Ein Neuling mit hohem Potenzial

Innenverteidiger Ömer Toprak hat sich große Ziele mit der Werkself gesetzt. Ein Porträt des 21-Jährigen, der vom SC Freiburg gekommen ist.

Über seine fußballerischen Stärken mag er nicht groß reden, das überlässt er lieber anderen. „Ich muss mich in allen Bereichen noch verbessern“, ist das einzige, was Ömer Toprak zu dieser Frage zu entlocken ist. Dafür wird sein Trainer Robin Dutt umso deutlicher, wenn er die Qualitäten des 21-jährigen Abwehrspielers beschreiben soll, den Bayer 04 vom SC Freiburg verpflichtet hat. „Ömer bringt alles mit, was ein guter Innenverteidiger braucht: Er ist schnell, beidfüßig und spielintelligent.“

Der neue Bayer 04-Coach muss es wissen, schließlich hat er den im oberschwäbischen Ravensburg geborenen Toprak in den vergangenen vier Jahren im Breisgau unter seinen Fittichen gehabt. Jetzt ist der 1,86-m-große Defensivspezialist, der 2008 in Tschechien gemeinsam mit Stefan Reinartz U19-Europameister geworden ist, bei der Werkself gelandet und hat einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben.

Großer Vertrauensvorschuss

„Das ist natürlich ein riesiger Vertrauensvorschuss, den mir der Verein da entgegenbringt“, sagt Ömer in seiner angenehm offenen Art über die Laufzeit des Kontrakts, „vor allem nach meiner Vorgeschichte.“ Vorgeschichte ist ein harmloser Ausdruck für seinen tragischen Unfall vor gut zwei Jahren. Auf der Kartbahn stieß der damals 19-Jährige mit einem anderen Fahrzeug zusammen, ein Tank explodierte, Toprak erlitt schwerste Verbrennungen und lag über zwei Wochen auf der Intensivstation.

"Gegenseitig pushen"

Sieben Monate später bestritt er sein erstes Bundesligaspiel mit den Freiburgern, mittlerweile sind es 38 Einsätze, die für ihn in der Eliteliga zu Buche stehen. Bei Bayer 04 soll reichlich was dazu kommen in dieser Bilanz. „Ich will mich hier so schnell wie möglich integrieren, aber das ist nicht schwer, weil mich die Jungs super aufgenommen haben. Wir haben vier Innenverteidiger, die alle die gleichen Chancen haben zu spielen. Ich kann mir von jedem etwas abschauen und denke, wir werden uns gegenseitig pushen“, betont Toprak, für den nach der Rückkehr aus dem Trainingslager im Zillertal der Umzug vom Lindner Hotel in die eigenen vier Wände ansteht.

In Freiburg hat er die Rückennummer 58 getragen, die höchste Ziffer, die in der Liga vergeben war. 58 ist die Ortskennzahl der Provinz Sivas in der Türkei, aus der seine Familie stammt. Bei der Werkself hat er die 21 auf dem Tikot. „Ich bin an einem 21. geboren und habe mit 21 meinen Vertrag bei Bayer 04 unterschrieben.“ Ein bisschen Aberglaube und Zahlenspiel darf's schon sein.

Champions League ein Traum

Mit der Werkself hat er sich große Ziele gesteckt für die neue Spielzeit. „Wir haben eine sehr hohe Qualität im Team und werden versuchen, die 68 Punkte aus der Vorsaison noch zu übertreffen“, sagt Ömer, der sich besonders auf die Partien in der Königsklasse freut: „Das ist ein Traum, ich habe die Champions League ja bislang immer nur im Fernsehen verfolgt.“

Natürlich haben ihn einige seiner Teamkameraden bei Bayer 04 schon angesprochen, was sie denn zu erwarten hätten unter dem neuen Chefcoach Robin Dutt. „Ich habe ihnen gesagt, dass es hart wird in der Vorbereitung“, meint Toprak mit einem fröhlichen Schmunzeln, „und dass wir absolut fit sein werden und taktisch bestens organisiert, wenn es mit der Meisterschaft losgeht.“


Quelle

PS: Bleibt für mich eine große Unbekannte, die verpflichtet wurde...letzte Saison überhaupt nicht aufgefallen (Verletzung) und das Aufstiegsjahr wenig mitverfolgt hm