Ballack darf sich zeigen

Auch wenn der sportliche Wert des Europa-League-Rückspiels gegen Metalist Charkow eher gering ist, darf Michael Ballack auf einen Einsatz in der Startelf hoffen. Trainer Jupp Heynckes will einige Stammkräft am Donnerstag schonen.

LEVERKUSEN – Die B-Frage ist diesmal schnell beantwortet: Ja, er wird spielen. Und ja, er wird sogar zur Leverkusener Anfangself gehören. Michael Ballack darf am Donnerstagabend (19 Uhr/live auf Sat 1 und Sky) in der Europa-League-Partie des Bayer-Teams gegen Metalist Charkowan der Beseitigung seiner Defizite in Sachen Spielpraxis und Wettkampfhärte arbeiten.

Trainer Jupp Heynckes gab sichbeim Pressetermin vor dem Zwischenrunden-Rückspiel gegen die Ukrainer zwar so geheimnisvoll wie möglich und teilte lediglich mit, er werde eine „namhafte“ Mannschaft aufbieten, ohne die dazugehörigen Namen auch auszusprechen. Es gilt jedoch als sicher, dass der 34-jährige Immer-noch-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sein insgesamt 94. Europacupspiel in Angriff nehmen kann. Dafür müsste sich Heynckes ja auch nicht einmal untreu werden – in der laufenden Saison gab es für Bayer noch keine Partie des kontinentalen Wettbewerbs, in der nicht Akteure zum Einsatz gekommen wären, die ansonsten nur wenig Gelegenheit zur Bewährung hatten. Und das trifft auf Ballack ja allemal zu.

Davon abgesehen kann der Leverkusener Chefcoach bei der Personalwahl ohnehin nicht viel verkehrt machen: Zum einen besitzt in seinem Kader nahezu jeder die nötige Tauglichkeit für internationale Aufgaben, zum anderen ist die Auseinandersetzung mit Metalist nach dem souverän herausgespielten 4:0-Sieg in Charkow quasi nicht mehr zu verlieren. So sieht es auch Sportchef Rudi Völler, wenn er sagt: „Da darf und wird jetzt auch nichts mehr passieren, wir sind durch.“ Im Achtelfinale bekäme es die Werkself mit dem Sieger der Begegnung zwischen dem FC Villarreal und dem SSC Neapel (Hinspiel 0:0) zu tun, doch Heynckes wollte davon am Mittwoch noch nichts wissen. „Erst mal geht’s gegen Charkow. Die Ukrainer sind deutlich stärker, als man das nach dem Hinspielresultat denken sollte. Wir müssen das Spiel mit voller Kraft angehen, wollengut spielen, natürlich gewinnen und den Schwung mitnehmen ins nächste Bundesligaspiel am Sonntag in Bremen.“ Sein Torhüter René Adler traute sich verbal etwas mehr in die Offensive, als er zugab: „Hin und wieder ertappt man sich schon bei Träumereien und stellt sich vor, wie schön es doch wäre, im Finale zu stehen.“

Zugeknöpft gab sich Heynckes, als er gestern mal wieder auf seine weiterhin ungeklärte Zukunft bei Bayer angesprochen wurde. „Ich lasse mich nicht drängen“, erklärte der Trainer abermals; den Medien ginge es doch nur um ihre Nachrichten, „aber man sollte es doch mir und dem Klub überlassen, wann wir uns zusammensetzen und Nägel mit Köpfen machen“.



Leverkusen: Adler - Vida, Friedrich, Hyypiä, Kadlec - Bender, Ballack - Jörgensen, Balitsch, Castro - Derdiyok.

Charkow: Disljenkovic - Villagra, Obradovic, Pshenychnykh, Fininho - Valyayev - Blanco, Xavier - Oliynyk, Cristaldo, Taison.

Schiedsrichter:Collum (Schottland)

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