Mutiger Dutt
Bayer-Coach: „Platz eins! Ein anderes Ziel verbietet sich“

Leverkusen –

Gestatten, Robin Dutt. In Köln-Lindenthal geboren, aber sonst hat Herr Dutt mit Köln nichts am Hut.

Das liegt auch daran, dass der 46-Jährige schon im Baby-Alter ins baden-württembergische Ditzingen zog. „Schwaade wie ’ne Kölsche“ ist sowieso nicht sein Ding.

Man merkt sofort: Der Mann mit den indischen Wurzeln (Vater Inder, Mutter Deutsche) ist total fokussiert auf seinen Job bei Bayer 04, will sich durch nichts ablenken lassen. Er spricht ausnahmslos über seine Arbeit beim Vizemeister.

... die Arbeit mit dem topbesetzten Kader:

Die knapp vier Wochen haben mir bereits unwahrscheinlich viel Spaß bereitet. Sportlich habe ich eine tolle Mannschaft erwartet. Jetzt weiß ich: Sie ist auch charakterlich eine sehr gute.

... über den Meisterschaftskampf:

Es macht wenig Sinn, nach Platz zwei in der Vorsaison jetzt Platz drei oder vier als Ziel auszugeben. Das verbietet sich sogar. Man darf ruhig den Wunsch hegen, auf Platz eins zu landen. In dieser so ausgeglichenen Liga ist es aber auch so, dass die Spanne zwischen Platz eins und elf eng ist. Da kommt es auf Kleinigkeiten an. Mein Ziel ist es, diese Mannschaft weiterzuentwickeln. Dafür hat man mich geholt. Daran werde ich mich messen lassen.

... die Situation nach der Verletzung von René Adler:

Uns fehlt jetzt ein absoluter Leistungsträger. René ist mit Manuel Neuer der beste Torwart in Deutschland. Ich werde Fabian Giefer und David Yelldell in Ruhe beobachten. Es gibt keine Eile, da jetzt etwas zu entscheiden. Bei beiden Torhütern habe ich keine Befürchtungen, dass sie es nicht packen könnten.

... den Kampf um Arturo Vidal:

Da kann ich mit der Aussage unserer Vereinsführung bestens leben (kein Wechsel von Vidal zum FC Bayern, ins Ausland nur ab einer gewissen Schmerzgrenze, d. Red.).

... Michael Ballack:

Michael bringt sich sehr gut ein und nimmt überhaupt keine Privilegien in Anspruch. Er ist körperlich, technisch und taktisch voll im Soll. Ich sehe ihn positiv.

... die Profi-Chancen von Samed Yesil und Okan Aydin, die bei der U17-WM herausragten:

Wenn ich sehe, dass sie besser sind als andere, werden sie eine Chance erhalten. Ich folge da aber erst der Empfehlung unserer Nachwuchsabteilung. Ich sage nicht, dass für einen 17-Jährigen die Bundesliga grundsätzlich zu früh kommt.


Quelle