Zögert Heynckes wegen Ballack mit dem Vertrag?

Am Ende wusste niemand mehr, wer wem Empfehlungen ausgesprochen und Zugeständnisse gemacht hatte. War es Michael Ballack (34), der nicht auf die Bank wollte, um den Fokus nicht zu sehr auf sich gerichtet zu sehen? War es Jupp Heynckes (65), der ihm den Rat gab, sich noch intensiver in Form zu bringen? Oder umgekehrt?

Große Verwirrung herrscht vor in Leverkusen und die Frage ist: Wie soll das weitergehen? Jupp Heynckes Weigerung, die Verlängerung seines Vertrages nun endlich bekannt zu geben, wozu ihn Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser (61) am Sonntag noch einmal sanft drängte, mag mit der Personalie Ballack zusammenhängen. Heynckes, der Harmoniemensch, weiß nicht, wie er beim Nationalspieler dran ist, er hat Probleme mit dessen Selbstverständnis und sieht die Ruhe, in der er mit seinem Team arbeiten will, gefährdet.

Was man dem Coach nicht verdenken kann. Gehts um Ballack, löst jede noch so harmlose Äußerung einen Krach aus. Offensichtlich geriet der Spieler aktuell über eine Äußerung des Trainers in Harnisch, der auf einer Pressekonferenz sinngemäß gesagt hatte, er würde die Aufstellung seines Teams nicht davon abhängig machen, ob der Bundestrainer im Stadion sei oder nicht.

Dies soll Ballacks Vertrauen erschüttert haben, er habe dann das Gespräch gesucht. In dessen Verlauf erfuhr er, dass er auch gegen Wolfsburg nicht von Beginn an spielen werde und bat daraufhin um Freistellung: Er wolle Fitnessdefizite aufarbeiten. Defizite, von denen zuletzt nie die Rede war. Fehlt die Fitness? Fehlt die Form? Fehlt beides? Keiner weiß, was wirklich los ist. Ballack erklärt sich nicht öffentlich, Frager lässt er stehen.

Der überraschenden Krankmeldung nach dem Frankfurt-Spiel folgt nun die nächste Extrawurst. Freunde in der Mannschaft macht sich der Star damit nicht. Am Samstag saßen lediglich vier Feldspieler auf der Bank, Reinartz, Rolfes, Renato Augusto und Derdiyok gingen sogar angeschlagen ins Spiel. In dieser Phase zu passen, zeugt in der Tat nicht gerade von besonderem Teamgeist.
Friedrich fällt aus - Hyypiä meldet sich zurück

Die Rückrunde lief für Manuel Friedrich bislang alles andere als zufriedenstellend und könnte für ihn nach dem Spiel gegen die "Wölfe" auch schon vorbei sein. Der Innenverteidiger, der in der 14. Minute durch Vita ersetzt wurde, zog sich einen Schulterblattbruch zu. Das teilte der Verein am Montag mit. "Es ist eine knifflige Sache. Manuel Friedrich wird sicher mehrere Wochen ausfallen", erklärte Vereinssprecher Dirk Mesch. Der 31-Jährige, seit 2007 bei Bayer, hat in dieser Saison 19 Bundesliga-, 2 DFB-Pokal- und 7 Europa-League-Partien für die Rheinländer absolviert.

Während Friedrich ausfällt, meldete sich ein anderer Innenverteidiger zurück: Sami Hyypiä, der gegen Wolfsburg pausieren musste, hat nach überstandenem Magen-Darm-Infekt am Montag das Training wieder aufgenommen.

Quelle