1:2 - Abschied aus der Europa League

Es hat nicht sollen sein. Erst spät kam die Werkself im Rückspiel gegen Villarreal auf Touren. Der Endspurt kam gegen effektive Spanier aber dann zu spät.

Nach den verbalen Signalen zeigte Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes auch mit seiner Startaufstellung, dass die Werkself nach dem unglücklichen 2:3 im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim FC Villarreal doch noch die nächste Runde erzwingen wollte.

Mit Stefan Kießling und Eren Derdiyok begannen zwei Stürmer. Dahinter setzte Henyckes auf eine Vierer-Mittelfeldreihe mit Renato Augusto, Lars Bender, Simon Rolfes und Gonzalo Castro. Auf der rechten Abwehrseite kam wieder "Europacup-Spezialist" Domagoj Vida zum Einsatz.

Gefährliche Gastgeber

Vom Anpfiff an war Bayer 04 im ausverkauften Estadio El Madrigal um Spielkontrolle bemüht. Villarreal versteckte sich allerdings keineswegs, attackierte früh und war vor allem durch den wuseligen Giuseppe Rossi und Mittelfeldmann Santi Cazorla nach vorne immer wieder gefährlich.

Während die Leverkusener Gäste kaum einmal Richtung Tor durchkamen, sorgte der Vierte der Primera Division immer wieder für Aufreger. Nach 19 Minuten tauchte Rossi nach einem Abwehrfehler allein vor Adler auf, schob den Ball von halblinks auch am Keeper - allerdings dann auch knapp am Tor vorbei.

Cazorla trifft

Die Werkself-Abwehr hatte immer wieder Probleme, wenn es durch die Mitte ging und dort fiel auch schließlich die Führung für die Spanier. Cazorla spielte sich mit einem Doppelpass durchs Zentrum, tauchte allein vor Adler auf und ließ Leverkusens Nummer eins keine Chance (32.) - 1:0. Damit musste Bayer 04 schon mindestens drei Tore schießen, um doch noch die Runde der letzten Acht erreichen zu können.

Noch vor der Pause brachte Heynckes mit Sidney Sam für Castro einen offensiveren Mittelfeldspieler. Mit einer Doppelchance durch einen Augusto-Freistoß mit anschließendem Kießling-Nachsetzer aber ohne Tor für die Werkself ging es schließlich in die Pause.

Eiskalte Dusche

Nach Wiederanpfiff war der Werkself zwar anzumerken, dass sie noch etwas bewegen wollte, "aber wir haben erst ab der 60. Minute das gezeigt, was uns auch in der Bundesliga auszeichnet", stellte Sportdirektor Rudi Völler fest. Und dann gab es zunächst auch noch die kalte Dusche: Nach einem weiteren Abwehrfehler ließ sich Rossi allein vor Adler dieses Mal nicht die Chance nehmen und markierte das 2:0 (61.).

Doch die Leverkusener ließen die Schultern nicht hängen und rafften sich noch einmal auf. Leider wurde es erst spät interessanter, als Gonzalo von Derdiyok bedrängt eine Schwaab-Flanke in der 82. Minute zum 2:1 ins eigene Tor lenkte. Bayer 04 setzte nach und es hätte tatsächlich noch einmal Dramatik aufkommen können.

Toller Schlussspurt
Doch weder der eingewechselte Michael Ballack, noch Renato Augusto mit einem feinen Schuss aus 18 Metern oder Derdiyok mit einem Kopfball aus kurzer Distanz brachten in den Schlussminuten den Ball zum Ausgleich im Tor unter. "Und so muss man insgesamt sagen, dass Villarreal verdient weitergekommen ist", konstatierte Völler.

Damit musste sich die Werkself aus der Europa League verabschieden. Doch der Blick kann nur nach vorn gehen. Schon am Sonntag geht es in der Bundelsiga weiter. Schalke 04 ist ab 15.30 Uhr in der BayArena zu Gast und gegen die "Königsblauen" wollen die Leverkusener weiter daran arbeiten, dass es nächste Saison eine Etage höher in Europa zur Sache gehen kann.

TRAINERSTIMME:

Jupp Heynckes (Bayer 04): "Man muss objektiv sagen, dass Villarreal die bessere Mannschaft war. Sie hat in der ersten Halbzeit teilweise exzellenten Fußball gespielt. Uns hat nicht der Biss gefehlt. Aber aufgrund des Hinspiels sind wir mehr Risiko gegangen und haben das Spielfeld zu groß gemacht. Da gerät man ins Hintertreffen, das wird auf diesem Niveau bestraft. Meine Intention ist, die Mannschaft auf dem zweiten Platz zu halten. Wir wollen Champions League spielen im nächsten Jahr."

DIE STATISTIK:

FC Villarreal: Lopez - Gaspar, Gonzalo, Musacchio, Catala, Cazorla (80. Cani), Marchena, Soriano, Borja Valero (74. Capdevila), Rossi (69. Nilmar), Ruben

Bayer 04: Adler - Vida (62. Schwaab), Reinartz, Hyypiä, Kadlec, Bender, Rolfes, Castro (42. Sam), Renato Augusto, Kießling (53. Ballack), Derdiyok

Tore: 1:0 Cazorla (32.), 2:0 Rossi (61.), 2:1 Gonzalo (82. Eigentor)

Gelbe Karten: Gonzalo - Reinartz, Kadlec, Bender, Schwaab

Schiedsrichter: Kuiper (Niederlande)

Zuschauer: 22.000 (Estadio El Madrigal, Villarreal)

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