David gegen Dynamo

Bayer Leverkusen (RP). David Yelldell steht morgen beim DFB-Pokalspiel in Dresden (15.30 Uhr) im Tor von Bayer 04. Im Vorfeld des Saisonauftaktes gewährt Trainer Robin Dutt noch weitere Einblicke in seine Idee vom künftigen Fußball der Werkself.

Bei seiner ersten Pressekonferenz vor einem Pflichtspiel verteilt Robin Dutt Süßigkeiten an die Journalisten. Diese müssten sich zwar daran gewöhnen, dass er im Vorfeld einer Partie nicht jeden einzelnen Namen der Aufstellung preis geben werde, aber heute mache er eine Ausnahme. "Als Bonbon sozusagen", sagt der Leverkusener Trainer. Unter dem rhetorischen Zellophanpapier hält die Süßigkeit die Information bereit, dass David Yelldell das Rennen um die Vertretung des verletzten René Adlers gemacht habe und morgen beim DFB-Pokalspiel in Dresden zwischen den Pfosten stehen werde.

"Mir fällt kein Grund ein"
"Es war eine knappe Entscheidung", sagt Dutt. Er habe zwischen einer kurzfristigen und einer mittel- und langfristigen Lösung abwägen müssen. Da er aber hoffe, dass Adler Mitte September zurückkehre, habe er sich für die kurzfristige Lösung entschieden. "Letztlich hat hier die Spielpraxis den Ausschlag gegeben", sagt Dutt. Und Giefer, der degradierte Kronprinz? Der sei sehr enttäuscht, sagt Dutt. "Aber ich rechne es ihm hoch an, dass er diese Enttäuschung in einem respektvollen Maße an den Tag gelegt hat", sagt Dutt.

Enttäuschungen wird wohl auch jeder der sechs Mittelfeldspieler im Saisonverlauf hinnehmen müssen, denn Dutt kündigt angesichts durchgängig hoher Qualität Rotation auf den drei zentralen Positionen an – auch für einen Michael Ballack. "Mir fällt kein Grund ein, warum er nicht Teil einer Rotation sein sollte", sagt Dutt. Wobei er nicht nur zwischen Spielfeld und Bank, sondern auch zwischen den einzelnen Positionen im Mittelfeld ständige Wechselspiele sehen möchte. "Ideal wäre, wenn diese drei Spieler nicht zu fassen sind", sagt er.

"Eine zarte Pflanze"

Mit dem Zustand der Mannschaft nach sechs Wochen Vorbereitung ist Dutt zufrieden. Das Team verinnerliche seine Vorstellung vom Fußball immer besser. "Wir sind da, wo man sein muss. Es ist eine zarte Pflanze, die man mit Erfolg gießen muss", sagt er bei einem verbalen Ausflug in die Botanik. In Dresden soll die erste Gießkanne gefüllt werden. "Der Pokal ist ein Wettbewerb, bei dem wir ganz vorne landen können. Wir dürfen uns halt nur keinen Ausrutscher erlauben", sagt Dutt. Es gebe dabei sicherlich einfachere Aufgaben in der ersten Runde als einen euphorisierten Zweitligaaufsteiger.

Ob Stefan Kießling oder Eren Derdiyok im Sturmzentrum beginnen, lässt Dutt noch offen. Bei den beiden angesetzten "Geheimtrainings" dürfte Klarheit folgen. Wobei Dutt die nicht-öffentlichen Einheiten als für ihn normal darstellt: Es gehe halt um Informationsvorsprung vor der Konkurrenz.

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