielleicht nie wieder Fußball spielen zu können?
Das kam schon ab und zu, wobei es ja nur eine Schulterverletzung war. Erst bin ich drei Monate ausgefallen, aber dann ist das Schlüsselbein wieder gebrochen gewesen und die Leidenszeit hat sich verlängert. Das gehört zum Fußball, aber ich habe zum Glück die Kurve gekickt.

Denkst du manchmal heute darüber nach, wo du ohne diese Verletzung stehen könntest?
Nein, absolut nicht. Verletzungen gehören dazu, wenn ich das im Kopf nicht abhake, wird mich das nur weiter bremsen.

Wie haben dir denn Karlsruhe und der KSC gefallen?
Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Das Team war intakt, das Umfeld bietet gute Verhältnisse und der Verein hat mir immer sehr geholfen. Umso schlimmer, dass das Jahr für mich so gelaufen ist.

Gibt es bis heute Kontakte in die Fächerstadt?
Eigentlich nicht. Der Fußball verändert sich ja schnell. Und mit der Verletzung war ich auch nicht so häufig auf dem Platz, habe deshalb meine Mitspieler weniger gesehen. Ab und zu habe ich noch mit Dennis Kempe Kontakt, der ja mit mir zum KSC gekommen ist.

Diese Saison bist du quasi auf den letzten Drücker zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt. Was hat dich dazu bewogen?
Kaiserslautern ist eine Topadresse im deutschen Fußball und bietet, wenn man ehrlich ist, ein erstligareifes Umfeld. Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich hier spiele, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Die sportliche Perspektive hat mich sehr gereizt. Die Chance, um den Bundesligaaufstieg mitzuspielen, ist immer da, auch wenn es momentan nicht ganz so perfekt läuft.

Insgesamt lief der Saisonstart für den FCK eher mäßig. Wie bist du bisher zufrieden?
Für mich persönlich ging es Schlag auf Schlag. Nach nur einer Woche habe ich mein erstes Spiel gemacht. Von sechs Spielen durfte ich fünf in der Startformation spielen und habe zwei Tore gemacht. Für mich ist das sehr positiv, zumal ich ja nur aus der 3. Liga gekommen bin. Insgesamt hätten wir aber gerne ein paar mehr Punkte auf dem Konto.

Vor drei Spieltagen hat Lautern mit Konrad Fünfstück einen unbekannten Trainer als Nachfolger von Kosta Runjaic geholt. Seitdem gab es zwei Siege und eine Niederlage. Spürst du einen Aufschwung?
Natürlich, das ist ja häufig der Fall. Kosta Runjaic hatte sicherlich den größten Anteil daran, dass ich zum FCK gekommen. Der Verein hat sich aber für einen neuen Trainer entschieden und den Aufschwung spüren wir schon.

Am Samstag ist das Das Duell der Duelle in der zweiten Liga, dann ist Kaiserslautern beim KSC zu Gast. Seid ihr Spieler genauso heiß darauf wie die Fans?
Wir kriegen das ja auch mit, wie viel dieses Spiel den Fans bedeutet. Wir Spieler sollten in erster Linie trotzdem die Konzentration hoch halten und unsere Leistung abrufen. Auch in diesem Spiel geht es nur um drei Punkte. Aber wenn das Stadion voll ist, sind solche Spiele immer geil.

Was ist in so einem Derby entscheidend?
Vielleicht sind ein wenig mehr Emotionen im Spiel, aber hauptsächlich müssen die Grundeigenschaften an den Tag gelegt werden. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Man sollte also nie die Konzentration verlieren.

Das Interview führte Fabian Herbers

Quelle: ksc.de